Voerde. Stadt Voerde will erhöhtem Raumbedarf an der Astrid-Lindgren-Schule mit neuem Gebäude Rechnung tragen. Dabei stellt sich die Frage der Bauweise.
Die Astrid-Lindgren-Schule in Spellen soll baulich in die Lage versetzt werden, dauerhaft drei Klassenzüge aufnehmen zu können. Das dahinter stehende Ziel lautet, die Grundschulversorgung aller Kinder in dem Voerder Stadtteil sicherzustellen. Die Stadt plant daher, im nordöstlichen Teil des Geländes an der Weseler Straße einen frei stehenden Neubau zu errichten. Ein weiterer Punkt ist, dass ab August 2029 jedes Grundschulkind der Klassen eins bis vier einen Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung hat. Der Beschluss der Bundesregierung von 2021 gilt sukzessive aufbauend ab dem Schuljahr 2026/2027. Damit einher geht ein erhöhter Raumbedarf, dem mit einem neuen Gebäude Rechnung getragen werden soll. Die Stadtverwaltung stellt die Bauplanung und Abwicklung für die Errichtung des neuen Gebäudes der Politik in diesen Tagen vor.
Stadt Voerde analysiert mit Schulleiterin Raumkonzept analysiert
Mit der Leiterin der Astrid-Lindgren-Schule seien zunächst das Raumkonzept und der Raumbedarf analysiert worden. Dabei habe sich ergeben, dass jeweils drei Klassenzimmer mit einem in der Nähe befindlichen Raum für die offene Ganztagsschule (OGS) eine stufenbezogene räumliche Einheit bilden sollen, erläutert die Verwaltung in der Drucksache, mit der sich als erstes der Schulausschuss Kenntnis nehmend beschäftigt.
Durch einen geringen Umbau im Bestand und Umnutzungen einzelner Räumlichkeiten lassen sich nach Ansicht des städtischen Gebäudemanagements im alten Trakt und im vorhandenen Erweiterungsbau drei Stufen mit den beschriebenen drei plus eins Räumen unterbringen. Dafür müssten der Verwaltungsbereich der Grundschule und der OGS in das Erdgeschoss des Altbaus ziehen. Und: Die Mensa wird an der Stelle aufgegeben. Die Kantine soll in dem vorgesehenen Neubau ihren Standort bekommen – wie auch ein Multifunktionsraum. Zudem sollen dort die drei Klassenzimmer und der OGS-Raum für die vierte Stufe ihren Platz finden.
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Der neue Bau soll als rechteckiger Gebäudekörper realisiert werden und über zwei Geschosse verfügen. Unterkellert wird der Komplex nicht sein. Nach Einschätzung der Stadt bieten die „kompakten und gradlinigen Raumzuschnitte“ – mit Ausnahme des Raumes im nördlichen Erdgeschoss – die Möglichkeit, dort drei weitere Aufenthaltsräume vorzusehen, sprich, einen Büroraum und zwei Differenzierungsräume. Auch sollen in dem Neubau zusätzliche Sanitäranlagen für die Lehrer- und für die Schülerschaft untergebracht werden. Barrierefrei erschlossen wird das Gebäude mit einem Aufzug.
Die Gestaltung des Neubaus weicht von dem bestehenden Grundschulgebäude ab – und zwar bewusst, wie die Stadtverwaltung in der Drucksache deutlich macht: Die großzügigen Verglasungen und die vorgeschlagene Holzfassade „zeigen die neue, moderne schulische Gestaltung aus dem Inneren auch in der Außenansicht“. Vonseiten der Lehrerschaft kam der Hinweis, dass die großen Fensterfronten die Kinder ablenken könnten und deshalb mit Folien ein Sichtschutz eingeklebt werden sollte.
Eine Frage an die Politik in Voerde lautet: Holz- oder Massivbauweise?
Ob der Neubau, wie von der Verwaltung angeregt, in Holzbauweise errichtet wird, ist offen. Darüber muss zunächst die Politik entscheiden. Womöglich beschließt sie statt einer Ausführung in Holz auch den konventionellen Weg. Dies tat sie vor zwei Jahren, als es um den Neubau der Kita ging, die gerade hinter der Astrid-Lindgren-Schule entsteht. Damals votierte der zuständige Bau- und Betriebsausschuss mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der Grünen dafür, die Kindertagesstätte in konventioneller Massivbauweise zu realisieren.
Die Gesamtbruttokosten werden vom Architektenbüro – Stand Ende März 2023 – auf etwa 5,22 Mio. Euro beziffert. Berücksichtigt seien dabei Aufwendungen für eine Lüftungsanlage für die Mensa und Schulräume in dem geplanten Neubau sowie eine Photovoltaikanlage, die auf dem dortigen Dach installiert werden soll, und ein kleiner Anteil für den Umbau im Bestand.
Der Schulausschuss tagt am Mittwoch, 31. Mai, ab 17 Uhr im großen Sitzungssaal (Raum 101) des Rathauses.
>>Info: Die Mensa
Für 120 Sitzplätze ist nach Angaben der Stadtverwaltung die Mensa ausgelegt, die in dem geplanten Neubau der Astrid-Lindgren-Schule untergebracht werden soll. Damit könnten dort alle Schülerinnen und Schüler in „mehreren zeitlichen Abständen essen“.Der Essensraum könne für schulische oder externe Veranstaltungen „in zwei ungefähr gleich große Bereiche“ unterteilt werden. Beide sollen separat nutzbar sein, erläutert die Verwaltung. Deshalb erhalte der südliche Raumbereich auch einen Außenzugang.