Kreis Wesel. Der Weseler Dardan Dalloshi reagierte damit auf die Resolution des Rates Schermbeck. Mit diesem Echo hat er allerdings nicht gerechnet.

Jetzt wird mit einer Petition für den Erhalt des Rudels im Wolfsgebiet Schermbeck gekämpft. "Wölfin Gloria soll nicht getötet werden", lautet der Titel auf der Petitionsplattform Change.org. Urheber ist der 28 Jahre alte Dardan Dalloshi aus Wesel. Er schreibt: “Wenn Wölfe für den Riss des Ponys verantwortlich sind, tut es mir leid. Dennoch sollte die Wölfin Gloria nicht getötet werden. Landwirte, die Schutzmaßnahmen - wie Zäune - umsetzen, haben einen Anspruch auf Entschädigung vom Land NRW für ein gerissenes Tier".

Die Anzahl der Unterschriften, die seit rund zwei Wochen möglich sind, steigt sekündlich weiter an. Waren es am Mittwochmorgen noch 65.000 Menschen, die sich gegen den Abschuss der Wölfe aussprechen, überschritt die Zahl bereits am Mittag die 70.000er-Marke. "Das ist sehr, sehr viel", sagt Lina Pickhardt vom Regionalbüro Düsseldorf der Petitionsplattform. "Wir sind davon überrascht worden, das ist nicht alltäglich".

Resolution des Rates Schermbeck 

Dalloshi bezieht sich auf die von Landrat Ingo Brohl in die Welt gesetzte Forderung nach dem Abschuss von Gloria sowie auf die gleichlautende Resolution des Schermbecker Rates. Es könne nicht sein, dass Wölfe willkürlich getötet werden. "Wir müssen lernen, mit Wölfen zu leben", sagt der Sales Manager, der sich und seine Freundin als sehr tierlieb bezeichnet und selbst drei Kaninchen hält. NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser bittet der Petent darum, dass sie an ihrer Entscheidung für den Erhalt des Wolfsrudels festhält. Und mehr noch: "Sorgen Sie dafür, dass auch die Schutzmaßnahmen für Ponys staatlich gefördert werden. Es muss eine Koexistenz mit entsprechenden Schutzmaßnahmen für die Weidetiere möglich sein".

Schließlich habe jedes Lebewesen ein Recht auf Leben. Deshalb soll gemeinsam für den Erhalt der Wölfe in NRW gekämpft werden. "Dass das so durch die Decke geht", freut sich Dalloshi, der die Petition in mehreren lokalen Gruppen geteilt hat. Damit habe er nicht gerechnet.

Nachwuchs bei den Wölfen 

Wölfin Gloria lebt seit 2018 im Wolfsgebiet Schermbeck. Mittlerweile hat sich ein Wolf dazugesellt und es gibt Nachwuchs.

Die Petition ist unter change.org/Wolf-Gloria zu finden.

Seit 2016 gibt es den gemeinnützigen Verein Change.org in Deutschland mit Sitz in Berlin und je einem Regionalbüro in Nordrhein-Westfalens sowie in Bayerns Landeshauptstadt. Immer wieder habe es seither Wolfspetitionen gegeben. So 2014 in Sachsen über die internationale Plattform von Change.org.

Damals kamen 147.000 Unterschriften zusammen, Wolf Pumpak, um den es ging, wurde nicht getötet, sagt Lina Pickhardt. Er war aber auch nicht mehr auffindbar. Ähnlich groß sei der Erfolg bei der Petition "Rettet den Wolf im Goldenstedter Moor in Vechta (Deutschland) vor dem Abschuss" gewesen. Auch die Eingabe "Der Wolf gehört zu Deutschland!!!" aus dem Jahr 2014 erreichte nach ihren Angaben mehr als 70.000 Unterschriften.

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