Hünxe. Zum Runden Tisch Inklusion hatte die Gemeinde Hünxe eingeladen. Aus der Mitte der Teilnehmer wurde ein neuer Behindertenbeauftragter gewählt.

Zwar nicht an einem runden, aber an einem Tisch hatten die gut 20 Teilnehmer des Runden Tischs Inklusion im Saal des Hünxer Rathauses Platz genommen. Bürgermeister Dirk Buschmann begrüßte die Teilnehmer. Es war die zweite Sitzung des Runden Tischs, zu dem die Gemeinde eingeladen hatte.

Auf der ersten Sitzung hatte man bereits eine Satzung ausgearbeitet, die das Ziel verfolgt, die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung zu verhindern und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben in der Gesellschaft zu gewährleisten. Diese Satzung wurde zwischendurch final fertiggestellt. „Die werden wir jetzt in der nächsten Sitzung des Rates zur Abstimmung vorlegen“, erklärt Dirk Buschmann den Teilnehmern des Runden Tischs.

Bernd Bosserhoff ist der neue Behindertenbeauftragte der Gemeinde

Dann ging es vor allen Dingen um einige Formalia: Denn die Mitglieder des Runden Tischs sollten aus ihrer Mitte einen ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten für die Gemeinde Hünxe wählen. Schon vorab hatten sich einige Menschen dazu bereiterklärt. Zuerst sah es so aus, als würden mit Iris Hagenbruck, selbst gehbehindert und Kevin Hülser, der eine Sehbehinderung hat, zwei Vertreter aus den Reihen zur Wahl antreten. Die beiden stellten sich vor und konnten sich – als mögliches Führungsduo – durchaus gute Synergieeffekte vorstellen, gerade wegen der unterschiedlichen Art ihrer Handicaps. „Wenn man selbst ein Problem nicht hat, dann sieht und fühlt man das Problem nicht“, sagte Iris Hagenbruck.

Bernd Bosserhoff wurde zum ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Gemeinde Hünxe gewählt.
Bernd Bosserhoff wurde zum ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Gemeinde Hünxe gewählt. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Mit Bernd Bosserhoff fand sich dann allerdings noch ein weiterer möglicher Kandidat für den Posten des Behindertenbeauftragten. Bernd Bosserhoff, eigentlich aus Hünxe stammend aber mittlerweile in Voerde lebend, meldete sich als weiterer Kandidat für den Posten. Der Vorsitzende des Ortsverbands Hünxe und Bruckhausen des Sozialverbands VdK, zu dessen ureigenen Themen natürlich auch die Inklusion von Menschen mit Behinderung zählt. Bei der Abstimmung erhielt Bosserhoff die meisten Stimmen und ist damit der neue Behindertenbeauftragte der Gemeinde Hünxe. Mit den zweitmeisten Stimmen wurde Iris Hagenbruck zu seiner Stellvertreterin gekürt.

Dirk Roßmanek leitet in Zukunft den Runden Tisch Inklusion in Hünxe

Einen weiteren Posten gab es dann zu besetzen. Aus der Runde sollte natürlich auch ein Vorsitzender für den Runden Tisch Inklusion gewählt werden, der die zukünftigen Treffen der Gruppe organisiert und Ansprechpartner für Bernd Bosserhoff als Behindertenbeauftragten ist. „Das muss keine One-Man-Show des Vorsitzenden sein“, kommentiert Bürgermeister Dirk Buschmann. Für den Posten meldeten sich erneut Kevin Hülser und Iris Hagenbruck. Dazu Dirk Roßmanek und Annegret Klees. In der Abstimmung bekam Dirk Roßmanek dann die meisten Stimmen. Der Krudenburger litt unter Depressionen und Burn-Out und sieht im Runden Tisch eine Möglichkeit, sich wieder einzubringen. Die drei anderen zur Wahl stehenden stellen quasi seine Stellvertreter für die Belange des Runden Tischs.

„Wir sind gespannt, wie sich alles entwickelt“, sagte Bürgermeister Dirk Buschmann, nachdem der neue Behindertenbeauftragte gewählt war. Zum einen, was den Runden Tisch angeht. In Zukunft soll der Runde Tisch im Ausschuss für Soziales, Demografie und Ehrenamt der Gemeinde Hünxe vertreten sein. Zudem sollen Anregungen aus den Reihen des Runden Tischs in die politischen Prozesse einfließen. Eine weitere Idee ist es, eine regelmäßige Beratung für Menschen mit Behinderung anzubieten.

>>>Menschen mit Behinderung in Hünxe

Nach Angaben des Landesamts für Statistik, IT.NRW, gab Ende 2021 genau 1670 Menschen mit einer schweren Behinderung in der Gemeinde Hünxe. Das heißt Menschen, die einen Grad der Behinderung von 50 oder mehr haben. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung lag damit bei 12,3 Prozent.

Landesweit hatte fast jeder neunte Bewohner des Landes (10,7 Prozent) einen Schwerbehindertenausweis. Davon knapp ein Viertel (23,3 Prozent) mit dem maximalen Grad der Behinderung.