Dinslaken. SPD, CDU, Grüne, UBV und PARTEI beantragen eine anonyme Befragung der rund 1000 Beschäftigten der Dinslakener Stadtverwaltung. Darum geht es.
SPD, CDU, Grüne, UBV und Die PARTEI im Rat der Stadt Dinslaken beantragen eine anonyme Befragung der rund 1000 Beschäftigten der Dinslakener Stadtverwaltung durch ein externes Institut. Dabei soll es vor allem darum gehen, wie zufrieden oder unzufrieden die Beschäftigten mit der Kommunikationskultur, mit dem Arbeitsumfeld, der Atmosphäre, der technischen Ausstattung sind, wie sie die Arbeitsbelastung, ihre persönlichen Arbeitssituation und Entwicklungsmöglichkeiten sowie die Stadt Dinslaken als Arbeitgeberin beurteilen. Zuletzt hatte es Kritik am Umgang mit Beschäftigten in der Stadtverwaltung gegeben, generell ist es schwer, Personal in der Kommunalverwaltung zu halten und Stellen nachzubesetzen.
„Die Beschäftigten sind das Herz der Dinslakener Verwaltung,“ begründen die Fraktionen ihren Antrag. Deswegen sei es „als Ausdruck der Wertschätzung wichtig, dass sie regelmäßig gehört werden“ und die Möglichkeit erhalten, Feedback zu verschiedenen Bereichen des Arbeitsalltags zu geben – „sei es zum Vorgesetztenverhalten, zur Handlungsautonomie, zur Weiterentwicklung und Arbeitsplatzausstattung oder zum Umgang mit Konflikten.“ Dieses Feedback, so die Fraktionen, würde der Stadt Dinslaken als Arbeitgeberin auch „helfen, den Transformationsprozess hin zu einer modernen Arbeitgeberin anzustoßen“.
Hinsichtlich der Personalplanung steht die Verwaltung „vor vielen Herausforderungen“, so die Fraktionen: Der „Fachkräftemangel und die Personalfluktuation im Allgemeinen“ hätten zur Folge, „dass für einige Bereiche nur noch schwer Mitarbeitende zu finden“ sind. Umso wichtiger sei es, dass das bestehende Personal „mit dem Arbeitsklima und den Arbeitsbedingungen zufrieden“ sei.
Kooperation mit Hochschule möglich
Damit die „vollumfängliche Anonymisierung und Unabhängigkeit gegeben“ seien, die Beschäftigten „völlig frei und offen ihre Einschätzung der derzeitigen Lage“ mitteilen können und „die ohnehin angespannte personelle Situation im Fachdienst Personalmanagement nicht zusätzlich belastet“ werde, soll die Befragung durch ein externes Institut oder – kostengünstiger – durch eine Kooperation mit einer Hochschule durchgeführt werden.
Zudem sei „unabhängig von rechtlichen Erfordernissen, der Personalrat und die Gleichstellungsstelle bereits in der Planungsphase einzubinden“. Sie sollen die Erhebung aktiv mitgestalten.
Ziel soll sein, „bestehende Blockaden und Barrieren für ein konstruktives Zusammenarbeiten in der Verwaltung zu identifizieren und gemeinsam mit den Beschäftigten Lösungsoptionen zu generieren, um die Stadt Dinslaken wieder erkennbar zu einer attraktiveren Arbeitgeberin in den Augen potenzieller Bewerber:innen machen zu können.“ Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen „konkrete Handlungsschritte“ entwickelt werden, um die Attraktivität der Dinslakener Verwaltung zu erhöhen. Zudem soll die Befragung der Beschäftigten „ein integraler Bestandteil eines langfristigen Konzepts der Personalförderung und Organisationsentwicklung sein“, so die Forderung der Fraktionen. Dazu solle auch geprüft werden, was eine externe Software oder ein Umfrage-Tool jährlich kosten würden.
>>Themen der Befragung
Zu diesen Themen sollen die Beschäftigten der Stadtverwaltung unter anderem befragt werden: Kommunikationskultur, Transparenz: Bewertung der internen und externen Kommunikation, Information und Einbeziehung bei Abläufen, Planungen, Veränderungen, Einordnung der Wertschätzung gegenüber Beschäftigten.
Führung: Bewertung der Kommunikation der verschiedenen Führungsebenen (Fachdienstleitung, Geschäftsbereichsleitung, Verwaltungsvorstand), Feedbackkultur, Konfliktkultur, internes Vorschlagswesen.
Arbeitsplatzzufriedenheit, Handlungsspielraum/Autonomie: Quantitative und qualitative Abfrage der Arbeitszufriedenheit, Arbeitsumfeld, Arbeitsplatzatmosphäre, Gründe für Unzufriedenheit und „Abwanderungsgedanken“, Miteinander im direkten Arbeitsbereich und mit den Vorgesetzten.
Arbeitsbelastung: Angemessenheit der Tätigkeiten in Umfang, Inhalt und Gehalt bzw. Besoldung in Bezug zur Stellenbeschreibung, Gründe für Störungen oder Überlastungen, Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Technische Ausstattung / Digitalisierung: Beurteilung insbesondere in Bezug auf interne Prozesse.
Persönliche Entwicklung/Perspektiven: Bewertung der individuellen Entwicklungsmöglichkeiten und Förderangebote.
Allgemeine Entwicklung: Bewertung der Situation der Stadt Dinslaken als Arbeitgeberin.