Dinslaken. Zum 750-jährigen Bestehen der Stadt Dinslaken wird es in der Altstadt wieder eine Nostalgiekirmes geben. Das erwartet die Besucher zum Rummel.

Bald wird es wieder magisch zugehen am Altmarkt. Dann heißt es: „Hereinspaziert, hereinspaziert, hier sehen Sie Sensationen… “, und die gute alte Zeit hält Einzug in Dinslakens Altstadt. Dann drehen sich nostalgische Karussells zu Drehorgelmusik, träumen „Oldies“ in der Raupe der 50er Jahre von ihrem ersten heimlichen Kuss im schummrigen Dunkel, als nach endlos scheinenden Runden das Mädchen ihrer Wahl dank Schwerkraft ganz eng angedrückt war, der Stoff sich senkte und das weitere Geschehen vor den Blicken verborgen blieb.

Nostalgiekirmes findet nach elf Jahren erstmals wieder statt

Nach elf langen Jahren ist es uns dank Sponsoren gelungen, wieder die Nostalgiekirmes nach Dinslaken zu holen“, verrät Dr. Ulrich Tekathen von der IG Altstadt. Im Mai wird es so weit sein, vom 18. bis 21. Mai, wird der Zauber längst vergangener Epochen wieder zum Leben erweckt werden. „Wir sind in den vergangenen Jahren oft von Bürger und Bürgerinnen angesprochen worden, warum es keine Nostalgiekirmes mehr gibt. Also überlegten wir von der IG Altstadt, ob wir dies noch einmal stemmen können.“ Und welches Jahr wäre dafür besser geeignet als der Geburtstag Dinslakens. 750 Jahre ist immerhin eine stolze Zahl und das Jubiläum soll gebührend gefeiert werden.

Besondere Schauelemente gehörten bei der Nostalgiekirmes auf dem Dinslaken Altmarkt immer mit zum Programm.
Besondere Schauelemente gehörten bei der Nostalgiekirmes auf dem Dinslaken Altmarkt immer mit zum Programm. © NRZ | Peggy Mendel

Der Kontakt zu den Schaustellern wurde aufgenommen und es war vor allem Hermann Feller jr., der sich vehement für Dinslaken einsetzte. Hatte er doch einst als Junge seine Karriere hier mit einem Kasperle-Theater begonnen. Heute ist aus dem Jungen ein verheirateter Mann mit eigenem Nachwuchs geworden, der gerne wieder an die Stätten seines früheren Wirkens zurückkehrt. „Normalerweise könnten wir uns eine solche Kirmes gar nicht leisten, die Schausteller kommen aus reiner Freundschaft zu uns, weil sie sich hier immer wohlgefühlt haben“, erzählt Tekathen.

Diese Attraktionen erwarten die Besucher der Nostalgiekirmes

Ein Riesenrad aus dem Jahr 1907, damals als russische Luftschaukel erbaut, kommt als rollendes Denkmal in die Stadt, eine historische Drehorgel wird es geben, die Raupe natürlich und vieles mehr. Alles Attraktionen aus längst vergangener Zeit, die die „Golden Zwanziger“ bis hin zu den „Wilden Sechziger“ noch einmal aufleben lassen.

Um die Zeitreise noch authentischer, noch lebendiger zu gestalten, bitten die Organisatoren rund um Ulrich Tekathen, die Besucher und Besucherinnen mal in ihren Kleiderschränken zu stöbern, ob nicht vielleicht noch ein Kostüm aus den Jahren vorhanden ist. „Es wäre schön, wenn wir die Geschichte auch mit Kleidung aus der damaligen Zeit ergänzen können“, sagt Tekathen. „Wenn eine Steampunk-Gruppe mitmachen würde, wäre das toll“, überlegt der Vorsitzende der IG Altstadt laut. Denn eine solche Zeitreise könne nur gelingen, wenn viele teilnehmen würden. Und im Kostüm fotografieren lassen, kann man sich auch. „Der Nostalgiefotograf hat von sich aus angerufen und angefragt, ob er nicht kommen könne“, erzählt Tekathen.

Für die Schausteller und Besucher gibt es wie früher wieder einen ökumenischen Gottesdienst am Sonntag, 21. Mai, um 10 Uhr am Autoscooter oder Selbstfahrer, wie es früher hieß. „Wir haben ein schönes Programm entwickelt mit vielen kleinen Höhepunkten wie der Dame ohne Unterleib und weiteren Überraschungen“, sagt Dr. Ulrich Tekathen. Ziel dabei sei es auch, den Altmarkt wieder zu beleben. „Das gelingt aber nur, wenn viele die Kirmes besuchen und sich verzaubern lassen, wenn sie interaktiv dabei sind.“

>>>Nostalgiekirmes und Halligalli

Die Nostalgie-Kirmes findet von Donnerstag, 18. Mai, bis Sonntag, 21. Mai, statt. Die Schausteller werden mit folgenden historischen Fahrgeschäften vertreten sein: Raupe, Autoscooter, Riesenrad, Kinderkarussell. Dazu wird es in historischer Ausführung Schau- und Mitmachbuden geben wie Pfeilwerfen, Hau den Lukas, Entenangeln, Schießbude, eine Schaubude mit der Dame ohne Unterleib und das Kasperle-Theater sowie Getränke- und Essstände.

Künstlerisch setzt sich übrigens der Kulturkreis mit der Kirmes auseinander – die Ausstellung „Halligalli“ wird am Sonntag, 30. April, im Museum Voswinckelshof eröffnet und dauert bis zum 4. Juni.