Dinslaken. Etwa 650 Bürger sowie die Bürgermeister aus Dinslaken, Voerde und Hünxe beteiligten sich an der Solidaritätskundgebung der „Omas gegen Rechts“.
Dinslaken setzt ein Zeichen. Die „Omas gegen Rechts“ haben zur Mahnwache für die Coronatoten und zur Solidaritätskundgebung für Pflegekräfte vors Rathaus geladen – dort, wo sonst die Corona-Spaziergänge starten. Und mehr als 650 Bürger sowie die Bürgermeister aus Dinslaken, Voerde und Hünxe, Michaela Eislöffel, Dirk Haarmann und Dirk Buschmann sind gekommen, um Flagge zu zeigen. Die Veranstaltung wird von der Polizei geschützt.
Den „Platz nicht Rechten und Schwurblern überlassen“
„Wir wollen diesen Platz nicht Rechten und Schwurblern überlassen“, erklärt Sybille Schaal, die die Kundgebung für die „Omas gegen Rechts“ angemeldet hat. Zahlreiche Kerzen flackern in einer langen Reihe vor dem Rathaus, um an „alle die zu erinnern, die durch diese Pandemie gestorben sind“, so Sybille Schaal. Auch von den Kindern, Eltern und Lehrkräften sprechen die „Omas“. Sie alle müssen irgendwie mit der Pandemie umgehen. Sie erinnern an Menschen, die „nicht Abschied von ihren Lieben nehmen können“, deren dringende Operationen verschoben werden, weil die Intensivstationen überlastet sind, die die Geburt ihrer Kinder nicht feiern können, deren wirtschaftliche Existenzen wegbrechen – „und die trotzdem weitermachen“. Diese vielen Menschen, die die Pandemie aushalten und vor allem die Pflegenden, die das Gesundheitssystem aufrecht erhalten, die die Sterbenden begleiten – „die sind das Volk“, so die „Omas gegen Rechts“.
Solidarität mit Coronatoten und Pflegekräften
Bürgermeister zeigen gemeinsam Flagge
Zusammen treten die Stadtspitzen der drei Kommunen sowie die stellvertretenden Bürgermeister aus Dinslaken aus der Rathaustür, um zu zeigen, „dass die Städte Dinslaken, Voerde und Hünxe in dieser Frage zusammenstehen“, so Voerdes Stadtoberhaupt Dirk Haarmann. Gemeinsam wollen sie „Verschwörungstheorien die rote Karte“ zeigen, so Dinslakens Erste Bürgerin Michaela Eislöffel: „Es war dringend notwendig, dass wir ein Statement setzen und auch den Pflegekräften Anerkennung zuteil werden lassen.“
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„Ich habe nichts gegen Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, das kann jeder für sich entscheiden“, betont Haarmann. Aber es bestehe die Gefahr, dass Bürgerinnen und Bürger undifferenziert Gruppen „hinterherlaufen, die den Staat destabilisieren, die Demokratie aus den Angeln heben wollen“. Es gehe „nicht nur um Corona“, es gehe darum, „Flagge zu zeigen und unsere Demokratie zu unterstützen und zu sichern“, erklärt Haarmann und sein Amtskollege aus Hünxe, Dirk Buschmann, schließt sich an.
Gemeinsam danken die Bürgermeister am Ende den „Omas gegen Rechts“ für die Veranstaltung. Diese sind „völlig überwältigt“ von der Resonanz, sagt Sibylle Schaal. Dinslaken hat ein Zeichen gesetzt. Und ein Dutzend engagierter Frauen hat es initiiert.