Dinslaken. „Die Partei“: Die Summe soll aufgeteilt werden. Darum kritisiert Ben Perdighe die Absicht, ein Werk von Alfred Grimm zu erstellen.
Die Standortfrage ist weiterhin offen. Aber auch sonst ist das von Alfred Grimm entworfene Kunstwerk, das zum Stadtjubiläum erstellt werden soll, nicht unumstritten. Schon im Kulturausschuss gab es Kritik. Auch weil noch nicht geklärt sei, wo das zwei Meter mal vier Meter große Gebilde aus Corten-Stahl aufgestellt werden soll. Diesen Faden nahm im Finanzausschuss Ronny Schneider auf. Für die SPD erklärte er, man könne über die Auftragsvergabe an Alfred Grimm nicht entscheiden, solange die Standortfrage noch offen sei. Weiter erklärte er, dass diese Frage bis zur Ratssitzung am 27. September nicht geklärt sei. Und so wurde die Entscheidung zunächst in den Hauptausschuss geschoben. Dabei geht es auch um die Frage, ob für ein Kunstwerk zum Stadtjubiläum Geld im Haushalt 2023 eingestellt werden soll.
Stellungnahme der Fraktion „Die Partei“
Die Fraktion „Die Partei“ möchte das Geld – die Kosten sind mit 35.000 Euro angegeben – gar nicht für das Kunstwerk ausgeben. In einer Stellungnahme wird das Vorhaben von Ben Perdighe, dem kulturpolitischen Sprecher der Fraktion, heftig kritisiert. Man wolle das Geld anders einsetzen.
Für Perdighe erkläre es sich leider nicht, „dass eine Summe von knapp 35.000 Euro für eine einzige Skulptur – über dessen planerische Qualität und nachhaltigen Wert es sich sicherlich streiten lässt – zur Verfügung gestellt werden soll.“ Mit Blick auf die Entwicklung der durch Corona besonders betroffenen Kulturlandschaft gleiche es einer Farce, eine weitere überteuerte Skulptur des in der Stadt bereits mit zahlreichen Werken vertretenen Künstlers zu finanzieren.
Die Fraktion verweist auf Äußerungen der ortsansässigen Künstlerschaft, die ihren Unmut über eine fehlende Unterstützung durch städtische Institutionen bekundet habe. „Wollen wir wirklich eine unserer Meinung nach überbewertete Bronzeskulptur in Auftrag geben, die für die ortsansässige – leider oft wenig beachtete – Künstlerschaft wie ein Faustschlag in die Magengrube wirkt?“, so Perdighe. Er stellt die Frage, ob das Geld nicht umgelegt werden sollte. Mit der Summe könne ein Beitrag für die hiesige Kulturlandschaft geleistet werden. Damit verbunden ist die Absage an Alfred Grimm.
Summe soll aufgeteilt werden
Laut der Fraktion der Partei „Die Partei“ seien Stipendien, Direktförderungen, Rettungsschirme oder sogar die Einrichtung eines offenen Ateliers mit kulturellem Wert wesentlich höher anzusiedeln „als eine weitere Bronzeskulptur des Lieblings-Beuys Schülers“ aus der Nachbarkommune.
Der Hauptausschuss, der am kommenden Dienstag, 20. September, tagt, habe die Möglichkeit, mit seiner Entscheidung „die Resignation und den Unmut in der Dinslakener Kulturlandschaft zu befrieden“. So wäre eine kontrollierte Aufteilung der Summe, und nicht für ein Werk, dessen Finanzierung die Ratsmitglieder in Zukunft mit großer Sicherheit nicht nur vor der kreativen Bevölkerung, sondern vor allen Dinslakenern rechtfertigen müssten, der deutlich bessere Weg. Daher werde die Fraktion die Aufteilung der Summe beantragen.