Voerde/Dinslaken. Anders als in Duisburg startet der Weihnachtsmarkt in Dinslaken am 12. November mit 3G. Damit wird auch der Budenzauber am Haus Voerde geplant.

Ausschließlich Geimpfte und Genese sind beim Weihnachtsmarkt in Duisburg zugelassen. Die Einhaltung der 2G-Regel soll auf dem nicht eingezäunten Gelände stichprobenartig kontrolliert werden. Wer sich nicht daran hält und erwischt wird, dem droht ein Bußgeld von 250 Euro. Die Weihnachtsmärkte in Dinslaken und Voerde dürfen auch Getestete besuchen – so wie es die Coronaschutzverordnung des Landes NRW bei Veranstaltungen im Freien mit gleichzeitig mehr als 2500 Besuchern vorsieht.

An dieser derzeit gültigen Regelung orientiert sich Stefan Schmitz, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins „Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde“ für den vom 11. bis 13. Dezember geplanten Budenzauber. Ihm zufolge wird die entscheidende Marke, ab der 3G greift, nicht durchgehend erreicht. Zu den „Spitzenzeiten“ zwischen 16.30 und 20 Uhr würden sich am Veranstaltungsort 2500 bis 3000 Besucher tummeln.

Der aktuelle gedankliche Stand zur Durchführung des Weihnachtsmarktes am Haus Voerde geht zu durchgängig 3G und einer allgemeine Maskenpflicht auf den Verkehrswegen und an den Hütten, an denen nichts verzehrt wird. Vonseiten des Vereins wird an die Besucher appelliert, in diesen Bereichen einen Mund-/Nasenschutz zu tragen. In der Coronaschutzverordnung wird es für die Stellen draußen empfohlen, wo 1,50 Meter Abstand nicht eingehalten werden können. Was das Befolgen der 3G-Regel betrifft, soll es an den beiden Hauptzugängen in Höhe Freibad und nahe der Frankfurter Straße „stichprobenartige Kontrollen“ geben, erklärt Schmitz die derzeitige Überlegung. Mitte nächster Woche wird es ein Treffen mit Vertretern der Vereins, der Stadt, des DRK, der Feuerwehr und der Polizei geben.

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Nach Ansicht von Schmitz sollen die auf dem Weihnachtsmarkt eingesetzten Sicherheitskräfte und das Ordnungsamt gemeinsam kontrollieren. Bußgelder könnten nur durch die Ordnungsbehörde durchgesetzt werden, gibt er zu bedenken. Das Gelände einzuzäunen, ist für Schmitz keine Option: Für den Fall, dass eine Panik ausbrechen würde, müsste Raum da sein, den Bereich zu verlassen. Darüber hinaus würde an den Zugängen ein Stau produziert, was zu Ansammlungen führe, „die nicht gewollt“ sind.

Die Hütten werden auf dem Weihnachtsmarkt am Haus Voerde „großzügiger gestellt“ als sonst, damit „dazwischen Platz ist“ zum Ausweichen oder Verweilen, erklärt der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins, Stefan Schmitz. An den beiden Haupteingängen sollen Spender mit Desinfektionsmittel stehen – wie auch an den einzelnen Hütten. „Wir wollen, dass sich Jung und Alt auf unserem Weihnachtsmarkt sicher fühlen“, betont Schmitz. Was die Durchführung von Weihnachtsmärkten betrifft, würde er sich von der Bundesregierung einheitliche Regeln wünschen. Jedes Bundesland handhabe dieses Thema für sich. Schmitz hält sich an die Coronaschutzverordnung. Bei Veranstaltungen draußen mit mehr als 2500 Besuchern gleichzeitig ist von 2G bisher nicht die Rede. Diese Regelung in der Praxis umzusetzen, hält er angesichts der dafür aus seiner Sicht nötigen Absperrung des Geländes und den damit verbundenen Problemen ohnehin für schwierig.

