Dinslaken. Wenn Dinslakens Kulturausschuss am 2. März den städtischen Spielplan verabschiedet, sendet dies auch ein Signal der Hoffnung auf den Neustart.

Mitten in der Corona-Pandemie, in der der städtische Fachdienst Kultur und die Jazz Initiative Dinslaken ihre Abo-Reihen abgebrochen haben, entscheidet der Kultur- und Partnerschafts- und Europaausschuss in seiner Sitzung am 2. März über die Inhalte der kommenden Spielzeit 2021/22. Der Vorlage des Fachdiensts Kultur ist dabei zu entnehmen, das die Planung aussieht wie immer. Und das weckt Vorfreude.

Poetry Slam und Acoustic Lounge

So sind in der Vorlage neben den Aboreihen auch Sonderveranstaltungen und Förderungen vermerkt, die Hoffnung auf Normalität machen. Denn alle sind dabei: Die Chöre und Vereine der AG musischer Vereinigungen erhalten ihre Unterstützung, ihre Konzerte sind eingeplant. Und dies gilt auch für den Poetry Slam und der Acoustic Lounge im Dachstudio wie für Roland Donners „Das Maaß ist voll“ in der dann hoffentlich auch wirklich wieder rappelvollen Traditionskneipe Maaß. Zweimal wird das Kammerorchester Dinslaken Sinfoniekonzerte in der Kathrin-Türks-Halle (KTH) geben und bereits am 19. und 20. Juni gibt es „Klassik in der Tiefgarage“.

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Von der aktuellen, bereits im November beendeten Abo-Reihe Schauspiel wurde Audrey Schabats „Der Sittich“ in die neue Reihe gerettet. Die Shakespeare Compagny Berlin, die vorletztes Jahr in der Aula des Otto-Hahn-Gymnasiums mit dem „Sturm“ verzauberte, soll ebenfalls in der Kathrin-Türks-Halle auftreten.

Denn die ist nun wieder die alleinige gute Stube der Stadt für Kapazitäten um die 500 Zuschauer. Die Zeit der Provisorien ist in der nächsten Spielzeit endgültig vorbei, lediglich die Aula des Ernst-Barlach-Gesamtschule soll künftig noch als Ausweichspielstätte genutzt werden.

Ein top-aktuelles Stück

Das Filmtheater Essen ist bekannt für seine originellen Inszenierungen in Schwarzweiß. Wie das mit den bunt-blühenden Bonmots eines Oscar Wildes funktioniert, zeigt dessen „Lord Savils Verbrechen“. Das Berliner Kriminaltheater stellt die Verbrechen und die Ermittlungsarbeiten von „Der Name der Rose“ in den Mittelpunkt und das Westfälische Landestheater hinterfragt in „Vögel“ religiöse, kulturelle und nationale Zugehörigkeit eines jungen Liebespaars. Ein Zeichen gegen Rechts setzt auch „Sophie Scholl – die letzten Tage“. Anlass ist die Geburt der Widerstandskämpferin vor 100 Jahren, angesichts bizarrer und gefährlicher „Querdenker“-Vergleiche ist das Stück allerdings auch top-aktuell.

Stefan Verhasselt ist in diesem Jahr für die Reihe „Kabarett im Dachstudio“ vorgesehen.
Stefan Verhasselt ist in diesem Jahr für die Reihe „Kabarett im Dachstudio“ vorgesehen. © FUNKE Foto Services | Foto: Erwin Pottgiesser

Frieda Kahlo ist eine der bekanntesten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts: Die Burghofbühne bringt zum Start ihrer Saison 2021/22 die bewegte Biographie der Malerin auf die Bühne der Kathrin-Türks-Halle. „Bang Boom Bang“ ist die Bühnen-Uraufführung der Gangsterkomödie nach dem Film von Peter Thorwarth.

Und sogar die Nibelungen schaffen es in einer Uraufführung auf die Bühne. Mathias Spaan hat den schicksalsschweren Sagenstoff mit Humor und Leichtigkeit neu verfasst. Das Quartett der Burghofbühnen-Premieren macht „Amerika“ nach Franz Kafkas „Der Verschollene“ komplett.

Für drei Abende gebucht

Kabarett im Dachstudio, das bedeutet für jeden Künstler arbeiten. Wie schön, wenn es für sie wieder so weit ist! Der Fachdienst Kultur hat für die kommende Spielzeit Eva Eiselt, Christoph Brüske und - keine Witze über Namen – Thomas Freitag und Jens Neutag für die Abende am Freitag, Samstag und Sonntag gebucht. Olaf Bossi war im letzten Jahr nicht nur das Kunststück gelungen, zwischen den beiden Lockdowns im Dachstudio aufzutreten, er begeisterte mit seinem Auftritt bei „Kleinkunst unterm Dach“ Publikum, Kritik und Fachdienst derart, dass er nun für die drei Abende in Folge für die Kabarettreihe gebucht ist.

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In besagter „Kleinkunst unterm Dach“ treten in der kommenden Spielzeit Cordula Sauter mit einem Piazzolla-Abend, La Signora mit ihrem Mix aus Kabarett und Akkordeon sowie Stefan Verhasselt und Tina Teubner mit ihren neuen Programmen auf.

Großes und Kleines für Kinder

Wenn die Kathrin-Türks-Halle ganz groß für die Kleinen ist, dann ist sie die „Kleine Halle“ in der gleichnamigen Aboreihe für Kinder ab fünf Jahren. Dort stellen sich in der kommenden Spielzeit Dornröschen, der Zauberlehrling dem Publikum vor. „Motte will Meer!“ ist ein ökologisches Musiktheaterstück und „Der Traum vom Fliegen“ erzählt genau von diesem.

Das „Kleine Studio“ im Dachstudio zeigt fünf Mal Figurentheater. Die Reihe gehört zu den beliebtesten Angeboten des Fachdiensts Kultur.