Dinslaken. Der Bau des Dinslakener Holzenergiezentrums startet ohne ersten Spatenstich. Stadtwerke investieren an der Thyssenstraße rund 180 Millionen Euro.

Alles war vorbereitet, die Zusage des Wirtschaftsministers lag vor, der Kreis der teilnehmenden Personen war den Corona-Regeln angepasst. Doch die Entwicklungen der vergangenen Wochen haben den Verantwortlichen der Stadtwerke einen Strich durch die Rechnung gemacht: Wie berichtet hat man sich dazu entschlossen, die für den ersten Spatenstich für das Dinslakener Holzenergiezentrum (DHE) geplante Veranstaltung abzusagen.

Heute um 14 Uhr hätte es sein sollen. Im Beisein von Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, sollte der Baustart erfolgen. In den vergangenen Monaten wurde der Baugrund bearbeitet und vorbereitet. Nun sollte der Startschuss für die Errichtung der benötigten Gebäude erfolgen. „Wir haben die Entscheidung, den kleinen Festakt am 2. November abzusagen, mit schwerem Herzen getroffen“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Josef Kremer. Aber es sei jetzt angesichts der steigenden Fallzahlen und der Einschränkungen im öffentlichen Leben nicht der richtige Zeitpunkt für eine solche Veranstaltung. Ein Festakt zur Errichtung des DHE soll es nun zu einem späteren Zeitpunkt geben. Schließlich stellt die Anlage, mit der die annähernd CO2-neutrale Fernwärmeversorgung Dinslakens erreicht wird, einen Meilenstein in der 120-jährigen Geschichte der zentralen Dinslakener Energieversorgung dar.

Minister nennt das Projekt einen wichtigen Baustein

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Zwar war der Minister nicht vor Ort, doch hat er eine Stellungnahme zu dem Projekt übermitteln lassen. „Mit dem Kohleausstieg und dem ehrgeizigen Ausbau der Erneuerbaren treiben wir die Energiewende in Nordrhein-Westfalen ein großes Stück voran. Das neues Holz-Energiezentrum in Dinslaken ist ein wichtiger Baustein hin zu einer klimafreundlichen Energieversorgung aus regenerativen Quellen“, so der Wirtschafts- und Energieminister Andreas Pinkwart. Und die Stadtwerke hätten hier einen Vorbildcharakter für Energieversorger, die ihre Kunden kostengünstig mit erneuerbarer Wärme versorgen wollen.

Der Strompreis wird gesenkt

Wie die Stadtwerke erläutern, bedeutet das DHE für Dinslaken nicht nur den vollständigen Ausstieg aus der Wärmeerzeugung mit Steinkohle, sondern eine annähernd CO2-neutrale Fernwärmeversorgung, die in der Stadt 60 Prozent des gesamten Wärmebedarfs zur Beheizung privater, öffentlicher und gewerblicher Gebäude ausmacht.

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„Unsere Kunden werden durch die Wärmewende nicht belastet. Wir werden deswegen die Fernwärmepreise nicht erhöhen“, betont Josef Kremer. „Und da wir im DHE in Kraft-Wärme-Kopplung nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugen, werden wir diesen Vorteil auch an unsere Kunden weitergeben. Nach dem ersten Betriebsjahr des DHE senken wir den Strompreis um einen Cent brutto pro Kilowattstunde.“

Die Inbetriebnahme soll Anfang 2023 erfolgen

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Anfang 2020 erteilte die Bezirksregierung die Genehmigung für bauvorbereitende Maßnahmen, im Sommer 2020 folgte die erste Teilgenehmigung zum Bau des DHE. Die Arbeiten wurden aufgenommen, die Inbetriebnahme soll Anfang 2023 erfolgen. Das DHE stellt mit einem Investitionsvolumen von rund 180 Millionen Euro das größte Erzeugungsanlagen-Projekt in der 120-jährigen Geschichte der Stadtwerke Dinslaken dar.