Dinslaken/Hünxe. RVR teilt bald mit, welcher Korridor weiter untersucht werden soll. Rohre würden in Schermbeck, Hünxe und Dinslaken verlegt werden.
Durch die Zeelink-Pipeline ist das Unternehmen Open Grid Europe (OGE) in der Region bekannt worden. Es gab Widerstand und Klagen. Vor einigen Monaten trat das Unternehmen mit neuen Pläne an die Öffentlichkeit. Dieses Mal geht es um eine Wasserstoffleitung, die von Dorsten bis nach Duisburg-Hamborn verlegt werden soll. Ein Projekt, das gewollt sei, weil man infolge des Krieges in der Ukraine in der Zukunft unabhängig vom russischen Gas sein möchte. Und Wasserstoff gehöre die Zukunft. Auch das Unternehmen RWE setzt darauf, will, wie berichtet, auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände in Möllen Wasserstoff produzieren. Die Steag plant eine Anlage in Walsum. In einem Pressegespräch stellte Andre Graßmann, Projektleiter bei der OGE, den aktuellen Planungsstand vor.
Auch interessant
Das Raumordnungsverfahren sei noch nicht abgeschlossen, hieß es. Hierbei wird ein 600 Meter breiter Korridor ermittelt, in dem dann die Rohre verlegt werden. Drei mögliche Korridore hatte Open Grid Europe dem Regionalverband Ruhr (RVR) präsentiert. Die Behörde entscheidet, welcher genommen und intensiver betrachtet wird. Auf einer Karte sind die drei Varianten zu sehen, eine ist hellgelb. Dieser wird von OGE favorisiert. „Wir gehen davon aus, dass er es wird, wir wissen es aber nicht“, so Graßmann. Eigentlich sollte die Entscheidung Ende November vorliegen, doch krankheitsbedingt wird der RVR die Entscheidung erst in zwei Wochen mitteilen können. Betont wurde, dass die Behörde aufgrund der vorgelegten Untersuchungen die Abwägung trifft.
Thyssenkrupp Steel will mit Wasserstoff Stahl erzeugen
Neben Open Grid Europe sitzt bei der Wasserstoffleitung Thyssengas als Partner mit im Boot. Und mit dem Stahlwerk von Thyssenkrupp Steel in Duisburg steht schon ein Großabnehmer des Wasserstoffes bereit. Die Inbetriebnahme soll Ende 2026 erfolgen.
Hier gibt es mehr Artikel aus Dinslaken, Hünxe und Voerde
Der 600 Meter breite von Open Grid Europe bevorzugte Antragskorridor, innerhalb dessen die Trasse verlaufen soll, führt von Dorsten über Schermbeck und trifft in etwa am Bruchmühlenweg auf Hünxer Gebiet. Von dort geht es Richtung Munitionsdepot ein Stück entlang des Langer Wegs bis zur Stadtgrenze Dinslaken. Von dort geht es über die Sträterei Richtung Sterkrade-Nord. Unterhalb der Brinkstraße kreuzt der Korridor die A3 und verläuft parallel zur Brinkstraße unterhalb der Hühnerheide weiter Richtung Barmingholten und von dort nach Duisburg.
Baubeginn im März/April 2026
Auch interessant
Mit der Entscheidung des RVR wäre das Raumordnungsverfahren abgeschlossen. Der nächste Schritt wäre, das Planfeststellungsverfahren vorzubereiten. Für den Juni 2023 plant Open Grid Europe weitere Dialogmärkte, ab Januar 2024 sollen Versammlungen mit betroffenen Grundstückseigentümern und Pächtern durchgeführt werden. Dann soll auch das Planfeststellungsverfahren beantragt werden. Ein Erörterungstermin ist dann für November 2024 vorgesehen.
Wie Andre Graßmann erklärte, rechnet man mit dem Planfeststellungsbeschluss im Dezember 2025. Danach sollen bis Februar 2026 Vorbereitungsarbeiten und der notwendige Holzeinschlag erfolgen. Die Rohre für die Leitung sollen ab März/April verlegt werden. Ende 2026 sei der Wasserstoff in der Leitung, so der Projektleiter.
Diese Summe wird investiert
Eine Entwicklung wie bei der Zeelink-Pipeline, als auf Plakaten „Todestrasse – Nein danke“ zu lesen war, wolle man nicht. Andre Graßmann betonte, dass wenn man die Wasserstoffleitung nicht hinbekomme, man in der Zukunft ein großes Problem bekommen würde. Viele Unternehmen würden den Wasserstoff verwenden, es gebe schon jetzt einige Anfragen.
Die Investitionssumme für den Bau der neuen Wasserstoffleitung liegt bei rund 100 Millionen Euro.
Open Grid Europe informiert im Internet über das Projekt. Die Adresse lautet: www.get-h2-netz.de/leitung-doha