Kreis Wesel. Mehrere Straßen sollen in den kommenden zwei Jahren saniert werden. Ein Unfallschwerpunkt ist darunter. Und auch die Radwege kommen in den Blick.

Mal nagt der Frost am Asphalt, mal ändert sich das Verkehrsaufkommen und manchmal auch das Nutzungsverhalten der Verkehrsteilnehmenden. Straßenbau ist Verwaltungssache, und die asphaltierten Verkehrswege im Kreisgebiet im Blick und vor allem in Schuss zu halten, ist aufwendig und kostspielig.

Straßen im Kreis Wesel: Warum eine Kreuzung entschärft werden muss

Auf Kreisebene ist der Fachdienst 65-1-4 (Straßenwesen und Bauhof) für die Zustandserfassung und Bewertung der kreiseigenen Straßen zuständig. In einem Turnus von drei Jahren stehen die Kreisstraßen auf dem Prüfstand. Zum allerersten Mal kamen in diesem Jahr laut Verwaltung auch die kreiseigenen Radwege auf die Bewertungsliste.

Anhand der Ergebnisse habe man eine aktuelle Datenlage über den Zustand der eigenen Verkehrsflächen. Und der ist, glaubt man der Verwaltung, gar nicht mal so schlecht: „Eine in 2021 durchgeführte Überprüfung durch die Gemeindeprüfungsanstalt bescheinigt dem Kreis Wesel, dass sich der überwiegende Teil seiner Verkehrsflächen in einem guten Zustand befindet“, schreibt der Kreis Wesel auf Anfrage. Dennoch finden sich auf der Sanierungsliste neun Kreisstraßen – von insgesamt 49 – , die in den kommenden zwei Jahren erneuert werden sollen.

Die Holtener Straße (K8) in Dinslaken steht ebenfalls auf der Sanierungsliste des Kreises.
Die Holtener Straße (K8) in Dinslaken steht ebenfalls auf der Sanierungsliste des Kreises. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Bei fünf Kreisstraßen, der Holtener Straße in Dinslaken (K8), der Hans-Richter-Straße in Voerde (K12), der Saalhoffer Straße in Rheinberg (K14), dem Sternweg in Hünxe (K16) und der Haldener Straße in Hamminkeln (K28) muss die Fahrbahn saniert werden, auf der Nordstraße in Wesel (K7) ist lediglich der Radweg betroffen, ebenso wie auf der Kirchstraße (K8) in Dinslaken. Eine Anpassung an neue Verkehrssituationen nimmt der Kreis indes in Rheinberg vor: Im Ortsteil Millingen bekommt die Alpener Straße (K31) neben einer Fahrbahnsanierung auch einen breiteren Radweg. Die Kosten bei den jeweiligen Maßnahmen liegen, je nach Größe und Aufwand, zwischen 90.000 und 960.000 Euro (siehe Box).

Gleich zwei Baumaßnahmen setzt der Kreis auf der Winnenthaler Straße (K34) in Alpen um. Zum einen bekommt sie neben einer Fahrbahnsanierung auch gleich einen neuen Radweg. Kostenpunkt hier: rund 2,4 Millionen Euro. Zum anderen soll der Unfallschwerpunkt an der Kreuzung Winnenthaler Straße/Dickstraße entschärft werden. Nachdem es an der Stelle in den vergangenen Jahren häufig zu schweren Unfällen gekommen ist, soll dort ein Kreisverkehr entstehen. Baubeginn soll im kommenden Jahr sein. Dafür sollen etwa 530.000 Euro fällig werden.

Ein starres Gebilde ist diese Sanierungsliste nicht. „Das Sanierungsprogramm wird nach jedem Winter neu bewertet, um gegebenenfalls Schäden aus der Frostperiode zu beseitigen. Somit sind Verschiebungen bei den geplanten Maßnahmen möglich“, schreibt der Kreis.

Sanierungen im Kreis Wesel: Auch Bundes- und Landesstraßen werden erneuert

Neben den Kreisstraßen und Autobahnen durchziehen auch zahlreiche Bundes- und Landesstraßen den Kreis Wesel. Dafür ist der Landesbetrieb Straßen.NRW zuständig. Auch dort unterziehe man die Straßen einem regelmäßigen Monitoring, heißt es auf Anfrage.

Genaue Informationen für die Straßenzustände im Kreis Wesel hat der Landesbetrieb noch nicht. Aktuell befinde man sich in der Grundlagenermittlung der Streckenabschnitte, heißt es auf Nachfrage. „Auf Basis dieser Ergebnisse werden in den kommenden Monaten entsprechende Maßnahmen abgeleitet, die der Dringlichkeit nach priorisiert werden.“ Geplant seien „verschiedene Maßnahmen an Bundestraßen im Bereich Wesel und Alpen“.

Man plane eine „Vielzahl von Neu- und Ausbauprojekten sowie Erhaltungsmaßnahmen“, so Straßen.NRW, verweist aber auch auf die angespannte Finanz- und Personallage. Vor jedem Verfahrensschritt werde „allerdings geprüft, ob die nötigen Ressourcen zur Verfügung stehen und das Verfahren mit der nötigen Stringenz betrieben werden kann“. Eine Garantie, dass notwendige Maßnahmen schnell umgesetzt werden können, gibt es demnach nicht.

>>>Voraussichtliche Baustarts und Kosten<<<

Hier eine Liste der geplanten Bauvorhaben des Kreises mit voraussichtlichem Baubeginn und den eingeplanten Kosten. Der Kreis betont, dass durch Winterschäden Verschiebungen in der Liste möglich sind.

2024: K31, Alpener Straße, Rheinberg: 950.000 Euro; K8, Holtener Straße, Dinslaken: 280.000 Euro; K8, Kirchstraße Dinslaken: 90.000 Euro; K12, Hans-Richter-Straße Voerde: 500.000 Euro; K14, Saalhoffer Straße Rheinberg: 960.000 Euro; K34, Winnenthaler Straße Alpen, Umbau Knotenpunkt: 530.000 Euro

2025: K7, Nordstraße Wesel: 160.000 Euro; K16, Sternweg Hünxe: 800.000 Euro; K28, Haldener Straße Hamminkeln: 450.000 Euro; K34, Winnenthaler Straße Alpen: Sanierung mit Radwegneubau 2024/2025, 2,4 Millionen Euro