Dinslaken. 750 Jahre: Dinslaken will 2023 das Stadtjubiläum groß feiern. Doch hinter einigen Projekten stehen noch Fragezeichen. Mehrheit für Grimm-Plastik.
Feiern, Ausstellungen, Bücher zur 750-Jahr-Feier – alles wirke nur eine kurze Zeit lang. Ein Denkmal aber stehe für die folgenden Jahrzehnte, für alle sichtbar, so der Künstler Alfred Grimm in der Beschreibung zu seiner Plastik, die er für das Stadtjubiläum im kommenden Jahr verwirklichen möchte. Bei einer Enthaltung und drei Gegenstimmen wurde am Dienstagnachmittag für die Errichtung eines Kunstwerkes zum Stadtjubiläum im Kultur-, Partnerschafts- und Europaausschuss gestimmt.
Kunstwerk von Alfred Grimm
35.000 Euro soll das Denkmal kosten – nach einer älteren Berechnung. Dass sich diese Berechnung nicht mehr halten lassen könne, davon geht auch die Stadtverwaltung aus und will den kommenden Ausschüssen (Finanz- und Hauptausschuss) eine abschließende Kostenermittlung präsentieren und auch Vorschläge für einen geeigneten Standort unterbreiten.
Gar nicht einverstanden mit dem Denkmal zeigten sich die Grünen. Ihr erschließe es sich nicht, warum es ein Denkmal zum Stadtjubiläum geben muss, so Birthe Mühlhoff. Außerdem sei der Standort für ein zwei Meter mal vier Meter großes Denkmal ausschlaggebend. „Kunstwerke dieser Größe müssen integriert werden, sonst sind sie lediglich eine Trennwand“, so die studierte Kunsthistorikerin. Kunst im öffentlichen Raum sei toll, ein Fest zum Stadtjubiläum ebenfalls, aber ein Denkmal – ein Riesengebilde, das einem geöffneten Flyer gleiche. Das sei kein wahrer Grimm, meint die Grüne. Außerdem bemängelte sie, dass hier nicht auch andere Künstler beteiligt seien. Des Weiteren zweifelte sie die Kosten an. Corten-Stahl sei heute viel teurer in der Beschaffung und Produktion, so Birthe Mühlhoff.
Vorschlagsliste ist vorhanden
Überhaupt wirft das Stadtjubiläum noch einige Fragen auf. Denn obwohl bereits September, scheint niemand genau zu wissen, wann und was eigentlich im kommenden Jahr geboten werden soll. Da gibt es zwar eine Vorschlagsliste, deren Abstimmung ohne Gegenstimme, dafür aber mit Diskussionen durchging. Lediglich gegen den verkaufsoffenen Sonntag mit Mühlenfest in Hiesfeld stimmte Sascha Wagner von den Linken. Diskutiert wurden die Lichtinstallationen mit den Stadtwerken als Hauptsponsor. Man könne nicht von den Bürgern verlangen, Energie zu sparen, sie dann aber an dieser Stelle zu verschwenden, war nicht nur die Meinung der Grünen.
Die Situation werde bereits von Seiten des Vorbereitungsteams und den Stadtwerken diskutiert, wurde den Ausschussmitgliedern mitgeteilt. Überhaupt seien die Projektvorschläge noch in der Planung, würden ständig aktualisiert und durch neue Ideen ersetzt oder erweitert. Anders sieht es wohl bei den „DNSLKN-Momenten“ aus. 19 Projekte wurden bereits von der Jury – bestehend aus Bürgermeisterin Michaela Eislöffel und fünf weiteren Vertretern aus Beirat, Kinder- und Jugendparlament, Bürgerschaft, Stabsstelle Gleichstellung und der Verwaltung – genehmigt. Darunter Mitmach-Theater, Märcheninszenierung, ein Film zur Stadtgeschichte, Flashmobs, das Dinslakener Entenrennen und eine Nostalgiekirmes. Projekte, die beim ersten Durchgang nicht berücksichtigt wurden, konnten sich noch einmal bewerben, auch neue Aktionen waren beim zweiten Durchgang erwünscht.
Zuschlag erhalten
Fünf Antragsteller erhielten den Zuschlag: Ein White-Dinner (Privatperson), die Produktion von Souvenirs (GS Hiesfeld), eine begehbare Ausstellung (Sekretariat GGS Moltkeschule), ein Amateur-Orchester mit Dinslaken-Kompositionen und die Jubiläumsfahrt mit der historischen Eisenbahn auf der Walsum-Linie (Heimatvereine Voerde und Dinslaken).