Hünxe. Das hat die Gemeinde Hünxe überrascht: Nach wenigen Wochen war der Fördertopf für Klimaschutz-Maßnahmen leer. Wie viele Anträge eingingen.

Es war eine Erfolgsmeldung der besonderen Art. Nicht einmal drei Wochen hatte es gedauert, bis alle Mittel aus dem Fördertopf des Klimaförderprogramms der Gemeinde – insgesamt 50.000 Euro – ausgeschöpft waren. Rund 60 Anträge zur Förderung von Photovoltaik-Anlagen, Batteriespeichern, Wallboxen, Balkon-Solarmodulen und Begrünungsmaßnahmen bei Dächern und Vorgärten waren im Rathaus eingegangen.

„Das war ein unglaublicher Erfolg“, sagt Bürgermeister Dirk Buschmann. „Wir wollten eigentlich nur einen Versuchsballon starten.“ Bei der Verwaltung war man sich vor dem Start der Förderung noch unsicher, ob die Bürger das so ausnutzen würden – auch, weil die Anträge für die Fördermittel nur in digitaler Form eingereicht werden konnten. Was aber auch zur Folge hatte, dass ein paar Anträge außerhalb der Frist eingereicht wurden und daher abgelehnt werden mussten – und einige auf falschen Kanälen die Verwaltung erreichten und ebenfalls nicht berücksichtigt werden konnten.

Weitere Fördermittel sollen folgen – Politik entscheidet

„Die Antragssteller haben die beantragten Mittel teilweise bereits bekommen“, sagt Dirk Buschmann. Von einem Bekannten hat er erfahren, dass der eine von der Gemeinde geförderte Solaranlage bereits installiert hat. So schnell kann es also gehen. Auf dem Erfolg aufbauend würde man in der Verwaltung gerne weiter mit Fördermitteln solche privaten Projekte in der Gemeinde fördern. „Wir müssen natürlich abwarten, wie das in der Politik bewertet und entschieden wird“, sagt Buschmann.

Bei der Hünxer SPD jedenfalls ist man schon positiv gestimmt. „Diese große Resonanz durch die Menschen in unserer Gemeinde zeigt, dass das gemeinsam von allen Parteien im Gemeinderat ausgearbeitete und einstimmig beschlossene lokale Klimaförderprogramm ein voller Erfolg ist. Mit diesem Steuerungsinstrument gestalten wir effektiv Klimaschutz und Energieschutz vor Ort im kleinen Maßstab und mit großer Wirkung“, erklären der Hünxer SPD-Vorsitzende Jan Scholte-Reh und SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Meyer in einer gemeinsamen Veröffentlichung.

SPD forderte möglichen Ausbau des Förderprogramms

Natürlich gelte es nun zunächst abzuwarten und zu evaluieren, wie weit die bewilligten Mittel auch tatsächlich im Sinne des Förderprogramms genutzt würden und an welchen Stellen das Programm nachjustiert werden müsse. Die Sozialdemokraten erwarten hierzu einen Bericht im zuständigen Fachausschuss, sobald der Kämmerei entsprechende Erkenntnisse vorliegen. „Doch für uns ist bereits heute klar: Damit wir die uns als Hünxer Politik und Verwaltung gesetzten Ziele einer klimagerechten Gemeinde erreichen, müssen wir das Klimaförderprogramm verlängern und den entsprechenden Haushaltsansatz erhöhen“, so die beiden SPD-Politiker.

Man wolle schon im Vorfeld der Haushaltsberatungen für das kommende Jahr mit den anderen Fraktionen im Rat sprechen – auch über ein Erhöhung der Fördermittel. „Je nach Bedarfslage in der Gemeinde halten wir eine mindestens eine Verdopplung des Ansatzes für sinnvoll, um mehr Menschen in Hünxe die Chance auf eine Förderung von Maßnahmen im eigenen Wohnumfeld zu geben“, heißt es von den beiden SPD-Politikern. Damit würde Hünxe den Weg hin zu einer klimaneutralen Kommune weiter beschreiten können.

Lob für das Programm der Verwaltung gab es auch im Ausschuss für Planung, Umwelt und Klimaschutz. „Das Programm war sehr unbürokratisch und gut umgesetzt“, lobte Ralf Lange (EBH). Eine Fortsetzung scheint also nicht ganz unwahrscheinlich zu sein.

>>>Diese Maßnahmen wurden gefördert

Gefördert hatte die Gemeinde Dachbegrünungen mit 25 Euro pro m² (maximal 1000 Euro). Ebenso maximal 1000 Euro wurden für Solaranlagen (100 Euro pro kWp) zur Verfügung gestellt.

Auch für Wallboxen zum Aufladen von E-Autos (bis 250 Euro) konnten Anträge gestellt werden. Ebenso viel gab es für Balkon-Solarmodule. Bis zu 500 Euro für Batteriespeicher und 200 Euro für die Entsiegelung von Gärten.