Dinslaken. Daria Assmus spielte schon vor Lukas Graham und Zaz beim Fantastival. Ihr Festival-Debüt hatte die Jazz-Sängerin aber vor diesem Weltstar.

Die Beats pulsieren, Gregor Brändle hüpft auf seine eigenen Bassgrooves. Da gibt es für die Bläserfraktion kein Halten mehr, das Blech sprüht und glüht vor Energie. Doch dann singt Sängerin Daria Assmus, erst jazzig kraftvoll, dann leise dahingehaucht. Die Atmosphäre des Stücks wandelt sich ins Verträumte – ein Moment des Innehaltens, des Auftankens. Denn im nächsten Moment geht es wieder ungestüm und grenzenlos durch die Musikstile dieser Welt.

Band hat sich um den Auftritt beworben

RasgaRasga eröffnete am Dienstag den Fantastival-Abend im Burgtheater. Die Band aus Köln hat sich um diesen Auftritt beworben: Mit teils französischen Texten sind RasgaRasga große Zaz-Fans. „Das passt, hätten sie sich gesagt“, erzählt Daria Assmus nach dem Auftritt in der Garderobe des Burgtheaters der NRZ. Und wenn sich die Gelegenheit auf eine solche Chance einmal bietet…

Daria Assmus gehört nämlich beim Fantastival schon zu den „alten Bekannten“. Als 2019 noch der Platz der Vorband für Tom Jones frei war, brachte Cesare Siglarski die Sängerin ins Spiel, die in Arnheim Jazz- und Pop-Gesang studierte. „Ich habe natürlich sofort zugesagt, auch wenn es damals noch gar keine feste Band gab.“ Doch innerhalb von drei Tagen standen die Besetzung und die Songs. Am Montag stand Assmus dann fast genauso kurzfristig mit fast denselben Musikern als Groove Foundation als Support von Lukas Graham auf der Fantastivalbühne. Nur Jonas Krause war am Montag nicht dabei: Er ist inzwischen der Violinist von RasgaRasga.

Sie ist mit Brasssonanz auf Tour gewesen

Ein vierter Auftritt wäre theoretisch auch noch möglich gewesen: Daria Assmus trat auch schon mit Brasssonanz sowohl in der Elbphilharmonie Hamburg als auch im Rahmen der damaligen Tour in St. Vincentius auf. Und Brasssonanz begeisterten am Sonntag bei der diesjährigen „Jungen Sommernacht der Klassik“ im Burgtheater.

Drei Auftritte, drei völlig verschiedene Zuschauer. „Heute war das Publikum sofort dabei“, freut sich Assmus. Aber RasgaRasga passe auch musikalisch besser zu Zaz als Daria & The Groove mit ihrem Soul der 60er und 70er Jahre zu Lukas Graham.

Und vielleicht liegt es ja auch an der Stärke des eigenen Materials. RasgaRasga schreiben ihre Songs selbst, feilen daran so lange herum, bis es jedem von ihnen gefällt. „Wir sind eine sehr demokratische Band“, betont die Jazzsängerin. Und eine vielseitige. „RasgaRasga gibt es seit 15 Jahren“, so Assmus, die selbst seit zweieinhalb Jahren dabei ist. „Wenn wir nicht so viele Stile mischen würden, wäre es bestimmt schon langweilig geworden.“