Kreis Wesel. Im Stadt-Vergleich entscheiden sich besonders viele Menschen in Dinslaken und Voerde mit dem Deutschlandticket erstmals für ein Abo für den ÖPNV.

Mit den bisherigen Verkaufszahlen des Deutschlandtickets sind die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe (Niag) durchaus zufrieden. Rund 1000 Neu-Abonnenten konnte das Unternehmen in den ersten Wochen nach Verkaufsstart registrieren – und es sind vor allem Menschen aus den hiesigen Kommunen, die sich mit dem 49-Euro-Ticket erstmals für ein ÖPNV-Abo entschieden haben. Ab dem 1. Mai ist das neue Ticket gültig.

„Neben Moers und Duisburg ist der Raum Dinslaken und Voerde aktuell der absatzstärkste Bereich für Abos des neuen Deutschlandtickets“, sagt Niag-Sprecher Michael Block auf NRZ-Nachfrage. Offenbar haben die Kunden den Verkaufsstart am 3. April aber abgewartet. Wurden in den ersten Tagen rund 120 Tickets verkauft, steigen die Abo-Zahlen nun an. „Täglich erreichen unser Team zahlreiche Anträge und Bestellungen über die Niag-App.“ Detaillierte Zahlen für die Bestellungen in den einzelnen Kundencentern liegen derzeit noch nicht vor, gleiches gilt für die Niag-App.

95 Prozent der Niag-Kunden stellen aufs Deutschlandticket um

Das Interesse am 49-Euro-Ticket ist auch bei den Bestandskunden groß. Ende Januar hatte die Niag rund 7500 Abonnenten angeschrieben, die ein Ticket 1000, Ticket 2000, BärenTicket oder YoungTicket haben. Von ihnen haben sich bislang mehr als 95 Prozent für die Umstellung auf das Deutschlandticket entschieden. Die anderen Kunden behalten ihr ursprüngliches Abonnement, weil sie die Übertragbarkeit des Ticket 2000 behalten oder die Mitnahmemöglichkeiten der Tickets in Anspruch nehmen wollen, erklärt der Unternehmenssprecher.

Niag-Vorstand Christian Kleinenhammann
Niag-Vorstand Christian Kleinenhammann © NIAG

Für Niag-Vorstand Christian Kleinenhammann ist die Einführung des Deutschlandtickets der erste Schritt zur Verkehrswende: „Wir hoffen, dass sich viele Menschen am unteren Niederrhein dazu entscheiden, häufiger als bisher vom Pkw auf den ÖPNV umzusteigen. Dafür muss Mobilität für alle einfacher und besser werden und auch bezahlbar bleiben. Hierfür legt das Deutschlandticket einen ganz wichtigen Grundstein.“

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Bei aller berechtigten Vorfreude auf das 49-Euro-Ticket dürfe aber nicht vergessen werden, dass auf die Tarifoffensive im ÖPNV die Angebotsoffensive folgen müsse. „Wir brauchen mehr Leistung im ländlichen Raum, Taktverdichtungen, wo noch möglich, und schnelle Umstellung auf nachhaltige Antriebe“, betont Kleinenhammann. In Sachen Nachhaltigkeit hat sich die Niag ein Ziel gesetzt: Bis 2025 sollen 40 bis 50 Elektrobusse durch die Verkehrsgebiete in den Kreisen Wesel und Kleve fahren.