Dinslaken. 2017 beschlossene Gruppe sollte im Kitajahr 2020/21 starten. Doch viele Auflagen sind weiter unerfüllt. Stadt Dinslaken prüft Alternativstandort.

Als die Stadt Dinslaken im Februar 2020 Infotage für die neu geplante Waldkindergarten-Gruppe in Oberlohberg anbot und im Juli desselben Jahres erklärte, dass die Gruppe im Laufe des Kitajahres 2020/2021 starten solle, da hörte sich das für viele interessierte Eltern so an, als stünde die Kita-Gruppe kurz vor dem Start. Doch auch jetzt, also über zweieinhalb Jahre später, gibt es das Angebot noch nicht – die NRZ hat deshalb bei der Verwaltung nachgefragt, ob das Vorhaben überhaupt noch weiter verfolgt wird und wie der aktuelle Stand ist.

„Die Einrichtung der Waldgruppe ist weiterhin festes Vorhaben der Stadt. Die Einrichtung ist aber an eine Vielzahl von Auflagen gebunden, die weiterhin noch zu erfüllen sind. Bisher ist es noch nicht zur Verwirklichung gekommen, da noch Fragen der Zuwegbarkeit und der Stellplätze (Hol- und Bringzonen) sowie die Einholung eines weiteren Artenschutzgutachtens zu klären sind“, erklärte Stadtsprecher Marcel Sturm vor knapp zwei Wochen hierzu.

Stadt: Grundstück „hat noch weitreichende Fragen aufgeworfen“

Auf die Rückfragen der Redaktion, woran genau es denn derzeit bei Fragen von Zuwegbarkeit und Stellplätzen noch hapere, wieso das Konzept der Waldgruppe trotz noch nicht erfüllter Auflagen bereits im Februar 2020 vorgestellt wurde und wann sie denn starten wird, erklärte nun Stadtsprecherin Michelle Müller: „Die Verwaltung war auch in der zweijährigen Corona-Phase in dieser Angelegenheit sehr umfangreich tätig. Zahlreiche Gespräche und Ortstermine haben stattgefunden. Das Grundstück in Oberlohberg in Nähe der Buschstraße hat noch weitreichende Fragen aufgeworfen.“ So fordere der Kreis ein weiteres Artenschutzgutachten, in dem zu klären ist, inwiefern Flächenversiegelungen – beispielsweise für Hol- und Bringverkehr – notwendig wären. Zusätzlich zum Gutachten müsse auch ein Verkehrskonzept für die recht schmale Buschstraße entwickelt werden. „Auch benötigt der Löschteich eine Umzäunung“, sagt Müller. Für diese Auflagen habe die Stadt das Prüfverfahren vorangetrieben.

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Zugleich, so Müller, seien alternative Flächen geprüft worden, „die sich allerdings auch nicht ohne erhebliche Auflagen realisieren lassen. Um dennoch möglichst zeitnah zu starten, wird derzeit ein alternativer (vielversprechender) Standort geprüft und mit dem Landesjugendamt abgestimmt“, erklärt die Stadtsprecherin. Über ein konkretes Startdatum gibt sie jedoch keine Auskunft.