Dinslaken. Zwei Männer sind wegen räuberischer Erpressung angeklagt. Auch in Dinslaken sollen sie versucht haben, unberechtigte Forderungen einzutreiben.

Einen bösen Schrecken musste eine 16-jährige Dinslakenerin am 29. Mai dieses Jahres erleben. Als es an der Türe eines Hauses in der Innenstadt klingelte, standen fremde Männer davor. Sie sollen dem irritierten Mädchen mitgeteilt haben, dass sie von der serbischen Mafia seien und der Vater der Dinslakenerin ihnen 160.000 Euro Schulden haben. In diesem Zusammenhang stehen nun ein 47-jähriger Düsseldorfer und ein Mann aus Gesecke (51) vor dem Landgericht Duisburg.

Der 51-Jährige soll in eigenem und im Auftrag anderer Gelder eingetrieben haben. Dabei soll es keine Rolle gespielt haben, dass die Zielpersonen, die massiv bedroht und eingeschüchtert worden sein sollen, dem Angeklagten oder dessen Auftraggebern gar nichts schuldeten.

Angebliche Schulden sollen frei erfunden gewesen sein

So soll der 51-Jährige gemeinsam mit mehreren Mittätern im Oktober 2021 einem jungen Mann in Erwitte zu Unrecht vorgeworfen haben, einen sexuellen Missbrauch begangen zu haben. So soll er zwar nicht die geforderten 10.000 Euro Schmerzensgeld, aber immerhin 300 Euro erbeutet haben.

Zwei weitere Taten soll der Mann aus Gesecke im Auftrag des Mitangeklagten begangen haben. Dabei ging es um angebliche Schulden, die der in der Immobilienbranche tätige 47-jährige Düsseldorfer im Zusammenhang mit Bauprojekten von früheren Geschäftspartnern verlangte.

Angeklagter soll 16-Jährige massiv mit Gewalttaten gedroht haben

Doch zwei der führenden Köpfe einer längst insolventen Düsseldorfer Firma weigerten sich, irgendwas zu bezahlen. Daraufhin soll der 51-Jährige die Wohnanschrift eines der Männer in Dinslaken aufgesucht haben. Doch der Geschädigte wohnte dort nicht mehr. Der Angeklagte soll nur die 16-Jährige Tochter angetroffen und massiv bedroht haben, unter anderem damit, ihr und ihrer Mutter Finger, Nase und Ohren abzuschneiden. Aus Angst gab das Mädchen die Telefonnummer ihres Vaters heraus.

Auch die Drohungen gegen einen weiteren Düsseldorfer Geschäftspartner, von dem man zunächst 25.000, später 75.000 Euro forderte, sollen sich auch gegen dessen Familie gerichtet haben. Doch auch in diesem Fall kam es zu keiner Zahlung. Die beiden Angeklagten wurden am 29. Mai festgenommen, sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Der Verteidiger des 51-Jährigen kündigte für einen Verhandlungstag im Dezember eine geständige Einlassung an. Auch der 47-jährige Düsseldorfer will sich im Laufe des kommenden Monats zu den Vorwürfen äußern. Insgesamt sind bis Ende Januar sieben weitere Verhandlungstage geplant.