Dinslaken. Frank Richartz und sein Team feiern am Donnerstag Eröffnung in den ehemaligen Mölleken-Räumen. Welche Spezialität er übernommen hat.
Ein Mann bleibt stehen und lünkert durch die Scheibe. In der ehemaligen Metzgerei Mölleken tut sich etwas: Manuela Richartz schreibt den Mittagstisch auf eine Tafel. Am Donnerstag, 3. August, 7 Uhr, feiert Metzger Frank Richartz hier Neueröffnung.
Nach 40 Jahren waren Thomas und Claudia Mölleken Ende Februar in den Ruhestand gegangen, kurze Zeit später war Frank Richartz als Nachfolger gefunden. Für seine Familie ist die Metzgerei in Hiesfeld ein Heimspiel: Zwar betreibt er eine Metzgerei in Düsseldorf – wohnt aber in Barmingholten. Die Kinder sind in Dinslaken zur Schule gegangen. Wenn jemand durch die Scheibe schaut, winkt Manuela Richartz freundlich. Nach 40 Jahren musste in den Räumen an der Sterkrader Straße viel gemacht werden: „Hier ist nichts mehr, wie es war“, sagt der 53-jährige Metzgermeister, „weder eine Leitung, noch eine Fliese, noch eine Tür.“ Rund 50.000 Euro hat er investiert – die Immobilienbesitzerin ebenso viel, schätzt er – und sie sei ihnen auch bei der Miete etwas entgegen gekommen. Auch die Wirtschaftsförderung sei sehr hilfsbereit gewesen - „das kennen wir aus Düsseldorf nicht“, sagt der Metzger.
Was die Kunden erwartet
Die Verkaufstheke ist geblieben – die Holzplatte wurde durch eine Granitplatte ersetzt. Auch eine Spezialität des Hauses haben die Richartz’ übernommen: Bauernschmaus. Ansonsten sei die Auswahl, etwa bei Schinken, größer als vorher, es gebe hochwertige Steaks aus den USA und Australien und deutsche Färse, das Hähnchenfleisch stamme von Tieren, bei denen auf Tierwohl geachtet werde, die keine Antibiotika und 50 Prozent Maisfutter bekommen. „Das schmeckt man“, sagt der Chef, der bei sämtlichen Zulieferern auf Tierwohl und offene Stallhaltung achtet. Dass Vegetarier die Nachricht von der Eröffnung seiner Metzgerei in Dinslaken auf Facebook mit Hasskommentaren flankiert haben, kann er deswegen nicht verstehen: „Die müssten doch eher gegen Supermärkte demonstrieren.“
Auch der ehemalige Außenverkauf „Dorf-Terrine“ soll wieder eröffnen - als Imbiss. Das werde aber noch dauern. Am Donnerstag wird erst einmal Eröffnung gefeiert – mit Bratwurst im Brötchen für 1,50 Euro. Auch die Wirtschaftsförderung wolle vorbeischauen.