Voerde. Eltern fordern für die Mensa der Comenius-Gesamtschule ein einfaches Bezahlsystem. Kinder sollen in Pausen nicht für Wertmarken anstehen müssen.
Die Unzufriedenheit von Eltern mit der Mensasituation an der Comenius-Gesamtschule betrifft nicht allein den Umstand, dass die Kantine nach wie vor in der Turnhalle an der Steinstraße untergebracht ist. Wann die Zeit des Provisoriums zu Ende ist und der neue Küchenbereich in dem umfänglich sanierten Altgebäude, das vor fünfeinhalb Monaten bezogen wurde, in Betrieb genommen werden kann, ist offen. Für Unmut sorgt darüber hinaus auch das Bezahlsystem beim Essensverkauf. Dreimal in der Woche wird an der Comenius-Gesamtschule eine warme Mittagsmahlzeit angeboten.
Nach der Schilderung einer Mutter war es so, dass die Schülerinnen und Schüler in den Pausen anstehen mussten, um sich eine Wertmarke zu kaufen. Diese aber seien teils dann, wenn ein Kind endlich an der Reihe war, verkauft gewesen. Ab und an habe es einen erneuten Verkauf in der zweiten Pause gegeben. Auf Nachdruck des Mensaausschusses – ein Gremium, das aus den Reihen der Elternpflegschaft gebildet wurde – sei schließlich vor kurzem vereinbart worden, dass sich die Schülerinnen und Schüler montags mit Marken für die ganze Woche eindecken können. Eltern monierten, dass die Kinder dafür trotzdem den Großteil ihrer Pause, „die sie zum Bewegen nutzen sollten, in einer Schlange wartend verbringen müssen“. Aktuell soll es so sein, dass sich die Schülerinnen und Schüler der Comenius-Gesamtschule Einzeltickets oder Stempelkarten zu 20 Euro kaufen können. „Das heißt, anstehen muss man immer noch, aber nicht mehr so oft“, wird vonseiten des Mensaausschusses berichtet.
Hoffen auf baldige Lösung
Das Gremium hofft auf die Einführung eines einfachen digitalen Bezahlsystems. Sinngemäß bekam es zu hören, dass sich ein solches ja eher für die neue Mensa lohne, weil die in der Turnhalle nur vorübergehend sei. Bevor aber die Kantine in dem von Grund auf sanierten und nach den Sommerferien bezogenen Altgebäude in Betrieb genommen werden kann, muss, wie berichtet, noch eine „Restarbeit bezüglich einer Löschanlage mit Anschluss an die Brandmeldeanlage“ getätigt werden. Die Nachrüstung werde im ersten Quartal dieses Jahres erfolgen, heißt es aus dem Rathaus.
Die Stadt sieht für eine Inbetriebnahme der Kantine in dem erneuerten Gebäude, von dessen alter Substanz nur noch der Rohbau geblieben ist, allerdings keinen zeitlichen Zwang. Aufseiten der Elternschaft wird die Sache anders gesehen: „Jetzt ist da dieses neue Gebäude und trotzdem kann die Mensa nicht genutzt werden“, heißt es etwa. Auch ist die Rede davon, dass viele Kinder in der Turnhallen-Kantine nicht mehr essen gingen. Die Gesamtschule teilt mit, dass etwa 50 Schülerinnen und Schüler zurzeit durchschnittlich ein Essen pro Tag in der Turnhallen-Mensa zu sich nähmen. Die Frage, wie viele es einmal im Vergleich zu Hochzeiten waren, beantwortet sie wie folgt: „Im Jahr 2018 waren es ca. 75 bis 100 Essen.“
Stadt sieht Aufgabe der Änderung beim Caterer
Dass der Verkauf der Wertmarken für das Mittagessen zurzeit so wie beschrieben läuft und keine andere Bezahlmöglichkeit greift, begründet Stadtpressesprecherin Miriam Gruschka mit den „vorhandenen Gegebenheiten“. Aufgrund derer sei dies bisher nicht anders möglich gewesen. Überhaupt sieht die Stadt als Schulträgerin die Verantwortung hier nicht bei sich: Die Aufgabe, dies zu ändern, liege beim Caterer. Und den Zeitpunkt dafür sieht die Stadt ab „der Fertigstellung der ,neuen’ Mensa“ gegeben.
Doch wann diese in Betrieb geht, steht bekanntlich nicht fest. Eines aber soll nach Auskunft Stadt sicher sein: Das Bezahlsystem der Schulmensa im sanierten Altgebäude der Comenius-Gesamtschule wird „definitiv in digitaler Form“ erfolgen, sagt Stadtpressesprecherin Miriam Gruschka. Konkretes allerdings gebe es dazu derzeit noch nicht.
>>Info: Hintergrund
Nach Auskunft der Comenius-Gesamtschule bietet deren Mensa an allen „langen“ Tagen Mittagessen in der Mittagspause von 13.15 bis 14.15 Uhr über den Caterer „Canapé“ aus Dinslaken zum aktuellen Preis von 3,10 Euro an.
Entsprechend den Planungen werde die Mensa in den neuen Räumlichkeiten des ehemaligen Altbaus (dem sogenannten A-Gebäude), in dem, wie berichtet, immer noch Restarbeiten zu erledigen sind, „ein vielfältiges Angebot“ machen. Dieses könne dann digital angemeldet werden, kündigt die Schule an.
Mit Beginn der umfassenden Sanierung Ende 2018 wurde die im Altgebäude untergebrachte Mensa der Comenius-Gesamtschule in die Turnhalle an der Steinstraße verlagert. Dort befindet sie sich bis heute. Wann die Sportstätte wieder für ihren eigentlichen Zweck zur Verfügung steht, ist ebenfalls offen.
Nach Inbetriebnahme der Mensa im sanierten Schulgebäude müssen die Umbauten, die für die provisorische Kantine in der Turnhalle erfolgt sind, dort wieder rückgängig gemacht werden, wie Stadtpressesprecherin Miriam Gruschka erklärt. Demzufolge würden zum Beispiel im jetzigen Spülbereich wieder Duschmöglichkeiten geschaffen. Nach dem Rückbau werde die Turnhalle wieder vollumfänglich für den Sport nutzbar sein.