Dinslaken. War die Martinikirmes 2019 die letzte in der Größe? Am Standort Trabrennbahn gibt es plötzlich Probleme. Der Boden ist laut Stadt nicht stabil.
War die Martinikirmes 2019 die letzte in der Größe an der Trabrennbahn? Im vergangenen Jahr ist die Kirmes coronabedingt ausgefallen. Nach 2022 steht das Areal an der Trabrennbahn für die Kirmes nicht mehr zur Verfügung. Dann soll dort ein Wohnquartier entstehen. Und jetzt zeigt sich: Es gibt an der Trabrennbahn plötzlich Probleme mit dem Untergrund – und es ist offen, ob diese behoben werden, bevor das Gelände umgestaltet wird.
„Witterungsbedingte Schäden, Baumwurzeln und Ausspülungen“
Die Martinikirmes 2021 soll stattfinden - vom 5. bis 9. November. Das habe der Verwaltungsvorstand entschieden, teilt die Stadt mit – vorausgesetzt, dass die im November geltenden Corona-Schutzvorgaben des Landes erlauben. Die Marinikirmes findet seit 2012 auf dem Parkplatz an der Trabrennbahn sowie auf der dahinter und etwas tiefer liegenden früheren Radrennbahn statt. Nun, fünf Wochen vor dem geplanten Start der Kirmes, habe eine Begehung gezeigt, dass der Parkplatz an der Trabrennbahn „dieses Mal nicht als Veranstaltungsfläche für die Kirmes zur Verfügung stehen“ könne, teilt die Stadtverwaltung mit. Im vergangenen Winter seien „witterungsbedingte Schäden an der Asphaltdecke“ entstanden, auch „Baumwurzeln und Ausspülungen durch Regenereignisse haben zwischenzeitlich Beschädigungen verursacht“. Damit sei auf der Fläche keine ausreichende Stabilität für größere Fahrgeschäfte gegeben.
Auch die kleinere Fläche muss geprüft werden
Also wurde wurde überlegt, die Kirmes dieses Jahr auf der ehemaligen Radrennfläche am Pollenkamp stattfinden zu lassen. Dort wäre zumindest Platz für rund 40 Schaustellbetriebe, so die Stadt. Doch auch hier müsse zunächst geprüft werden, ob die Fläche tragfähig genug ist. Zum Vergleich: Zuletzt waren bis zu 150 Schausteller auf der Martinikirmes an der Trabrennbahn.2015 schaffte die Martinikirmes sogar den Sprung in die Wikipedia-Liste der größten Volksfeste Deutschlands.
Bis Freitag, 1. Oktober, werden zu diesem Zweck Sondierungsbohrungen vorgenommen. Im Anschluss soll eine Fachfirma auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse und mit Blick auf die Erfordernisse der Fahrgeschäfte eine Stellungnahme abgeben.
Alternative: Kinderkarussells in der Innenstadt
Die Ergebnisse werden bis zum 11. Oktober erwartet. Für den Fall, dass der Untergrund ebenfalls ungeeignet wäre, um die Martinikirmes durchzuführen, prüft die Stadtverwaltung parallel, „ob und in welchem Umfang ein kleines Angebot an Fahrgeschäften, insbesondere für Kinder, in der Innenstadt realisiert werden könnte.“ Dieses Jahr würde die Martinikirmes vom 5. bis 9. November stattfinden.
Trabrennverein: Fläche ist nur gepachtet
Bei dem Parkplatz an der Trabrennbahn, so schreibt die Stadt Dinslaken in ihrer Mitteilung, handele es sich um eine „nicht städtische Fläche.“ Darüber wiederum wundert sich Gottfried Bison, Vorsitzender der Trabrennvereins Dinslaken. „Der Trabrennverein hat das Gelände von der Stadt nur gepachtet,“ betont er zur Frage, ob der Trabrennverein den Parkplatz sanieren und kirmestauglich machen möchte. Außer einem Baum, dessen Wurzeln durch den Asphalt gestoßen sind, habe er nicht mehr Schäden wahrgenommen als zuvor. Und die Radrennbahn sei nun einmal für diesen Zweck gebaut worden, und nicht um höhere Lasten zu tragen.
„Was die Parkplatzfläche betrifft, so wollen wir die Zeit bis nächstes Jahr nutzen, um uns mit ihr intensiver auseinanderzusetzen“, so Stadtsprecher Marcel Sturm. Ziel war und ist, dass die Martinikirmes 2022 auf dem Areal der Trabrennbahn bleiben könne.
Die Kirmes war bis 2012 fest in der Innenstadt etabliert. Wegen des Baus der Neutor-Galerie musste die Kirmes umziehen. Die Schausteller, die sich zunächst dagegen gewehrt hatten, waren zuletzt mehr als zufrieden mit dem Standort an der Trabrennbahn. Ob es in Dinslaken einen anderen Standort in derselben Größe wie die Trabrennbahn für die Martinikirmes für die Zeit nach 2023 gibt, ist fraglich. Die Stadt ist noch auf der Suche.
Trabrennverein wünscht sich Planungssicherheit
Gottfried Bison vom Trabrennverein hat die Stadt im Frühjahr zudem um Planungssicherheit zur Zukunft des Geländes und der Kirmes nach 2022 gebeten. Er befürchtet, wenn die Arbeiten vor Ort nicht nach dem Auslaufen des Pachtvertrages beginnen, würden sich Vandalen auf dem großen, verlassenen Gelände in der Innenstadt austoben. Zudem würden die Käufer für den Fuhrpark des Trabrennvereins schon Schlange stehen. Wenn der Verein das Gelände über 2022 hinaus bewirtschaften solle, müsse die Stadt das rechtzeitig mitteilen. Eine Antwort habe er bis heute von der Stadtverwaltung nicht bekommen.