Voerde. Ab 1. April besteht die Möglichkeit, sich im Gasthaus Möllen schnelltesten zu lassen. Die Stadt Voerde rechnet vor Ostern mit hoher Frequenz.
Ein Corona-Schnelltestzentrum wird am Donnerstag, 1. April, auf Voerder Stadtgebiet an den Start gehen. Standort ist das Gasthaus Möllen. Das vom Kreis Wesel für diese Tests zugelassene Unternehmen, die Firma Minessa Medical Deutschland GmbH, habe in Abstimmung mit der Stadt und dem Eigentümer der Gaststätte die Einrichtung des Zentrums vereinbart, wie die Kommune am Dienstag mitteilte.
Die Wahl fiel aus verschiedenen Gründen auf diese Adresse: Das Gasthaus Möllen werde zurzeit nicht genutzt und sei somit sofort verfügbar. Die Verkehrsanbindung sei gut und bei Bedarf könne der Standort mit weiteren Testkapazitäten ausgestattet werden, erklärt Bürgermeister Dirk Haarmann auf Anfrage der NRZ und fügt hinzu: „Da von einem Betrieb über mehrere Monate ausgegangen wird, werden hier Konflikte mit möglichen anderen Nutzern ausgeschlossen.“
Stadt Voerde hätte alternativ nur die Sporthallen anbieten können
Der Kreis Wesel habe die Kommunen um Vorschläge für mögliche Standorte gebeten. Für die Voerder, die im äußersten Norden des Stadtgebietes leben, ist ein Testzentrum in Möllen nicht gerade zentral gelegen. Alternativ dazu hätten im Zugriff der Stadt sonst nur die Sporthallen angeboten werden können. „Dies hätte den Schulsport und den gegebenenfalls in den kommenden Monaten wieder möglichen Vereinssport aber eingeschränkt“, gibt der Voerder Verwaltungschef zu bedenken. Er betont, dass bei jeder Option Bürgerinnen und Bürger, die nicht im unmittelbaren Umkreis wohnen, fahren müssten. Außerdem blieben neben dem Testzentrum – seitens des Kreises Wesel sei bisher von einem die Rede – „die bereits eingerichteten Teststationen in den Apotheken und ärztlichen Niederlassungen ja bestehen“.
In der ersten Ausbaustufe sind Haarmann zufolge im Gasthaus Möllen rund 1000 Testungen am Tag möglich. Dies könne bedarfsgerecht „schnell und nahezu beliebig erweitert werden“, kündigt er an. Die Frage nach der Resonanz, mit der täglich gerechnet wird, beantwortet er mit dem Verweis auf Erfahrungen des Betreibers an anderen Standorten, wo ein tagesaktuelles bestätigtes negatives Ergebnis eines Schnell- oder Selbsttestes keine Möglichkeit zur Nutzung von Angeboten etwa im Einzelhandel (Stichwort Click & Meet) zu den bisher geltenden Regelungen eröffnet: Dort seien an den ersten Tagen rund 500 Testungen verzeichnet worden.
Bürgermeister Haarmann: Ablauf lässt sich mit Terminvereinbarung beschleunigen
Der Kreis Wesel dagegen hat, die Notbremse – diese greift, wenn die 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen seit mindestens drei Tagen in Folge über dem Wert von 100 liegt – umgangen und mit der von ihm gezogenen Test-Option die Rückkehr zu einem strengeren Lockdown abgewendet. Da dort der Zugang in verschiedene Einrichtungen an einen negativen Test gekoppelt ist, könnten es zu Beginn im neuen Zentrum in Möllen auch mehr als die genannten etwa 500 Testungen sein, vermutet Haarmann.
Mit Blick auf die Osterfeiertage und möglicherweise geplante Familienbesuche sei mit einem Ansturm zu rechnen. Der Betreiber des Testzentrums im Gasthaus Möllen sei darauf entsprechend vorbereitet, erklärt Haarmann, der eine vorherige Online-Terminvereinbarung empfiehlt, weil sich der Ablauf so beschleunigen lasse. Nach dem Einchecken wird ein Rachen-Nasen-Abstrich genommen. Danach könne man entweder auf das Ergebnis warten oder bekomme es auf sein Handy geschickt.
Kreis warnt vor Sorglosigkeit bei negativem Schnelltestergebnis
Ist der Test positiv, so Haarmann, sei „unmittelbar Kontakt zum Gesundheitsamt beim Kreis Wesel aufzunehmen“. Positive Ergebnisse müssen nach Angaben des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW generell durch einen Labortest (PCR-Test) noch einmal abgeklärt werden. Hintergrund: Die Antigen-Schnelltests beruhen auf einem anderen Testverfahren als die aufwändigeren PCR-Tests und seien dadurch „etwas weniger zuverlässig“. Mitunter könne es falsch-negative, aber auch falsch-positive Ergebnisse geben.
Ein negatives Schnelltestergebnis zeige lediglich an, „dass die Person tagesaktuell mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht hochinfizierend ist“, erläutert Eva Richard, Pressesprecherin des Kreises Wesel. Der Aufruf, Kontakte möglichst zu reduzieren, habe auch weiterhin aufgrund des dynamischen Infektionsgeschehens Gültigkeit. „Ein negatives Testergebnis ist kein Anlass zur Sorglosigkeit“, mahnt Richard.
Regelmäßige Tests der Bevölkerung seien neben der Impfung und der Einhaltung der Corona-Regeln im Alltag die wichtige „dritte Säule“ im Kampf gegen das Virus. Schnelltests und klassische Labortests verfolgten das gleiche Ziel: Damit ließen sich Infektionen feststellen, Erkrankte sowie Kontaktpersonen isolieren und auf diese Weise Infektionsketten unterbrechen, erklärt das NRW-Gesundheitsministerium auf seiner Webseite (www.mags.nrw/coronavirus-teststrategie) weiter.
>>Info: Öffnungszeiten und Terminvereinbarung
Bürgerinnen und Bürger haben ab Donnerstag, 1. April, die Möglichkeit, sich im Gasthaus Möllen, Rahmstraße 123, an folgenden Tagen testen zu lassen: montags bis samstags in der Zeit von 7 bis 18 Uhr sowie sonntags in der Zeit von 9 bis 15 Uhr. Es wird darum gebeten, sich unter www.schnell-coronatest.de anzumelden, um einen Termin zu vereinbaren. Es ist außerdem möglich, auch ohne Termin zur Testung zu erscheinen. Der Zugang zum Testzentrum erfolgt über den Seiteneingang des Gasthauses Möllen direkt gegenüber dem Parkplatz.
Die Tests sind für alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos. Der Anbieter rechnet direkt mit der kassenärztlichen Vereinigung ab. Daher ist ein Ausweisdokument vorzulegen.
Es werden an weiteren Stellen Schnelltests angeboten. Eine Übersicht findet sich auf der Webseite des Kreises Wesel: www.kreis-wesel.de/de/themen/corona-schnelltest/.