Voerde. Wegen des dreigleisigen Betuwe-Ausbaus wurde der Bahnsteig 2 verlegt. Bahn informiert über in Voerde laufende und 2022 anstehende Arbeiten.

Wer mit dem Zug von Voerde Richtung Emmerich fahren will, der steigt seit einer Woche an anderer Stelle ein: Wegen der umfangreichen Arbeiten, die im Zuge des Betuwe-Ausbaus im Bereich des Bahnhofs und der Eisenbahnüberführung (EÜ) „Steinstraße“ erfolgen, wurde der Bahnsteig 2 nach Süden verlegt und für den Stopp des RRX (Rhein-Ruhr-Express) zuvor um 100 Meter verlängert. Das Provisorium ist am Montag vergangener Woche in Betrieb gegangen, wie Projektleiter Patrick Schmerse während eines digitalen Pressegesprächs der Deutschen Bahn zu den laufenden und anstehenden Maßnahmen auch im Voerder Bauabschnitt erklärte. Zuvor hatte es eine mehrwöchige Vollsperrung auf der Bahnstrecke gegeben – und zuletzt eine am Wochenende.

Für den Interimsbahnsteig mussten die Zuwegung angepasst und der Fahrkartenautomat, die Infotafeln und der Fahrradständer entsprechend versetzt werden. Die Verlegung des Ein- und Ausstiegs für die Bahnreisenden war erforderlich, um die Arbeiten am Bahnsteig 2 und an der Eisenbahnbrücke „Steinstraße“ vornehmen zu können. Darüber hinaus muss die Eisenbahnbrücke über dem Personentunnel für Fußgänger und Radfahrer an der Bahnhofstraße um das dritte Gleis erweitert werden. Die Arbeiten dafür sollen im Juni beginnen.

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Aufgrund von Abrissarbeiten an der Eisenbahnbrücke – die dortige Fußgängerüberführung und der Bahnsteig 2 werden abgebrochen – wird die Steinstraße in dem Bereich in Kürze für einige Tage nicht passierbar sein: und zwar an den kommenden beiden Wochenenden, vom 1. bis 4. April sowie vom 8. bis 11. April. Die Sperrung für den Verkehr beginnt jeweils am ersten Tag um 18 Uhr und endet am letzten um 6 Uhr. Die Umleitung erfolgt im Norden über den Hammweg und im Süden über die Schwanenstraße und über die Rahmstraße.

Neben dem Bahnsteig-Umbau und den Maßnahmen an der EÜ „Steinstraße“ laufen auch an der Eisenbahnüberführung „Rönskenstraße“ Arbeiten, in deren Folge seit einer Woche und noch bis Sonntag, 3. April, der dortige Personentunnel nicht passierbar ist. Eine weitere Sperrung folgt ab dem 14. April. Bereits im Gange (seit Anfang März) ist auch die komplette Erneuerung der Oberleitungsanlagen entlang der Strecke. Sechs Oberleitungsmasten wurden am Bahnhof Voerde neu gebaut; 80 weitere wurden gegründet.

Ab Mai geht es auch an den Rückbau des Bahnübergangs „Grenzstraße“. Dessen Schließung ist im Juni vorgesehen. Nach Angaben von Projektleiter Patrick Schmerse sind die Gespräche von Stadt und Ingenieurbüro darüber, wie der Verkehr umgeleitet werden soll, in den letzten Zügen. In den nächsten Wochen sollen Tafeln aufgestellt werden, die auf die anstehende Schließung des Bahnübergangs hinweisen. Die Grenzstraße wird beidseits der Zugstrecke zur Sackgasse – für Kraftfahrzeuge auf Dauer. Der wegfallende Bahnübergang an der Stelle wird nur durch einen Personentunnel für Fußgänger und Radfahrer ersetzt.

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Ebenfalls noch in diesem Jahr soll auf dem ersten Voerder Bauabschnitt, der an der Stadtgrenze zu Dinslaken beginnt und etwa in Höhe der Grenzstraße endet, mit dem Umbau der Eisenbahnüberführung „Holthauser Bach“ (ab Juli) und laut Zeitplan ab Mitte September mit dem Neubau einer Tierquerungshilfe nördlich des Hammweges begonnen werden. Aufgrund der Schallschutzwände, die entlang der Bahnlinie errichtet werden, gibt es für die Tiere weniger Möglichkeiten, die Strecke zu kreuzen, erklärt Schmerse die Notwendigkeit, solche Querungshilfen zu bauen. Auf dem ersten Voerder Bauabschnitt werden zwei zu finden sein – die erste liegt im Bereich zwischen der Rahmstraße und der Schwanenstraße.

Schallschutz wird auf einer Länge von insgesamt 10,5 Kilometern und damit nicht durchgängig gebaut. Im Bereich des Bahnhofs und der Brücken sollen die Wände transparent gestaltet werden. An den anderen Stellen sind sie in den Farben Grün/Grau gehalten – so hat es die Voerder Politik entschieden. In Teilbereichen werden die Schallschutzwände begrünt, etwa mit Rankhilfen oder Hecken.

>> Info: Aufforstungen entlang und abseits der Strecke geplant

Als Kompensation für die Vegetationsarbeiten werden laut Bahn sowohl im Nahbereich der Zugstrecke als auch trassenfern Aufforstungen erfolgen: Auf dem ersten Voerder Bauabschnitt sollen beispielsweise die derzeit genutzten Baustellenflächen zwischen Prinzen- und Schwanenstraße mit Bäumen und Strauchgruppen begrünt werden, wie es heißt. Eine Maßnahme, die nicht entlang der Zugstrecke realisiert wird, ist im Bereich Mehrstraße/Mühlenberg geplant. Dort soll auf etwa 1,8 Kilometern eine Baumreihe gepflanzt werden.