Kreis Wesel/Dinslaken/Hünxe. Wer seine Impfung nicht direkt in den Ausweis eintragen ließ, hatte bei der Nachtragung mitunter Probleme. Mittlerweile gibt’s Anlaufstellen.

Bislang konnten Bürgerinnen und Bürger, die sich ihren Impfnachweis nicht direkt nach der Corona-Schutzimpfung in den gelben, internationalen Pass eintragen ließen, Probleme bekommen: Lange Zeit waren weder Hausärzte noch Apotheken noch Impfzentren dazu verpflichtet, entsprechende Informationen nachzutragen, und wiesen entsprechende Bemühungen mitunter ab.

Seit kurzem hat sich das geändert: Nachtragungen bieten nun sowohl der Kreis Wesel als auch viele Ärzte und Apotheker – auch in Dinslaken, Voerde und Hünxe – an. An manchen Stellen wird das Angebot nur zuvor dort Geimpften gemacht und es braucht dafür einen Termin und kostet Geld, an anderen Stellen wiederum nicht.

Die Nachtragung über den Kreis Wesel

Beim Kreis Wesel können sich Bürgerinnen und Bürger seit Freitag, 2. Juli, ihre vorliegende Impfdokumentation oder -bescheinigung für die Corona-Schutzimpfung im Impfzentrum in Wesel in ihre Ausweise nachtragen lassen. Dafür müssen sie allerdings auch über den Kreis – also entweder im Zentrum in Wesel, in der Station in Moers oder über eine mobile Aktion – geimpft worden sein.

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Für die Nachtragung über den Kreis Wesel muss vorab ein Termin gebucht werden. Das ist entweder online über die Plattform https://tevis.krzn.de/tevisweb080/ möglich oder alternativ über die Corona-Hotline des Kreises, 0281/207 4060. Rund 70 Personen, erklärt Kreispressesprecherin Anja Schulte auf NRZ-Nachfrage, hätten dieses Angebot bis Mittwoch, 7. Juli, bereits angenommen. „Das entspricht rund 95 Prozent der bisher zur Verfügung gestellten Termine“, sagt sie.

Für den Nachtrag beim Kreis Wesel sind ein persönliches Erscheinen, ein Personalausweis oder ein anderes Ausweisdokument mit Lichtbild sowie der Nachweis einer vollständigen Impfung (Impfbescheinigung oder gültiger Impfausweis) erforderlich. Auch der gelbe internationale Impfausweis sollte mitgebracht werden, da er im Impfzentrum nicht ausgegeben wird. Lebens- oder Ehepartner können einen Termin auch gemeinsam wahrnehmen, eine Buchung reicht in diesem Fall aus. Die Gebühr für die Nachtragung bei Vorliegen einer vollständigen Impfdokumentation beträgt fünf Euro.

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Auch Personen, deren Impfdokumentation nicht mehr oder nur unvollständig vorliegt, können die erfolgten Impfungen beim Gesundheitsamt des Kreises nachtragen lassen. Auch sie müssen vorab einen Termin buchen und jegliche vorhandene Impfdokumente dazu mitbringen. Aufgrund des höheren Aufwands durch die fehlenden Dokumente müssen sie für den Nachtrag allerdings 20 Euro Gebühr zahlen.

In beiden Fällen ist die Gebühr ist mittels EC-Cash vor Ort zu entrichten. In Ausnahmefällen kann die Gebühr auf eines der Konten der Kreisverwaltung Wesel per Überweisung entrichtet werden. Hierzu wird vor Ort ein Gebührenbescheid erstellt.

Die Nachtragung in der Apotheke

Darüber hinaus bieten auch viele Ärzte und Apotheker die Nachtragung der Corona-Schutzimpfung in die Impfausweise an, unter anderem die Malteser-Apotheken. „Die Nachtragung in unseren Apotheken läuft im Grunde sehr unbürokratisch“, sagt Betreiber Stephan Bade. In allen Filialen – an der Neustraße und am Neutor in Dinslaken sowie an der Hauptstraße in Bruckhausen – könne man ohne Termin vorbeikommen und die Nachtragung unentgeltlich vornehmen lassen. Ein Ausweisdokument mit Lichtbild und die entsprechenden Impfdokumente müssen auch hier mitgebracht werden.

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Wer keinen internationalen Impfausweis mehr hat, kann hier einen neuen erhalten: Das gelbe Papier wird zum Selbstkostenpreis (rund 1,50 Euro) in den Malteser-Filialen angeboten und wurde laut Bade schon „in einer nennenswerten Stückzahl“ ausgegeben. Die Gründe seien vielfältig gewesen: Manche Personen hätten ihre Corona-Schutzimpfung zum Anlass genommen, das gesamte Dokument zu erneuern und so ordentlich zu halten. Andere wiederum hätten ein separates Dokument allein für die Corona-Schutzimpfung gewollt, damit sie nicht ihre gesamte Impfdokumentation mit sich herumtragen müssen.

„Doch dass jemand mit dem Anliegen, die Impfung nachzutragen, auf uns zukommt, ist relativ selten“, sagt Bade. Deutlich häufiger werde der digitale Impfpass nachgefragt – in den Malteser-Apotheke seien schon mehrere tausend unentgeltlich ausgestellt worden, schätzt Bade und sagt: „Diesbezüglich ist die Nachfrage wirklich sehr, sehr hoch.“ Es sei durchaus „eine gewisse Herausforderung für die Apotheken gewesen, all diese neuen Dinge beim regulären Tagesgeschäft zusätzlich zu stemmen“, so der Apotheker. „Doch dass diese Dinge alle schnell und recht unbürokratisch umgesetzt wurden, ist eine große Leistung der Apotheken.“

>> Digitales Zertifikat gibt’s ab sofort direkt nach der Impfung

Die Eintragung der Corona-Schutzimpfung ins digitale Impfzertifikat auf dem Smartphone ist seit Anfang Juli in allen 28 Impfzentren im Bereich Nordrhein direkt nach dem zweiten Pieks möglich. Personen können Ihr digitales Impfzertifikat nun direkt vor Ort ausdrucken lassen: Mit dem darauf verzeichneten QR-Code ist anschließend der Nachweis des Impfstatus in den entsprechenden Apps möglich, darauf weist die KV Nordrhein hin.

Sofern der Ausdruck vor Ort – etwa aus technischen oder organisatorischen Gründen – einmal kurzfristig nicht möglich sein sollte, erhalten die Impflinge ihr Zertifikat kostenlos per Post oder können es sich auf https://termin.corona-impfung.nrw/home kostenfrei herunterladen.