Dinslaken. Der Hiesfelder Mühlenverein hatte an Pfingsten in sein Museum eingeladen. Warum der Verein jetzt die örtliche Windmühle in Gefahr sieht.
Nachdem sich Hiesfeld 2019 zum letzten Mal am Deutschen Mühlentag beteiligen konnte, lud der Mühlenverein am Pfingstmontag wieder dazu ein. Bei offenen Pforten und Verköstigung in der Wassermühle fanden viele Interessierte den Weg in das Museum, um sich die ausgestellten Mühlenmodelle anzuschauen oder auch nur Kaffee und Kuchen im Garten zu genießen.
Vereinsvorsitzender Klaus Graumann spricht von 300 bis 400 Gästen und zeigt sich höchst zufrieden: „Uns geht es auch darum, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass die Mühlen seit Jahrhunderten schon regenerative Energie nutzten.“
Niederländischer Müller im Museum zu Gast
Extra zum Mühlentag konnte der Verein mit Piet van Dorne einen echten niederländischen Windmüller gewinnen, der auch heute noch Segel für Windmühlenflügel fertigen kann, wie die Tuchbespannung auf den Flügeln genannt wird. Van Dorne, der in den Niederlanden eine Windmühle betreibt, präsentierte den Hiesfeldern einen Film über Mühlen in den Niederlanden, wo im vorindustriellen Zeitalter ein Großteil der Wirtschaft über Windmühlen funktionierte.
Wer im Hiesfelder Mühlenmuseum einen Rundgang durch die Ausstellung macht, bestaunt 60 Modell-Mühlenbauten mit Techniken aus verschiedensten Ländern. Anita und Frank aus Voerde-Friedrichsfeld haben auf ihrer Radtour zum Pfingstfest im Mühlenmuseum Halt gemacht, um einmal in Ruhe alles anzuschauen – was sie sich schon lange vorgenommen hatten. „Da ließen sich doch einige Ideen von früher wieder aufnehmen, um heute die fossilen Energieträger zu ersetzen“, kommentiert Frank.
Rettung der Hiesfelder Windmühle als dringendes Anliegen
Vereinsvorsitzendem Klaus Graumann und seinen 140 weiteren Mitgliedern liegt vor allem auch der Erhalt der Hiesfelder Windmühle am Herzen. Wie im Mai des vergangenen Jahres – kurz vor dem 200. Mühlengeburtstag – festgestellt worden war, ist die Mühle vom Holzwurm befallen und musste für Besucher gesperrt werden. Zudem wurde noch eine PCB-Belastung festgestellt, die es jetzt selbst den Vereinsmitgliedern unmöglich macht, die Mühle zu betreten.
Dringend wäre jetzt zum Erhalt die Freigabe von Geldern durch die Politik nötig. Vereinsvorsitzender Klaus Graumann bringt es auf den Punkt: „Wenn sich bei unserer Mühle nicht bald wieder die Flügel drehen, kann der Holzwurm alles hinwegraffen.“