Mit dem Gebäudeenergiegesetz müssen jetzt einige Maßnahmen mit Zeitdruck umgesetzt werden. Dabei hätte die Politik schon lange handeln können.
Die Hünxer Senioren-Union hat Recht mit der Frage, wieso es ab 80 Ausnahmen zum Umstellen der Heizung auf erneuerbare Energien gibt. Allerdings sollte die Frage lauten: Warum muss es überhaupt Ausnahmen geben? Dass Deutschland bis 2045 CO2-neutral werden muss, ist lange beschlossene Sache. Das Pariser Klimaabkommen wurde 2015 unterzeichnet, davor war seit 2005 das Kyoto-Protokoll in Kraft. Das Ziel war also lange klar. Allerdings hat die Politik abgewartet, statt zu handeln.
Jetzt drängt die Zeit. Denn ohne die so genannte Wärmewende, nach der eben auch das Heizen klimaneutral werden muss, ist die CO2-Neutralität nicht zu erreichen. Fast ein Fünftel des CO-Ausstoßes in Deutschland (2021 waren es 18 Prozent) geht nämlich auf das Heizen oder Kühlen von Gebäuden und die Warmwassererzeugung zurück.
Politik darf Hausbesitzer nicht alleine lassen
Natürlich darf die Politik hier die Hausbesitzer nicht alleine lassen. Finanzielle Hilfen und Förderungen sind sicherlich nötig und in Härtefällen ist Augenmaß gefragt. Allerdings wäre es auch ungerecht, eine ganze Generation politisch aus der Verantwortung zu nehmen. Auch 80-Jährige sollten in Zukunft nicht mehr mit fossilen Brennstoffen heizen. Zumal neueingebaute Heizungen noch länger laufen werden. Wer es sich als Rentner leisten kann, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, der sollte das auch tun – unabhängig vom Alter. Denn hier sind alle gefragt.
Das losgelöst von der Frage, wer sich – bei steigender CO2-Bepreisung – in Zukunft noch Heizen mit Öl und Gas leisten kann. Oder wer – bei Fachkräftemangel – die neuen Heizungen einbauen wird.