Dinslaken/Voerde/Hünxe. In Dinslaken sind bereits 17.518 Anträge im Wahlbüro eingegangen. Ein Grund dafür könnte laut Fachleuten die Corona-Pandemie sein.

Nur noch ein paar Wochen, dann ist der eigentliche Tag der Bundestagswahl. Eigentlich haben die Parteien noch Zeit, um um die Gunst der Wähler zu buhlen.

Eigentlich beginnt nun die heiße Phase des Wahlkampfes, doch die Politiker und die ehrenamtlichen Wahlkämpfer an den Infoständen müssen feststellen, viele haben ihre Kreuze schon gemacht. Und es haben sich bei der diesjährigen Bundestagswahl mehr Wähler für die Briefwahl entschieden als vor vier Jahren. So viel steht schon fest.

Bislang 17.518 Anträge in Dinslaken

In Dinslaken haben sich bereits jetzt mehr Wähler für die Briefwahl entschieden als 2017. Zur letzten Bundestagswahl gab es 10.968 Anträge. Zurückgeschickt und somit ihre Stimme abgegeben haben nach Angaben der Verwaltung 10.611 Wähler. Für die aktuelle Bundestagswahl sind bei der Verwaltung bislang 17.518 Anträge (Stand Montag, 6. September) auf Briefwahlunterlagen eingegangen.

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Bereits bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr hätten die Wählerinnen und Wähler vermehrt die Briefwahl genutzt und festgestellt, dass die verschiedenen Möglichkeiten der Beantragung einfach und unkompliziert sind, so Marcel Sturm, Pressesprecher der Stadt Dinslaken. Viele Wähler würden das Angebot nutzen, weil sie am Wahlsonntag verreist sind oder sich aufgrund der aktuellen Pandemielage und bestehender Vorerkrankungen schützen möchten.

Auch in Voerde und Hünxe gibt es erneut mehr Briefwähler

Auch in Voerde haben sich schon jetzt, drei Wochen vor dem Wahltag mehr Bürger für die Briefwahl entschieden, als vor vier Jahren. Wie die Verwaltung auf Anfrage mitteilt, wurden bis vergangenen Donnerstag 8228 Briefwahlunterlagen beantragt. 2017 hatten 6113 Personen Briefwahl beantragt. „Die tatsächliche Anzahl der Wählerinnen und Wähler mit Briefwahlschein lag bei 5913“, so Miriam Gruschka, Pressesprecherin der Stadt Voerde. Der Anteil der Briefwähler sei in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Oftmals nutzen Wählerinnen und Wähler die Onlinebeantragung der Briefwahlunterlagen über den QR-Code auf der Wahlbenachrichtigung oder der Homepage. Coronabedingt würden nun auch viele Urnenwähler Gebrauch von der Briefwahl machen. „Auch die Berichterstattung in den Medien hat aus unserer Sicht einen Anstieg der Briefwählerinnen und Briefwähler zur Folge“, meint Gruschka.

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Bei der Gemeinde Hünxe sind bislang 1239 (rote) Wahlbriefe mit dem Stimmzettel eingegangen. Die Unterlagen für die Briefwahl haben bislang 4066 Wählerinnen und Wähler von 11.332 Wahlberechtigten beantragt, also 35,9 Prozent der Wahlberechtigten. Zur Bundestagswahl 2017 hatten 3113 Wahlberechtigte Briefwahlunterlagen beantragt, ausgezählt wurden 3014 Briefwahlstimmen.

Anstieg fällt deutlicher aus

„Mit einem Anstieg haben wir gerechnet, da der Anteil der Briefwähler von Wahl zu Wahl steigt. Allerdings fällt der Anstieg in diesem Jahr deutlich höher aus, als bei anderen Wahlen“, sagt Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth. Grund für die seit Jahren steigenden Briefwahlzahlen sei das veränderte Freizeitverhalten der Wahlberechtigten, durch die Briefwahl haben sie mehr Flexibilität am Wahlsonntag. In diesem Jahr komme die Corona-Pandemie dazu.

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„Viele Briefwähler geben an, sie seien im Urlaub, wüssten noch nicht was sie vorhaben oder wollen wegen Corona Menschenmassen und die vielen Kontakte im Wahllokal vermeiden“, fügt Stratenwerth hinzu. Man geht in Hünxe davon aus, dass in den nächsten Wochen deutlich weniger Briefwahlanträge eingehen als in den vergangenen Wochen ausgestellt wurden. „Wir rechnen mit circa 5500 Briefwahlanträgen.“