Hünxe. Seit Jahrzehnten stehen Anwohner am Sternweg und Besucher der Gaststätte Rühl auf dem Grünstreifen. Jetzt gab es Strafzettel. Das ist der Grund.
Es gibt ein Parkplatz-Problem in Bruckhausen. Freilich nicht überall im Ortsteil und sicherlich auch nicht vergleichbar mit einigen Großstädten, aber am Sternweg und auch an der Dinslakener Straße sind Möglichkeiten, sein Auto abzustellen, rar gesät. Das scheint auch logisch, handelt es sich bei beiden Straßen um Landstraßen. Bisher setzten einige Anwohner und Besucher auf eine pragmatische Lösung: Sie parkten an den beiden Straße teilweise auf dem Grünstreifen.
Die Lösung wurde besonders am Sternweg oft praktiziert. Und auch vor der Gaststätte Rühl, wo es bei Veranstaltungen schon mal etwas voller wird, so dass der Parkplatz der Gaststätte nicht mehr ausreicht, stellten Besucher ihre Fahrzeuge auf dem Grünstreifen ab. Das ist allerdings generell verboten, auch wenn dadurch andere Verkehrsteilnehmer nicht behindert werden.
Will die Gemeinde Hünxe in Bruckhausen die Bürger abkassieren?
In Bruckhausen ist das allerdings ein Problem. „Für Hausbesitzer ist das die einzige Möglichkeit, ein Auto zu parken, ohne den aktuellen Verkehr zu stören“, schreibt Werner Heuking, Anwohner des Sternwegs. „Das Gleiche gilt für Erholungssuchende, die im nahe gelegenen Wald spazieren gehen wollen.“ Für die gäbe es keine andere Parkmöglichkeit in der Nähe. Zudem würde durch das Parken auf dem Grünstreifen der Verkehr nicht behindert.
Nun ist einigen Anwohnern sauer aufgestoßen, dass die Gemeinde dazu übergegangen ist, an den entsprechenden Stellen Strafzettel zu verteilen. „Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Gemeinde nicht auf eine seit vierzig Jahren praktizierte Harmonie setzt, sondern nach Geldtöpfen sucht“, schreibt Werner Heuking.
Gemeinde Hünxe muss Hinweisen zu Falschparkern nachgehen
Ganz so ist es nicht, wie Bürgermeister Dirk Buschmann auf Nachfrage der Redaktion erklärt. Auch er verweist auf den Umstand, dass das Parken auf dem Grünstreifen eben nicht erlaubt ist. „Wir haben das relativ locker gesehen“, sagt er. „Aber wir können es als Gemeinde nicht ignorieren, wenn uns jemand auf Fehlverhalten hinweist. Wir müssen dann den Hinweisen nachgehen.“
Das Ergebnis waren dann in diesem speziellen Fall Strafzettel für die Falschparker. Allerdings verweist Bürgermeister Dirk Buschmann darauf, dass man ja auch anderswo in Kauf nehme, weitere Fußwege zur nächsten Parkmöglichkeit zurückzulegen. Und mögliche Fußstrecken bis zur nächsten legalen Parkmöglichkeit – etwa in den Nebenstraßen – sind in Bruckhausen auch eher überschaubar.
Gleichwohl, so sagt Buschmann, wolle man sich in der Verwaltung die Straßen noch einmal anschauen und überlegen, wie man angemessen mit der Situation umgeht. Auch weil, wie Buschmann erklärt, „immer öfter nach der ordnenden Hand“ gerufen werde.