Voerde/Hünxe. Seit Montag sollen auch Kita- und Schul-Kinder coronabedingt möglichst auf Distanz gehen. So viele haben das in Voerde und Hünxe gemacht.
Um die Zahl der Corona-Neuinfektionen zu senken, haben Bund und Länder in den vergangenen Tagen bekanntlich weitere Beschränkungen eingeführt – auch für Schulen und Kindergärten. So erfolgt in NRW seit diesem Montag der Unterricht für Schüler ab Klasse 8 grundsätzlich auf Distanz. Auch Kinder, die die Klassen 1 bis 7 besuchen, können ins „Homeschooling“ wechseln, müssen es aber nicht – diese Entscheidung ist laut NRW-Schulministerium den Eltern freigestellt. Die Kitas bleiben grundsätzlich zwar geöffnet, doch NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hatte schon vergangenen Freitag alle Eltern dazu aufgerufen, die Kindergartenkinder möglichst zuhause zu behalten.
Gerade die Kitas und Grundschulen wussten aufgrund der Kurzfristigkeit der Entscheidungen also nicht, wie viele Kinder sie am Montag vor Ort zu betreuen und zu unterrichten haben werden. Die NRZ hat bei den Kommunen Dinslaken, Voerde und Hünxe nachgefragt, wie sich das Verhältnis von Präsenz und Distanz am Montag verhielt.
Die Stadt Dinslaken konnte die NRZ-Anfrage am Montag allerdings nicht beantworten. Die Schulen und Kitas hätten „heute alle Hände voll zu tun“ gehabt, weswegen man einen entsprechenden Überblick noch nicht koordinieren könne, erklärt Stadtsprecher Marcel Sturm. „Leider“, ergänzte er, „liegt auch die neue Corona-Schutzverordnung noch nicht vor.“
Voerde: Durchschnittliche Kita-Betreuungsquote von etwa 50 Prozent
„Bei den Kindergärten haben wir eine durchschnittliche Betreuungsquote von etwa 50 Prozent“, weiß hingegen Jörg Rütten, der bei der Stadt Voerde unter anderem Beigeordneter für den Bereich Bildung ist. Er schätzt, dass sich die Betreuungsquote in den Kitas „erst in der Vorweihnachtswoche deutlich reduzieren“ wird.
Genaue Zahlen nennt Rütten für die Schulen in der Stadt. An der Astrid-Lindgren-Schule nehmen demnach 80 von 212 Schülern nicht am Präsenzunterricht teil, hier wurden am Montag also rund 35 Prozent aus der Distanz unterrichtet. An der Erich Kästner-Schule – 80 von 263 Schülern nicht im Präsenzunterricht – sowie an der Grundschule Friedrichsfeld – 80 von 268 Schülern nicht im Präsenzunterricht – seien es mit 30 Prozent jeweils etwas weniger Kinder gewesen. An der Otto-Willmann-Schule – 70 von 262 Schülern nicht im Präsenzunterricht – und an der Regenbogenschule – ebenfalls 70 von 262 Schülern nicht im Präsenzunterricht – befänden sich derzeit jeweils rund 25 Prozent aller Schüler im Distanzunterricht.
An den beiden weiterführenden Schulen sind die Verhältnisse von Distanz- zu Präsenzunterricht aufgrund der anderen Regelungen natürlich andere: Am Gymnasium Voerde nehmen laut Rütten derzeit 571 von 747 Schülern nicht am Präsenzunterricht teil – somit seien rund 75 Prozent aller Schüler hier im Distanzunterricht. An der Comenius-Gesamtschule (CGE) sind es sogar 737 von 827 Kindern – also knapp 90 Prozent. Die Gesamtschule verzeichnete in den vergangenen Wochen bekanntlich aber viele Corona- und Quarantänefälle, was sich auf die Zahl sicherlich ausgewirkt hat. In allen Schulen mit Ausnahme der CGE, so Rütten, sei die Tendenz hin zum Distanzunterricht aber steigend.
Hünxe: Tendenz zur Distanz wird noch steigen
In der GemeindeHünxe war am Montag laut Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth etwa die Hälfte aller Kinder vor Ort in ihrer Einrichtung, die andere Hälfte blieb zu Hause. Das gelte sowohl für die kommunal betriebene Kindertagesstätte „Die Buntspechte“ als auch für die Grundschulen und die Gesamtschulen.
„An der Gesamtschule gab es zwischen den einzelnen Klassen natürlich Unterschiede, manche waren fast voll besetzt und andere gar nicht“, sagt Stratenwerth. Wie auch Rütten geht er davon aus, dass die Tendenz hin zum Distanzunterricht in den nächsten Tagen ansteigen wird. „Viele Kinder waren am Montag auch nur da, weil sie ihre Sachen abholen wollten. Das war ja am Freitag aufgrund der kurzfristigen Entscheidung nicht mehr möglich.“