Dinslaken. Kabarett und Schauspiel sollen Publikum nach der Pandemie in die Säle locken. Fürs Programm sind Ausgaben in Höhe von 146.000 Euro veranschlagt.

In diesem Jahr soll es wieder ein Stadtschützenfest geben. Und Dinslaken ist seiner Aufnahme in den Hansebund ein Stück näher gekommen. Beide Anträge wurden vom Kultur-, Partnerschafts- und Europaausschuss in seiner Sitzung am Dienstag in der Kathrin-Türks-Halle (KTH) einstimmig angenommen. Die endgültigen Entscheidungen liegen nun beim Hauptausschuss.

Dinslakens bürgerschaftliches Engagement und seine Vernetzung in Europa können durch die Mitgliedschaft in der Hanse neuen Schwung erhalten. Wo die Stadt bereits mit anderen Städten eng kooperiert, legten Renate Seidel als Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins und Thomas Pieperhoff dar, der über das vom EU-Programm URBANACT geförderte Netzwerk Active Citizens berichtete. Hierbei entwickeln Agen und Dinslaken mit sechs weiteren europäischen Städten Konzepte für Bürgerschaftsbeteiligungen.

Corona hinterlässt zunehmend tiefe Spuren im Publikumsverhalten

Wie erreicht man die Dinslakenerinnen und Dinslakener? Dies ist derzeit auch ein Thema im Fachdienst Kultur und der DIN-Event. Corona hinterlässt zunehmend tiefe Spuren im Publikumsverhalten. Während die Kinderveranstaltungen erfolgreich laufen wie bisher, ist der Zuspruch fürs Kabarett und für Veranstaltungen in der KTH um bis zu 90 Prozent eingebrochen. Hier gelte es, einen langen Atem zu haben, um die Durststrecke zu überwinden, folgerte der Vorsitzende des Ausschusses Ronny Schneider.

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Das große, jeweils in der ersten Sitzung des Jahres wiederkehrende Thema ist die Verabschiedung des städtischen Kulturprogramms der kommenden Spielzeit. Sie erfolgte einstimmig. Aus der Beschlussvorlage geht hervor, dass sich das Dinslakener Publikum auch in der Spielzeit 2022/2023 auf unterhaltsame und interessante Veranstaltungen freuen darf.

Vier Burghofbühnen-Premieren im Abendspielplan

Die Burghofbühne wird wie gehabt vier Premieren im Abendspielplan feiern. „Grimm - kein Märchen!“ erzählt in poetischer Weise von Jacob und Wilhelm Grimm und den Geschichten, denen sie ihr Leben widmeten. Die bitterböse Komödie „Der Gott des Gemetzels“ ist von der Verfilmung her bekannt. Nach dem Erfolg von Jonathan Safran Foers „Extrem laut und unglaublich nah“ bringt die Burghofbühne nun dessen „Alles ist erlaubt“ auf die Bühne und mit „Don Quixote“ irrt eine der berühmtesten Gestalten der Weltliteratur zwischen Wahn und Wirklichkeit über die Bretter, die die Welt bedeuten. Alle Premieren der Burghofbühne finden in der Kathrin-Türks-Halle statt. Die Studio-Stürmer-Reihe mit den Premieren des Jugendtheaters, wird im Tenterhof gezeigt.

Außerhalb von Dinslaken gibt die Burghofbühne Vorstellungen im Rahmen städtischer Tourneetheater-Reihen. Diese heißt in Dinslaken schlicht und einfach „Schauspiel“. Der Fachdienst Kultur hat für die Reihe 2022/23 ein „Schauspiel-Spektakel“ nach Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“,“Love Letters“ mit Ursula Buschhorn und Peter Kremer, „Warten auf’n Bus“ und die bitterböse Scheidungskomödie „Und wer nimmt den Hund“ mit Marion Kracht und Michael Roll gebucht. Auch das mehrfach verschobene Monodrama mit Ingolf Lück, „Seite Eins, ein Stück für einen Mann und ein Smartphone“ soll in der kommenden Spielzeit endlich nachgeholt werden.

Zeitlose Klassiker beim Kindertheater

Ebenfalls in der KTH finden die Kindertheater-Vorstellungen der Kleinen Reihe statt. Mit Dickens „Eine Weihnachtsgeschichte“, Andersens „Die kleine Meerjungfrau“, „Pippi Langstrumpf“ und „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren sowie „Peterchens Mondfahrt“ in einer Inszenierung der Burghofbühne stehen ausnahmslos zeitlose Klassiker des Genres auf dem Programm. Für die Figurentheater-Reihe im Dachstudio sieht der Fachdienst Kultur folgende Aufführungen vor: „Das Geheimnis des roten Katers“ vom Figurentheater Marmelock, „Herr Eichhorn und der erste Schnee“ vom Theater Mario,„Mama Muh und die Krähe“ und „Die Bremer Stadtmusikanten“ in Inszenierungen der Wodo Puppenspiele sowie „Der Froschkönig“ und „Die sieben Geißlein“, beides gespielt vom Seifenblasen Figurentheater. Im Rahmen der Kinderferientage sowie des Fantativals gibt es insgesamt fünfmal Kindertheater im Burgtheater.

Die Kabarett- und Kleinkunstreihen im Dachstudio beinhalten nach wie vor auch Nachholtermine. Olaf Bossi erklärt, „Endlich Minimalist“ zu sein, Liza Kos fragt, „Was glaub`ich, wer ich bin?!“, Stefan Waghubinger tut heimlich mit „Ich sag’s jetzt nur zu Ihnen“, Thilo Seibelt „Parodiesisch“. Anne Folger weiß: „Fußnoten sind keine Reflexzonen“. Matthias Reuter eröffnet die Kleinkunstreihe mit „Karrierefreies Wohnen“, die Burghofbühne Dinslaken gastiert mit dem Zweipersonenstück „Eine Sommernacht“ erstmals auch im Dachstudio, Esther Lorenz präsentiert eine Hommage an George Gershwin und Cordula Sauter grüßt mit „Kuss und Umarmung,Ihre Hildegard von Bingen“.

Nicht alles ist in die Aboreihen eingebunden

Nicht alles, was fest im städtischen Veranstaltungskalender verankert ist, ist in die Aboreihen eingebunden. Gesetzt sind diese Termine trotzdem: zwei Sinfoniekonzerte in der KTH; „Klassik in der Tiefgarage“, das Preisträgerkonzert der „Jugend musiziert“-Gewinner und die Kinderkonzerte, die Senioren-Angebote, der Poetry Slam und die Acoustic Lounge im Dachstudio, „Das Maaß ist voll“ und natürlich die Gemeinschaftskonzerte mit der AG musischer Vereinigungen in Dinslaken.

Insgesamt veranschlagt der Fachdienst Kultur für sein städtisches Kulturprogramm Ausgaben in Höhe von 146.000 Euro. Derzeit wird geprüft, wie Dinslaken Förderungen aus dem Programm Neustart Kultur beantragen kann.

>> JAZZ INITIATIVE

  • Während die Reihen des städtischen Spielplans wieder im Abonnement gebucht werden können, setzt die Jazz Initiative Dinslaken für ihr Programm im Ledigenheim Lohberg, das noch bekannt gegeben wird, weiterhin auf den Verkauf von Einzeltickets.
  • Allerdings soll es Vergünstigungen für Stammgäste der „Jazz in Dinslaken“-Reihe geben.