Hünxe. Zum Tag der Möglichkeiten gab es auch im Bürgergarten Hünxe ein besonderes Angebot. Das gab es für die Besucher vor Ort alles zu entdecken.
Oben auf dem Hünxer Berg gelegen schaut man so wunderbar ins Tal, vom Bürgergarten am Hohlbachweg, und Karin Bosserhoff erfüllt diese schöne Lage mit grosser Freude. Sie war es, die 2021 die Idee hatte, auf einer „kargen Pferdewiese“ neben dem Hof ihrer Familie einen Bürgergarten entstehen zu lassen, auf dem man Beete mieten kann, um sich eigenes Gemüse heranzuziehen. Dabei nahm sie noch den Naturschutzverein Hünxe summt mit ins Boot und das Projekt nahm Form an. Heute sprüht Karin Bosserhoff vor Begeisterung, wie sich alles entwickelt hat und so viele naturfreundliche Menschen anzieht.
Blumenkränze im Haar und kreative Angebote
Auch an diesem Samstagmittag, an dem der Bürgergarten als eine von 17 Stationen am Tag der Möglichkeiten vorgeschlagen wird, um per Fahrrad Orte mit Nachhaltigkeit zu besuchen – eine Idee der Dinslakener Initiative ach so. Das Wetter ist ganz auf der Seite der Veranstaltung, schon am Vormittag ist der Himmel klar und das Thermometer klettert über 20 Grad. Sechs Pavillons sind im Garten aufgebaut und bieten Aktivitäten oder Kulinarisches.
Nathalie Scharowska führt in die Kunst des Blumenkränzeflechtens ein. Aus Hagebutten, Thymian und Wildblumen entsteht ein Kopfschmuck für Mädchen und Frauen, der in der ukrainischen Heimat von Nathalie bei Festen und Hochzeiten getragen wird. Die erschienenen Mädchen im Bürgergarten lassen sich gerne von Nathalie schmücken und „es pickt gar nicht auf dem Kopf.“ Der Hünxer Imkerverein informiert über Bienenzucht und bietet Honigprodukte zum Verkauf, die Diakonie ist kreativ unterwegs und betreut das Bemalen und Bedrucken von Briefumschlägen.
Nachhaltiges Gemüse aus dem Bürgergarten
In einem wunderbaren Tipi aus Weidenästen sitzen Kinder schön schattig auf Strohballen und bemalen selbst Stofftaschen, die sie dann mit Kartoffeln befüllen dürfen. Bei den Hünxer Landfrauen gibt es heute mal keinen Kuchen, sondern Kartoffeln mit Dipp und Salate. Und am Grillstand preist Karin Bosserhoffs Sohn Mark „Wilde Wurst“ an, von selbst erlegtem Wildschwein – ein besonderer Genuss für Fleischesser.
Und nicht zuletzt kann der Besucher Gemüse bekommen, das die Besteller der Hoch- und Hügelbeete zur Verfügung stellen. Verschiedenfarbige Kartoffeln, große Zucchini, Mangold, Kohlsorten, Möhren, wunderbare Tomaten und natürlich Kürbisse – alles nachhaltig angebaut, ohne jeden Zusatz von Chemie. Heute geht das Gemüse umsonst über die Wiesentheke – vielleicht gibt man einen kleinen Obolus in den Vereinsbecher.
Ehrenamtliches Engagement bereichert den Bürgergarten
Der Bürgergarten lebt von der Ehrenamtlichkeit. Bianca Blaak, in Rotterdam geboren, die schon in verschiedensten Ländern Europas gelebt hat und jetzt in Neukirchen-Fluyn wohnt, ist auf den Hünxer Garten über ihren Arbeitskollegen Thomas Guttenberg aufmerksam geworden. Sie gibt heute das Gemüse aus, kann zu jeder Sorte noch etwas erzählen und kommt so herzlich rüber: „In den letzten 15 Jahren engagiere ich mich bei ehrenamtlichen Projekten und es bereichert mein Leben so sehr“, sagt die 57-Jährige.
Thomas Guttenberg, der Bianca für das Hünxer Projekt begeistern konnte, ist der fachliche Leiter der Anbaustätte und Freund der Familie Bosserhoff. Als diplomierter Gartenbauingenieur begleitete der 56-Jährige aus Voerde-Friedrichsfeld den Garten von Anfang an und steht dort jeden Freitag ab neun Uhr für fachliche Beratung zur Verfügung - und das nicht nur für Mitglieder. Der Tag der Möglichkeiten hat an diesem Samstag mit dem Bürgergarten eine wunderbare Station, auch wenn es mit dem angekündigten Tauzieh-Cup, für den Karin Bosserhoff umgebende Vereine eingeladen hatte, dann doch nicht ganz so klappt. Aber die anwesenden Kinder haben ihren Spaß, gegen den stark gebauten Thorsten vom Bürgergartenverein anzutreten, der auf der einen Seite des Seils ganz alleine stehen kann.