Dinslaken/Voerde. Zwei Voerder und ein Dinslakener stehen vor Gericht. Der Haupttäter (25) soll in Dinslaken, Voerde und Hamminkeln sieben Läden überfallen haben.

Wegen mehrfachen Raubes steht ein 25-jähriger Mann aus Voerde vor dem Landgericht Duisburg. Zwischen dem 25. Januar und dem 9. März diesen Jahres soll er sieben Geschäfte in Dinslaken, Voerde und Hamminkeln überfallen. Die meisten Taten soll der Angeklagte allein begangen haben. In drei Fällen allerdings sollen zwei weitere Männer beteiligt gewesen sein. Der 25-jährige Dinslakener und ein 23-jähriger Voerder sitzen mit auf der Anklagebank.

Die Raubserie soll mit einem Überfall auf eine Tankstelle in Hamminkeln begonnen haben. „Geld her! Das ist ein Überfall!“ So oder so ähnlich soll der Hauptangeklagte kurz und bündig bei allen Überfällen gesagt haben, was er wollte. In der Tankstelle soll er mit einer Druckluftpistole 458 Euro erbeutet haben.

16-Jährigen brutal zu Boden gedrückt

Ohne Beute soll der Angeklagte am 14. Februar entkommen sein, als er an der Bahnhofstraße in Voerde in einer Massagepraxis zwei Angestellte und zwei Kunden bedrohte. Als man ihm sagte, dass die Tageseinnahmen gerade abgeholt worden seien, flüchtete er, wie fast immer, zu Fuß.

Den Überfall in einem Getränkehandel in Voerde soll der 25-Jährige gemeinsam mit dem Dinslakener begangen haben. Beide Männer sollen bewaffnet gewesen sein, als sie zwei Mitarbeiter bedrohten und knapp 3000 Euro erbeuteten. Einer der beiden Geschädigten war erst 16 Jahre alt, als er brutal auf den Boden gepresst wurde. Ihm saß der Schock so tief in den Gliedern, dass er einige Zeit nicht zur Schule gehen konnte.

Erotik-Shop hatte keinen Safe

Eine unbekannte Frau im Minirock soll den Hauptangeklagten und den mitangeklagten Voerder am 24. Februar zu einem Erotik-Shop an der Bahnhofstraße in Dinslaken gefahren haben. Während der Komplize draußen sicherte, soll der 25-Jährige Geld und das Öffnen des Safe verlangt haben. „Wir haben keinen“, lautete die Antwort. Daraufhin soll sich der 25-Jährige mit 945 Euro aus der Kasse begnügt haben.

Bereits vor der Raubserie, die am 9. März mit einem Überfall auf eine Spielhalle in Voerde endete, soll der Hauptangeklagte noch einen ganz anderen Raub begangen haben: Am 3. Dezember 2021 soll er auf der Bühler Straße in Voerde seine Ex-Freundin mit Pfefferspray besprüht und ihr einen Cane Corso entrissen haben, einen italienischen Rassehund im Wert von 2000 Euro. Die Angeklagten schwiegen zu Beginn des bis Ende Oktober auf insgesamt sechs Verhandlungstage bestimmten Prozesses zu sämtlichen Vorwürfen.