Voerde. Innerhalb eines halben Jahres hat die Stadt an der Allee eine Interimslösung geschaffen. Was die Kita bietet und wie viele Kinder betreut werden.

Innerhalb kurzer Zeit hat die Stadt Voerde eine Übergangslösung für die noch zu errichtende Bestandskita aufgebaut, für die laut Bürgermeister Dirk Haarmann aktuell zwei mögliche Standorte näher untersucht werden. Auf dem Ascheplatz gegenüber dem Freibad an der Allee wurde innerhalb von etwa einem halben Jahr eine 588 Quadratmeter große Einrichtung in Modulbauweise gebaut, in der aktuell 30 Kinder in zwei Gruppen untergebracht sind.

Ab dem 1. August sollen es bis zu 80 Kinder in vier Gruppen werden. Die Betreuung läuft bereits seit März, am 1. Juni hat Sarah Tenter ihre Stelle als Leiterin der Kita angetreten. Nun kamen Vertreter der Stadt sowie des Trägers CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschland) zur offiziellen Eröffnung. Die Einrichtung besteht insgesamt aus 23 Räumen plus Flur, jeder Gruppe sind drei Räume (Haupt-, Neben- und Schlafraum) zugeordnet, dazu kommen unter anderem zwei Wickelräume sowie Toiletten und die Küche. Das rund 1.250 Quadratmeter große Außengelände wird demnächst noch gestaltet. Bald darf die Kita auch die nebenan befindliche Turnhalle benutzen.

Modulbauweise hat sich positiv entwickelt

Was schnell auffällt, ist, dass es in der Kita trotz zweier anwesender Gruppen erstaunlich ruhig ist. „Obwohl es ein Provisorium ist, ist der Schallschutz sehr gut. Grundsätzlich kann man mit dieser Modulbauweise das Konzept Kita 1 zu 1 umsetzen“, betonte Klaus-Peter Brell, Fachbereichsleiter Elementarpädagogik und Familienbildung beim CJD.

Nina Kiepen, Leiterin der CJD-Kita in Spellen, die maßgeblich beim Aufbau mitgeholfen hat, findet: „Das ist mit dem Interims-Bau für Spellen (ebenfalls in Modulbauweise, neben dem Gymnasium Voerde) nicht zu vergleichen. In den letzten Jahren hat sich einiges weiterentwickelt und viele Sachen haben sich zum Positiven verändert.“

Bürgermeister Haarmann ergänzte: „Wir haben die Erfahrung, die wir dort sammeln konnten, genutzt, und für die Ausrichtung und Beschaffenheit dieser Module mitgenommen. Wir haben eine sehr hohe Nachfrage, was sicherlich auch mit der knappen Platzversorgung zu tun hat. Zum Einen ist der CJD aber auch ein anerkannter Träger, der nachgewiesen hat, dass die Kinder sehr gut betreut sind. Zum Anderen aber auch, weil der Standort gut angenommen wird.“

Personalprobleme sind weiterhin Thema

Haarmann betonte aber auch, dass es nicht mehr so einfach sei, für die Kitas Personal zu gewinnen. „Das ist mit mehr Anstrengungen verbunden, als es früher der Fall war, aber wenn ich das richtig wahrnehme, haben wir es in Voerde immer noch ganz gut hinbekommen.“ In der neuen Übergangskita an der Allee sind aktuell sieben Mitarbeitende tätig. Der Bürgermeister sieht die Interimsbauten als „vollwertige Übergangslösungen, bei denen es am Ende auch hinnehmbar ist, wenn es mal ein Jahr länger dauert.“

Nichtsdestotrotz ist die Stadt bemüht, so schnell wie möglich eine langfristige Lösung zu finden, auch wenn die Freude groß ist, so kurzfristig einen passenden Behelf geschaffen zu haben. Klaus-Peter Brell merkte an, dass es wichtig ist, mit einem gewissen Qualitätsdenken an die Thematik heranzugehen. „Kinder sind etwas Wichtiges, da müssen und dürfen wir nicht sparen. Da passen wir alle zusammen und denken gleich und das trägt auch unsere Beziehung.“

Außerdem sei es auch eine gute Sache, dass die beiden Übergangskitas direkt neben Schulen sind und auch die neue Kita in Spellen neben einer Grundschule ist, so dass eine Art „Bildungscampus“ entsteht. „Da muss man mal schauen, welche Möglichkeiten daraus erwachsen und welche weiteren Optionen es gibt“, meinte Brell.