Dinslaken/Voerde/Hünxe. Noch kommen die Gastronomen in Dinslaken und Umgebung über die Runden. Doch auch hier spürt man gestiegene Preise und Lieferengpässe beim Öl.
Hohe Preise und Lieferprobleme bei Lebensmitteln wie Speiseöl und Mehl machen auch den Gastronomen in Dinslaken und Umgebung zu schaffen. Einige versuchen Öl zu ersetzen, andere erhöhen ihre Preise oder müssen bestimmte Gerichte von der Karte nehmen.
Restaurant musste Speisen von der Karte nehmen
„Ich habe innerhalb der letzten fünf Wochen nur ein Mal einen 20 Liter-Kanister Öl bekommen“, berichtet Thomas Klein, Inhaber des Gasthof Hinnemann an der Bahnhofstraße in Voerde. „Das ist normalerweise die Menge, die ich pro Woche verbrauche.“ Er habe deswegen die Karte verkleinert und biete Sachen nicht mehr an, die in Öl gebraten werden müssen. Nicht mehr im Angebot seien daher Reibekuchen oder Flammkuchen. Für letzteren fehle zudem auch das Mehl, so Klein. „Pommes oder Fleisch gibt es weiterhin. Dafür nutzen wir halbflüssiges Frittierfett.“
Im griechischen Restaurant Zorbas an der Duisburger Straße in Dinslaken indes komme man derzeit noch über die Runden, wie Restaurantleiter Stephan Krippel, erklärt. „Die Preise für Öl und Mehl sind zwar gestiegen und wir kommen nur noch in einem begrenzten Rahmen daran, aber noch geht es.“ Im Zuge der Lieferengpässe hatten einige Großhändler, wie die Metro, vorübergehende maximale Abgabemengen festgelegt, um die eingeschränkte Verfügbarkeit zu überbrücken.
Öl kostet nun das Doppelte
Die eigenen Preise für die Speisen wolle man bei Zorbas aber bisher nicht erhöhen, sagt Restaurantleiter Krippel weiter. Dafür sehe er seit dem Wegfall der meisten Corona-Regeln bessere Laune bei seinen Gästen: „Die Leute sind lockerer und man sieht wieder lachende Gesichter.“
Probleme mit rationierten Lieferungen hat auch Michael Blaik. Er betreibt drei Imbisse in Dinslaken, Voerde und Duisburg-Walsum. Das Öl muss er mittlerweile zum doppelten Preis einkaufen. „Es ist klar, dass das einerseits an der Krise liegt“, sagt er. „Aber da verdient sich jemand eine goldene Nase. Nicht unser Lieferant, aber irgendwo in der Lieferkette.“ Er habe zwar vorgesorgt, „aber ich musste trotzdem zwischendurch im Einzelhandel nachkaufen, damit wir genügend Öl haben“, erzählt Blaik und kritisiert das Verhalten einiger Leute: „Durch Hamsterkäufe wird das nur schlimmer.“
Dehoga sorgt sich um Lebensmittelpreise
Eine Preiserhöhung steht derweil in der Gaststätte Rühl an der Dinslakener Straße in Hünxe-Bruckhausen an, wie Inhaberin Dorothea Rühl sagt. „Die Preise müssen wir natürlich anpassen“, so die Gastronomin. Lieferprobleme mit dem Öl habe sie dagegen bisher nicht. Auch Mehl habe sie bis jetzt immer bekommen. Schwieriger sei es gewesen Speiseöl zu bekommen. „Da habe ich zu einem größeren Gebinde greifen müssen. Da habe ich bei der Metro einen 10 Liter-Kanister geholt.“
Neben den Auswirkungen der Pandemie sorgt sich der Deutsche Hotel und Gaststättenverband (Dehoga) nun auch um die hohen Lebensmittelpreise. Diese seien eine zusätzliche Herausforderung für die Gastronomen, sagt Thorsten Hellwig, Sprecher der Dehoga NRW. Wie lange die Lieferprobleme anhalten, sei unklar. „Hamsterkäufe führen jedenfalls nicht zur Entspannung“, betont er.
Probleme an Öl zu kommen
„Wir haben die Hoffnung, dass sich die Preise bald wieder entspannen“, erklärt Melanie Ostwald, Serviceleiterin im Haus Hiesfeld an der Kirchstraße in Dinslaken. „Derzeit haben wir Probleme an Öl zu bekommen.“ Man habe jedoch vorgesorgt. Eine Preissteigerung werde es vorerst nicht geben, da man erst vor Kurzem die Preise erhöht hat, so Ostwald. „Wir haben geschaut, was gut läuft und haben dann die Karte umgestellt und dabei einige Preise erhöht.“