Schmitz: Nur Lockdown soll den Weihnachtsmarkt am Wasserschloss stoppen können

Schmitz gibt sich fest entschlossen: „Dieser Weihnachtsmarkt findet statt – es sei denn, die Bundesregierung fährt den harten Lockdown.“ Er möchte nicht, dass „wieder die bestraft werden“, die alles getan hätten, um die Pandemie einzudämmen. Sollte es wegen der rasant steigenden Zahl an Neuinfektionen zu härteren Auflagen mit dem Einsatz weiteren Personals zur Kontrolle von 2G und dem Einzäunen des Geländes kommen, will Schmitz den Antrag an die Stadt stellen zu prüfen, ob sie weitere Ordnungskräfte einsetzen und die Absperrungen vornehmen kann. Dass der Budenzauber stattfindet, sei schließlich auch in deren Sinne. Hohe zusätzliche Kosten könne sich der Verein nicht erlauben. Es sei schwierig gewesen, aber gelungen, eine kostendeckende Finanzierung der Veranstaltung hinzubekommen. Eine Säule sind die Sponsoren. Einige aber hätten wegen der Pandemie selbst schlechte Zeiten gehabt.

Stand jetzt soll während des Weihnachtsmarktes am Haus Voerde eine Corona-Teststation am Ort sein – wie auch das mobile Impfteam des Kreises Wesel. Auch Boosterimpfungen werden laut Stefan Schmitz angeboten.

Der Dinslakener Weihnachtsmarkt startet am Freitag, 12. November. Auch hier gilt 3G. „Für die Aufstellung der Regelungen ist der Veranstalter verantwortlich“, so Stadtsprecher Marcel Sturm. Dieser habe „natürlich die Möglichkeit, über die Verordnung hinausgehende Regelungen festzulegen.“ Die Neutor-Galerie als Veranstalter geht davon aus, dass sich maximal 600 Besucher gleichzeitig auf dem Gelände befinden, so Center-Manager Tobias Agthe. Somit bewege sich der Weihnachtsmarkt in einer anderen Größenordnung als in Duisburg, begründet Agthe die 3G-Regel. Besucher werden gebeten, Masken zu tragen. Sollte es vor der Bühne so eng werden, dass 1,5-Meter Abstand nicht einzuhalten sind, „rufen wir von der Bühne aus die Maskenpflicht aus“, so Agthe. In Warteschlangen und Scheunen gilt (außer am Sitzplatz) Maskenpflicht.

Stadt Dinslaken: Für Einhaltung der Regelung ist Veranstalter verantwortlich

Für „die Einhaltung der Regelungen ist der Veranstalter verantwortlich“, so Sturm. Weil auch Passanten auf dem Weg zur Neutor-Galerie den Markt passieren, ist laut Agthe eine durchgängige Kontrolle von 3G-Nachweisen an den drei Eingängen schwierig. Auf jeden Fall werde an den Eingängen der Scheunen sowie draußen in Stichproben kontrolliert. Wer keinen 3G-Nachweis erbringen kann, wird des Platzes verwiesen. „Bußgelder können wir nicht verhängen, wir sind ja nicht das Ordnungsamt“, so Agthe. Die Stadt werde zwar auch die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung kontrollieren, kündigt Sturm an. Allerdings hätten zuletzt auf der Martinikirmes die Platzverweise ausgereicht: Diese seien für manche Betroffene „äußerst peinliche Erfahrungen“ gewesen, vor allem, „wenn der Rest der Gruppe sämtliche Regeln befolgt hatte und bleiben durfte“.

Die Linke hat die Stadt aufgefordert, ein „Hygiene- und Kontrollkonzept, welches die besorgniserregenden coronabedingten Infektionsgefahren berücksichtigt“ vorzulegen. Das Prozedere bei der Martinikirmes habe „zu Misstrauen gegenüber den Verantwortlichen“ geführt und dürfe sich „nicht wiederholen“.

Für den „Advent an der Burg“ werden die Corona-Regeln, abhängig von der Coronaschutzverordnung, noch festgelegt.