Dinslaken. In dem Schreiben wird die Deutsche Bahn kritisiert, die mal das Bahnhofsgebäude verkaufen, mal selbst für einen Neubau sorgen wollte.

Dinslaken. Mal wollte die Bahn das Bahnhofsgebäude verkaufen, mal hieß es, das Unternehmen habe die Absicht, das Gebäude abzureißen und ein neues Gebäude zu errichten. Im Dezember hatte dann Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz im Planungsausschuss mitgeteilt, dass die Bahn wieder von den Neubauplänen abgerückt sei. Auf diese Entwicklung haben nun Bürgermeisterin Michaela Eislöffel und der Dezernent mit einem offenen Brief an den Bahnvorstand reagiert. Denn die Verschleppung einer Entscheidung zur Entwicklung des Bahnhofsgebäudes bringe die Stadt nun in die Situation, dass zur Verfügung stehende Mittel der Städtebauförderung nicht in Anspruch genommen werden könnten.

Gebäude ist in einem desolaten Zustand

In dem Schreiben fordern sie den Vorstand auf, seiner Verpflichtung nachzukommen und bei der Entwicklung des Bahnhofsumfeldes, zu dem unverzichtbar das Bahnhofsgebäude gehöre, ein verlässlicher Partner zu sein. Wie schon im Planungsausschuss, wird in dem Schreiben der "desolate Zustand des Bahnhofsgebäudes" bemängelt. Das allgemein schlechte Umfeld, die starke Verschmutzung und erhebliche Zugausfälle seien immer wieder Gegenstand öffentlicher Kritik gewesen.

Dabei sei der Dinslakener Bahnhof mit über 20.000 Fahrgästen pro Werktag einer der aufkommensstärksten Bahnhöfe des Niederrheins. Seit mehr als fünf Jahren habe man mit wechselnden Bahnvertretern Gespräche über den Zustand und die Entwicklungsmöglichkeiten geführt. Aus Sicht der Stadt seien alle Gespräche von mangelnder Verbindlichkeit und unklarer Zuständigkeit geprägt gewesen.

Angebot der Stadt wurde abgelehnt

Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Bahn vor mehr als drei Jahren das städtische Kaufangebot für das Bahnhofsgebäude abgelehnt habe, um das Bahnhofsgebäude selbst zu entwickeln. Jetzt stelle die Bahn fest, dass es eine deutliche Finanzierungslücke gebe, die ihr eine Investitionsentscheidung unmöglich mache. Gegenüber der Stadt wurde mitgeteilt, dass es derzeit keine konkrete Perspektive für eine Entwicklung gebe.