Dinslaken. Morgens forderte das RKI eine Absage von Veranstaltungen, abends eröffnete in Dinslaken der Weihnachtsmarkt. Warum eine Absage keine Option war.
Das Timing hätte günstiger sein können: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Freitagmorgen dazu aufgerufen, Veranstaltungen abzusagen oder zu meiden. Und am Freitagabend eröffnete der Weihnachtsmarkt in Dinslaken.
Eine Absage, wie vom RKI gefordert, sei „theoretisch natürlich immer möglich“, so Marc Hellmich von der Hellmich-Unternehmensgruppe, die hinter der den Weihnachtsmarkt veranstaltenden Neutor-Galerie steht. Im Vorfeld sei es aber „nicht wirklich eine Option“ gewesen, den Weihnachtsmarkt ausfallen zu lassen – und das nicht nur wegen des Handels, der im vergangenen Jahr reichlich gelitten habe, sondern wegen der Menschen, für die ein Weihnachtsmarkt ein Lichtblick in der dunklen Jahreszeit sei.
Bei Bedarf kann auch auf 2G umgestellt werden
Dem Weihnachtsmarkt am Neutor gehe eine lange und aufwändige Planung voraus. Die aktuelle Dynamik der Coronazahlen sei zu diesem Zeitpunkt nicht abzusehen gewesen, so Marc Hellmich. Zudem handele es sich um eine „Außenveranstaltung“, bei der das Infektionsrisiko naturgemäß geringer sei. Wenn es nötig werde, sei es selbstverständlich auch möglich, „die Veranstaltung mit 2G zu fahren“. Er hofft, dass sich alle Besucher an die 3G-Regeln halten und eine Mund-Nasenbedeckung tragen – und dass der Weihnachtsmarkt wie geplant bis zum 31. Dezember laufen kann „und wir nicht Zustände wie in den Niederlanden oder Österreich bekommen“.
Und so genossen die Zuschauer vor der offiziellen Eröffnung des Weihnachtsmarktes zwar beim Soundcheck des Duos Edel ein paar Takte „Feliz Navidad“ und es stoben sogar ein paar künstliche Schneeflocken von der Bühne – aber danach bat Tobias Aghte, Center-Manager der Neutor-Galerie, die Besucher bei seiner Eröffnungsrede zuallererst, die Maske zu tragen „wenn Sie sich an den Buden anstellen, wenn Sie in die Scheune gehen und generell, wenn Sie 1,50 Meter Abstand nicht einhalten können“. Denn anders als die Schilder an den Eingängen besagen, herrscht auf dem Markt keine generelle Maskenpflicht. „Es gab einfach keine anderen Schilder“, sagt Marc Hellmich – und eine Maske mehr schadet bei der aktuellen Pandemielage ja auch nicht.
„Es ist schön, dass endlich wieder ein Weihnachtsmarkt stattfindet“
„Wir freuen uns, dass wir den Weihnachtsmarkt dieses Jahr überhaupt wieder durchführen können“, sagte Aghte – sogar „mit Tanne“, wie er scherzhaft betonte, denn der Baum musste in der Woche vor dem Markt noch ausgetauscht werden. Nun strahlte die neue Tanne mit dem Lichterdach über dem Platz um die Wette, es duftete nach Mandeln und Glühwein, Kinder standen erwartungsfroh vor den beiden Karussells.
„Es ist schön, dass endlich wieder ein Weihnachtsmarkt stattfindet“, sagte Bürgermeisterin Michaela Eislöffel, die den Markt gemeinsam mit den Sponsoren eröffnete, „auch wenn wir uns alle klar sein müssen, Corona ist noch nicht fort“. Sie hoffe sehr, dass die „Menschen, die den Weihnachtsmarkt besuchen, sich an die Regeln halten, damit wir glimpflich durch den Winter kommen und uns im nächsten Jahr weniger Sorgen machen müssen“.
Im vergangenen Jahr hätten viele Bürger das Weihnachtsambiente vermisst, so die Bürgermeisterin. Sie hofft, dass nun viele Menschen nach Dinslaken kommen, bei den von Corona gebeutelten Einzelhändlern einkaufen – und den Weihnachtsmarkt genießen.
>>Öffnungszeiten und Programm
Der Weihnachtsmarkt am Neutor ist montags bis donnerstags 12 bis 20 Uhr, freitags und samstags 12 bis 21 Uhr und sonntags 14 bis 20 Uhr geöffnet. Es gibt unter anderem Crêpes, Burger, Süßes und Gegrilltes,die Weihnachtsscheune, zwei Karussells, eine Bude mit Handyzubehör, Socken und Mützen sowie die Weihnachts-Häuschen, in denen die Weihnachtsgeschichte dargestellt wird.
Das Programm: Am Samstagabend, 13. November, tritt DSDS-Gewinner Ramon Roselly auf, an den folgenden Samstagen Norman Langen und Markus Becker, Die Räuber, Bernhard Brink, Anna-Maria Zimmermann und Rosanna Rocci.