Dinslaken. Mit einer Banneraktion machen die Kinder der Bruchschule auf das Elterntaxi-Problem aufmerksam. Laut Stadt sind viele Eltern uneinsichtig.
„Geht’s noch? Haltet euch an die Regeln!“, „Wir sind sauer“ und „Das nervt“. Mit einer ungewöhnlichen Banneraktion machen die Schülerinnen und Schüler der Bruchschule Dinslaken sichtbar auf ein Thema aufmerksam, dass sie – so wie die Kinder vieler anderer Schulen auch – nicht nur seit ewigen Zeiten nervt, sondern auch zur Gefahr für sie werden kann: Elterntaxis &Co.
Denn Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren und erst direkt davor aussteigen lassen oder aber dort kurz falsch und in zweiter oder dritter Reihe parken, um selbst aussteigen zu können, führen nicht nur an der Dinslakener Grundschule nahezu täglich zum Verkehrschaos. Dafür will die Bruchschule sensibilisieren – nicht nur mit den nun aufgehängten Bannern, sondern auch mit der „Laufwoche“, die sie nächste Woche wieder durchführt. Schon am Freitag haben die Kinder deswegen Zitronen an Elterntaxis verteilt.
Die Laufaktion hat die Bruchschule 2019 erstmals durchgeführt, unter dem Motto „Ich komme selbstständig zur Schule!“. Sie ist damals auf Initiative von Lehrkräften und Eltern ins Leben gerufen worden. Die Kinder sollten dabei - sofern möglich - eine Woche lang ihren Schulweg selbstständig und zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Auch hatten die Schülerinnen und Schüler damals zum Beispiel Holzmännchen gebastelt, die auf die Verkehrssituation rund um die Schule aufmerksam machten.
Das sagt die Stadtverwaltung
„Das Problem der Elterntaxis ist nicht nur auf diesen Schulstandort beschränkt, sondern ein über Dinslaken hinaus bekanntes Phänomen“, so Stadtsprecher Marcel Sturm. Stadt und Polizei würden im Wege der Schulwegsicherung auch den ruhenden Verkehr insbesondere an Grundschulen überwachen und dabei „Aufklärungsgespräche“ führen: „Dabei wird immer wieder das Thema ‘Zeitdruck’ als Grund für das unmittelbare Heranfahren an die jeweilige Schule genannt,“ so Sturm: „Die Durchführung von Verwarnungen scheitert in der Regel daran, dass die Eltern ihre Kinder aussteigen lassen und dann wieder weiter fahren, insbesondere dann wenn die Verkehrsüberwachungskräfte gesehen werden.“ Bei den Gesprächen mangele es oftmals an „Einsicht, dass das eigene Kind einer Gefährdung ausgesetzt wird, wenn es zum Beispiel auf der Straße aussteigt.“