Dinslaken. Stadt hatte die EBGS-Halle kurzfristig von der Tagesordnung des Rates genommen. Das ist der Grund, so geht’s weiter, das sagt der Schulleiter.
Wird es künftig eine Ein- oder eine Eineinhalbfach-Sporthalle an der Ernst-Barlach-Gesamtschule (EBGS) in Dinslaken geben? Diese Entscheidung sollte, wie berichtet, eigentlich bei der Ratssitzung am Dienstagabend in die Wege geleitet und ein entsprechender Planungsbeschluss gefasst werden. Gekommen ist es anders. Nicht, weil die Ratsmitglieder mal wieder keine Entscheidung treffen wollten. Sondern, weil die Verwaltung des Punkt kurzfristig von der Tagesordnung nahm.
Denn: Es lägen, so erklärte Schuldezernentin Dr. Tagrid Yousef zu Beginn der Sitzung, aktuell die ersten Erkenntnisse aus der Schulentwicklungsplanung, die sich auf den Zeitraum bis zum Schuljahr 2027/28 bezieht, vor. Nach derzeitigem Stand würden sich bei den Zahlen Veränderungen abzeichnen – und da diese möglichst berücksichtigt werden sollten, wolle man warten, bis der Schulentwicklungsplan wirklich fertig erstellt sei.
Schulentwicklungsplanung wird abgewartet
Das, so erklärt Stadtsprecher Marcel Sturm auf NRZ-Nachfrage werde „noch einige Wochen in Anspruch nehmen. Danach soll dann auch über die EBGS-Halle entschieden werden.“ In welche Richtung diese Veränderung womöglich geht und ob das tendenziell für eine kleinere oder größere Sporthalle an der Scharnhorststraße spricht, dazu wollte der Stadtsprecher sich auf erneute Nachfrage nicht äußern. „Die Zahlen stehen noch nicht fest und sind noch in Bewegung“, erklärte Sturm und führte aus, dass der Punkt „vorsorglich“ von der Tagesordnung genommen worden sei.
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Hans-Ulrich Wangerin begrüßt das im Gespräch mit der NRZ. „Es ist eine Wendung im positiven Sinne für die Schule“, sagt der EBGS-Leiter und glaubt, „dass die Mitarbeiter der Verwaltung sich nun mal hinsetzen und wirklich schauen, welche Bedarfe es gibt“. Wangerin geht davon aus, dass beim nächsten Mal, wenn der Planungsbeschluss für die Sporthalle am Schulstandort Scharnhorststraße für die Politik wieder auf der Tagesordnung stehen wird, mindestens die Prüfung des Bau einer Eineinhalbfach-Halle von der Verwaltung vorgeschlagen wird, womöglich sogar eine größere Variante. „Die Zahlen, die bislang zurate gezogen wurden, sind einfach nicht mehr aktuell“, sagt der EBGS-Leiter, spricht von voraussichtlich steigenden Schülerzahlen aufgrund von Seiteneinsteigern, von Zuzügen durch potenziellen Schülerinnen und Schülern aus geplanten Neubaugebieten oder von Geflüchteten.
Kritik an Untätigkeit ehemaliger Schuldezernentin
Es räche sich jetzt im Grunde, „dass die ehemalige Dezernentin Jahnke-Horstmann das Thema über sieben Jahre lang hat ruhen lassen“, kritisiert Wangerin. Der Druck auf der Thematik sei nunmehr groß. „Sobald eine Halle, aus welchen Gründen auch immer, wegbricht, dann hat Dinslaken wirklich ein riesiges Hallenproblem“, sagt er. Und das, so sein Eindruck, hätte mittlerweile sowohl die Verwaltung als auch die Politik verstanden. „Es ist gut, dass da jetzt kein Schnellschuss gemacht wurde.“
Der EBGS-Leiter wünscht sich für seine Schule übrigens eigentlich eine Zweifach-Halle. Er ist überzeugt davon, dass diese auf dem Gelände Platz fände, verweist auf Raum auf dem hinteren großen Schulhof oder die Möglichkeit eines zweistöckigen Hallenbaus. „Ich bin nun erstmal optimistisch gestimmt. Weil sich endlich mit der Frage beschäftigt wird: Was für eine Entwicklung der Zahlen erwarten wir überhaupt“, erklärt Wangerin.
>> Schulstandorte Innenstadt und Hiesfeld
Hans-Ulrich Wangerin macht im NRZ-Gespräch auch auf eine Sorge aufmerksam, die ihm von vielen Eltern regelmäßig zugetragen werde – und zwar der, dass der Schulstandort Hiesfeld – unter anderem durch die bekanntlich geplante umfangreiche Sanierungsmaßnahme des dortigen Schulzentrums – gestärkt werde, während der Schulstandort Innenstadt sich zu einer „Problemzone“ entwickeln könne. „Die Schulstandorte sollten qualitativ alle gleich aufgestellt sein“, betont der EBGS-Leiter.