Dinslaken. Am Montag eröffnete Kamana Subedi ihr Fusion-Restaurant „Didi“ – in den Räumen der ehemaligen Bäckerei Ortjohann neben der Hiesfelder Dorfkirche.
Jetzt ist sie in Hiesfeld angekommen, die große Schwester. Didi, wie man in Nepal sagt und damit gleichzeitig eine starke Frau meint. Didi in Dinslaken: Hier steht der Name nun auch für das Asian-Fusion-Restaurant an der Sterkrader Straße gleich neben der Dorfkirche, das Montagmittag feierlich eröffnet wurde. Und die Betreiberin ist selbst eine große Schwester und eine starke Frau: Kamana Subedi, Tocher des Ehepaars Subedi, das seit vielen Jahren in Spellen das ayurvedische Spezialitätenrestaurant „Namaste“ betreibt.
Didi in Hiesfeld dagegen verfolgt ein anderes, aber ebenfalls sehr persönliches Konzept. „Der perfekte Satz ist: eine kulinarische Reise durch die Vielfalt Asiens“, zitiert Kamana Subedi den Slogan der Speisekarte. Japan und Korea, Vietnam und Thailand, die letzten beiden Länder hat sie persönlich bereist, die anderen beiden stehen noch aus. Aus dem nepalesisch-tibetischen Raum gibt es dagegen nur Momos als Vorspeise: „Wer mehr will: Die große Portion soll man bei Mama und Papa essen“, lacht sie. Für Didi dagegen hat sie neben dem Koch für die warmen Gericht einen eigenen Sushi-Chef eingestellt.
Eltern führen das „Namaste“
Dazu gibt es Thai-Currys, Gerichte mit Glasnudeln, Rezepte mit Thai-Basilikum und Europagras, langem Koriander. Eine kulinarische Entdeckungstour und gleichzeitig eine persönliche Herzensangelegenheit. Denn bei Kamana Subedi kommen nur ihre eigenen Lieblingsgerichte auf den Tisch. In persönlicher Atmosphäre, im kleinen, komplett renovierten und umgestalteten Häuschen an der Ecke zur Kirchstraße. „Nicht zu klein und nicht zu groß“, wie Subedi sagt. Im Mai soll zudem die Terrasse eröffnet werden.
Kamana Subedi ist quasi in der Küche des „Namaste“ aufgewachsen. Und sollte dem nach dem Wunsch der Eltern auch entwachsen. Sie studierte. International Business and Management. Zog das Studium auch durch. Aber die Liebe zum Kochen, der Traum vom eigenen Restaurant in Dinslaken mit einem Ambiente und einem Angebot, „wie man sonst dafür nach Düsseldorf fahren muss“, war größer. Und sie fand dafür auch eine große Unterstützung: „Mein Partner hat hierfür seinen Job aufgegeben“. Gemeinsam wollen sie nun für ihre Gäste dasein und ihnen die Vielfalt Asiens näherbringen.
Eine Vielfalt, die bereits mit dem Logo des Restaurants beginnt. Didi ist darauf ins Japanische übersetzt: Ane. „Der nepalesische Schriftzug hätte zu indisch ausgesehen und indisches Essen gibt es ja nicht“, erklärt Subedi. Dafür aber Sushi und Tempura. Im Restaurant und in Dinslaken auch im Lieferservice. Noch ist die Speisekarte klein, aber in Zukunft soll es auch eine wechselnde Monatskarte geben. Mit Gerichten, die weiteren Entdeckungen aus Asien sind. Und, natürlich, alles Lieblingsgerichte von Kamana Subedi.
>>Hintergrund
In dem schmucken kleinen Häuschen neben der Hiesfelder Dorfkirche waren bislang immer Bäckereien beheimatet. Viele Jahre war es Sitz der Bäckerei und Konditorei Ortjohann. Diese stellte Ende 2016 den Betrieb ein – aus wirtschaftlichen Gründen, wie es hieß.
Die Immobilie stand ein dreiviertel Jahr leer – dann zog die Bäckerei Ernsting mit dem Mühlencafé ein. Doch auch damit war nach drei Jahren Schluss: Infolge der Corona-Pandemie wurde die Filiale im September 2020 geschlossen. Seitdem stand das Lokal leer.