Voerde. Die Westenergie AG und die Stadt Voerde hatten zur Teilnahme aufgerufen. Nabu-Kindergruppe gewann mit „Zukunftsbäume für die Streuobstwiese“.

Die Westenergie AG und die Stadt haben am Sonntag am Baubetriebshof die Träger des diesjährigen Klimaschutzpreises ausgezeichnet. Auf dem ersten Platz landete die Kindergruppe der Nabu-Kreisgruppe Wesel mit ihrem Projekt „Zukunftsbäume für die Streuobstwiese“. Diplom-Biologin Petra Sperlbaum, die beim Naturschutzbund drei Kindergruppen mit 54 teilnehmenden Mädchen und Jungen leitet, erklärte, dass es deren Wunsch gewesen sei, Bäume zu pflanzen. In den Boden gebracht wurden die ersten fünf in Löhnen. Es handelt sich dabei laut Stadt um hochstämmige Obstbäume – allesamt alte Sorten. Viele weitere sollen folgen.

„Es wird etwa sieben Jahre dauern, bis sie Früchte tragen“, erläuterte Petra Sperlbaum, und noch sehr viel länger, bis sie, wie ihre alten Artgenossen, Höhlen als Lebensraum für verschiedene Tiere wie dem Steinkauz bieten. Vor zwei Tagen wurden zwei Exemplare der Eulenart ausgewildert, wie Petra Sperlbaum berichtete.

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Bürgermeister Dirk Haarmann betonte die Wichtigkeit jeder Einzel- und Gruppeninitiative zur Neubepflanzung von Streuobstwiesen. Für Voerdes Klimaschutzmanager Simon Bielinski kombiniert das Projekt der Nabu-Kindergruppe „Umweltbildung mit dem Klima- und Artenschutz.

Der erste Platz des Klimaschutzpreises, wofür die Westenergie AG (ehedem innogy) und die Stadt Voerde 2020 zum ersten Mal zur Teilnahme aufgerufen hatten, ist mit 1250 Euro dotiert. Das Preisgeld will der Nabu für das Pflanzen weiterer alter Obstbäume auf Streuobstwiesen einsetzen, wie Diplom-Biologin Petra Sperlbaum erklärte.

Der zweite Platz geht an geplante Fahrrad-AG am Gymnasium Voerde

Die am Gymnasium Voerde geplante Fahrrad-AG belegte beim Klimaschutzpreis den zweiten Platz und sicherte sich damit 750 Euro. Die neue Arbeitsgemeinschaft soll im nächsten Schuljahr an den Start gehen. Ziel sei es, mehr Schülerinnen und Schüler auf das Rad zu bekommen, erläuterte Lehrer Gregor Fest. Das Einzugsgebiet des Gymnasiums sei prädestiniert dafür, dorthin mit dem Fahrrad zu fahren. Das sei die einfachste Möglichkeit, an vielen Tagen im Jahr einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Auch soll die jahrgangsübergreifende AG den Schülern helfen, dieses Fortbewegungsmittel souveräner zu nutzen. Fest hat den Eindruck, dass es dort Defizite gibt – wie auch bei der Sicherheitsausstattung. Daher wird es in der AG zudem um kleinere Reparaturarbeiten und Fahrradpflege gehen.

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Der in Dinslaken gegründete und auch in Voerde aktive Verein „Ach so – Initiative für bewusstes Leben“ landete beim Klimaschutzpreis, der seit 1995 vergeben wird, auf dem dritten Platz und gewann 500 Euro. Dessen Ziel ist es, bestehende und neue Angebote zu dem Thema zu bündeln, zu bewerben und auszuweiten. Auf der Webseite www.achso-dinslaken.de können sich Interessierte über Nachhaltigkeit in ihrer Region informieren. Auch hat der Verein eigene Aktionen und Projekte: Dazu gehört, jeden dritten Samstag im Montag in einem Teil von Dinslaken mit Unterstützung des DIN-Service Müll zu sammeln.

Auch hat die Initiative in der Nachbarstadt Pfandkisten aufgehängt, damit nach Pfandflaschen Suchende nicht mehr in Mülltonnen kramen müssen, wie Filiz Göcer vom Vorstand erklärt. Der Verein plant, dies auch in Voerde gemeinsam mit der Stockumer Schule umzusetzen. Der Antrag an die Stadt sei gestellt. Das Jugend- und Kulturzentrum habe die Standorte herausgearbeitet und baue die Pfandkisten, berichtete Vorstandsmitglied Kerstin Benninghoff.

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Westenergie-Kommunalmanager Nils Rudolph freut sich, dass mit dem Klimaschutzpreis das Bewusstsein bei den Menschen vor Ort gefördert und gleichzeitig gemeinnützige Organisationen unterstützt werden können. Insgesamt mehr als 7000 Projekte wurden bislang mit dem Klimaschutzpreis ausgezeichnet. Die Beispiele der drei Voerder Preisträger zeigten die Vielschichtigkeit, was alles zum Thema Klimaschutz gehört, erklärte Bürgermeister Dirk Haarmann.