Dinslaken. Vereine, die die KTH künftig nutzen, erhalten einen städtischen Zuschuss, werden allerdings sonst kommerziellen Veranstaltern gleichgesetzt.

In Dinslaken könnte es künftig wieder Tanz -und Ballettveranstaltungen in der Kathrin-Türks-Halle geben. Ermöglicht wird dies durch die Mitgliedschaft der Stadt in der Interessensgemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen (INTHEGA), die zum 1. Juli beantragt wird. Dies entschied der Kultur-, Partnerschafts- und Europaausschuss (KPE-Ausschuss) in seiner Sitzung am Dienstag im Tribünenhaus der Trabrennbahn. Über die INTHEGA ist ist es möglich, sich beim Förderprogramm „Tanzland“ zu bewerben, das den zeitgenössischen Tanz sichtbarer machen möchte. Mit der Mitgliedschaft sind darüber hinaus auch Vorteile rund ums deutsche Tourneetheater verbunden - Gastspiele, die von der INTHEGA ausgezeichnet wurden, gehörten schon jetzt immer wieder ins städtische Aboprogramm.

Das künftige Profil der Kathrin-Türks-Halle setzte insgesamt den Schwerpunkt des öffentlichen Teils der KPE-Sitzung. Denn nicht nur die Gebäudesubstanz wurde saniert, auch das Verhältnis zwischen der Stadt und der DIN-Event als (100-Prozent städtische) GmbH wurde neu aufgestellt. In der Vergangenheit zahlte die Stadt der DIN-Event eine Pauschale für 60 Veranstaltungen im Jahr. Aus diesem Kontingent wurde geschöpft, wenn Vereine die Halle nutzten.

Kontingentierung entfällt

Doch diese Konstruktion wurde aufgegeben. Transparent und korrekter ist die neue Regelung, allerdings auch marktwirtschaftlicher. Die Kontingentierung entfällt, die gemeinnützigen Vereine mieten künftig die Halle direkt und schnüren mit der DIN-Event individuelle Pakete über die benötigte Technik, Ausstattung etc. Sie sind damit externen Veranstaltern gleichgestellt, müssen wirtschaftlich handeln und kalkulieren. Die Stadt entlastet die musischen Vereine durch gedeckelte Zuschüsse. Die UBV setzte sich in der Sitzung mit ihrer Forderung durch, dass ein Modell für diese Regelung für alle gemeinnützigen Vereine und auch Abi-Jahrgänge entwickelt wird.

Offen bleibt es aber, ob die Möglichkeiten, gute und technisch ansprechende, innovative und auch mal etwas größer gedachte Veranstaltungen in der Halle von Amateuren gestemmt werden können, da sie mit dem Risiko einer hohen Saalauslastung bei entsprechenden Eintrittspreisen künftig genau so kalkulieren müssen, wie es von Profi-Veranstaltern verlangt wird. Die Praxis wird zeigen, was diese Kommerzialisierung der Vereinskultur in der KTH letztendlich bedeuten wird. Die UBV und die Linke, die diese Entwicklung in der „Halle für alle“ kritisch sehen, setzten durch, dass zumindest die Hallen- und Techniktarife in der nächsten KPE-Sitzung ein nicht-öffentliches Thema sind, damit die Politik eine Vorstellung erhalte, über welche Kosten für die Vereine überhaupt gesprochen werde.

Frage der Umbenennung wurde verschoben

Wird die Kathrin-Türks-Halle dann noch so heißen oder wieder offiziell „Stadthalle“ genannt werden? Dies war der Wunsch der SPD, die Entscheidung gab der KPE an den Hauptausschuss weiter. Zuvor wolle die CDU vom Fachdienst Kultur noch einmal über Leben und Wirken der Gründerin der Burghofbühne informiert werden, um ihre Bedeutung bewerten zu können.

Saniert wurde nicht nur die Kathrin-Türks-Halle, auch die Musikschule Dinslaken fand – etwas versteckt – an der Otto-Lilienthal-Straße neue Räumlichkeiten. Diese sind so erfreulich wie die gesamte Situation der Musikschule, die sich dank einer überraschenden, aber dann doch recht schnellen Umstellung auf Online-Unterricht recht gut durch das Coronajahr 2020 schlug. Die sinkenden Teilnahmezahlen an Jugend musiziert, die Musikschulleiter Sebastian Rakow zu vermelden hatte, sind leider ein langfristiger Trend, dafür ist das Interesse an JeKits ungebrochen. Es steht nun zu hoffen, dass Corona im Hinblick auf die nicht mögliche musikalische Früherziehung und dem Musikkindergarten nicht einen verlorenen Jahrgang zur Folge hat.