Dinslaken. Dinslaken will das Stammkapital der Stadtwerke um weitere 15 Millionen Euro zusätzlich erhöhen um das Holz-Energiezentrum finanzieren können.

Die Stadtwerke benötigen eine weitere Finanzspritze der Stadt Dinslaken. Um die Investition für das Dinslakener Holz-Energiezentrum (DHE) stemmen zu können, ist nach Angaben der Stadt eine weitere Erhöhung des Stammkapitals der Stadtwerke in Höhe von 15 Millionen Euro im Jahr 2022 notwendig. Der Stadtrat soll darüber in seiner Sitzung am Dienstag, 15. Dezember, 19.30 Uhr, entscheiden.

Das war geplant

Im Oktober 2019 hat der Stadtrat einer schrittweisen Erhöhung des Stammkapitals der Stadtwerke durch die Stadt Dinslaken zugestimmt. Schon damals wurde das mit den „anstehenden Zukunftsinvestitionen der Gesellschaft“ unter anderem in das Holz-Energiezentrum begründet.

Für die Investition von 180 Millionen Euro müssen die Stadtwerke Kredite aufnehmen. Die Konditionen dafür sind umso günstiger je höher die Eigenkapitalquote ist. Vorgesehen war die übliche Finanzierung über 70 Prozent (also 126 Millionen) der Investitionssumme durch Darlehen und 30 Prozent (54 Millionen) durch Eigenkapital.

Auch interessant

Deswegen hat der Stadtrat im Herbst 2019 beschlossen, das Eigenkapital der Stadtwerke innerhalb von fünf Jahren um 51,89 Millionen Euro zu erhöhen. In den Haushaltsjahren 2019, 2020 und 2021 sollte die Stadt Dinslaken jeweils elf Millionen Euro in das Stammkapital der Stadtwerke einzahlen, 2022 sollten es 10,2 Millionen sein und 2023 dann noch mal 8,5 Millionen.

Weiterer Vorteil sollte eine Entlastung des konsumtiven Haushaltes der Stadt sein, weil die Gewinnausschüttung der Stadtwerke parallel von neun auf bis zu 15 Millionen Euro steigt – Geld, das wieder ins Stammkapital der Stadtwerke zurückfließt und sich so positiv auf die Bewertung der Stadtwerke als 100-prozentige Tochter der Stadt in der städtischen Bilanz auswirkt.

Erste zusätzliche Erhöhung

Acht Monate später wurde bereits eine weitere Finanzspritze beantragt – und genehmigt. Die Rat beschloss im Sommer 2020 eine zusätzliche Einzahlung in Höhe von 14,4 Millionen Euro in das Stammkapital der Stadtwerke. Grund: Mit der Modernisierung der Eissporthalle und dem Bau des Außenbeckens am Dinamare seien weitere Investitionen hinzu gekommen, bereits geplante Projekte – das DHE und „zusätzliche regenerative Erzeugungsprojekte“ – seien „weiterentwickelt“ worden und „erfordern teilweise höhere Investitionsvolumen“.

Auch interessant

Darum ist eine erneute Aufstockung nötig

Nun wurde nach Angaben der Stadtwerke bei den weiteren Verhandlungen mit den Banken deutlich, dass die derzeitige Kapitalausstattung der Stadtwerke „nicht ausreicht, um die Finanzierung zu attraktiven Konditionen umzusetzen. Folglich wäre eine Realisierung nicht oder nur zu ungünstigen Zinskonditionen darstellbar“, so die Stadt Dinslaken. „Die Kreditanforderungen haben sich maßgeblich geändert“, erläutert Stadtsprecher Marcel Sturm.

Mit den weiteren 15 Millionen Euro würde das Stammkapital der Stadtwerke um 81,29 Millionen Euro – rund 30 Millionen Euro mehr als geplant – angehoben. „Mittelfristig wäre eine Rückführung des hohen Eigenkapitals in Anlehnung an die jährliche Abschreibung der Investitionen mit den Stadtwerken zu vereinbaren“, heißt es in der Beschlussvorlage für die Politik.

Die Stadt finanziert die Einzahlung durch die Aufnahme von Investitionskrediten, so Sturm.