Voerde. Die Stadt Voerde kritisiert wie der Kreis Wesel die Berechnung des lokalen Bedarfs an Gewerbeflächen durch den Regionalverband Ruhr.
Die Stadt stößt in ihrer Möglichkeit, Flächen für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben anzubieten, in nicht weiter Zukunft an Grenzen. 117.000 Quadratmeter – verteilt auf das gesamte Stadtgebiet – stünden aktuell nur noch uneingeschränkt zur Verfügung, sagte Bürgermeister Dirk Haarmann im Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung. Es gebe kaum noch geeignete Gewerbegrundstücke für größere Ansiedlungen. Nach Angaben der Verwaltung sind knapp 40.000 Quadratmeter ohne Restriktionen und „sofort beziehungsweise kurzfristig“ verfügbar. Die größte Einzelfläche darunter sei allerdings nur etwa 18.000 Quadratmeter groß. Die Stadt habe in den vergangenen Jahren intensiv Grundstücke veräußerte, merkte Haarmann an.
Kommune sieht mehr Bedarf an neuen Gewerbeflächen als der Regionalverband Ruhr
Im Rathaus wird der Bedarf an neuen Gewerbeflächen größer eingeschätzt als vom Regionalverband Ruhr (RVR), der für Voerde – im Gegenteil – ein Zuviel ausmacht. Folge: Im Entwurf zum Regionalplan Ruhr werde ein Großteil der perspektivisch möglichen Gewerbeflächen in Voerde nicht entsprechend dargestellt, urteilt der Kreis Wesel in der ersten Fortschreibung seines Industrie- und Gewerbeflächenkonzepts , das den politischen Gremien in den Kommunen zur Kenntnis gegeben wird.
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Nach der Bedarfsberechnung des RVR bestehe ein Überhang an derzeit im Flächennutzungsplan der Stadt dargestellten Gewerbeflächen. Diese seien aber zu einem erheblichen Teil kaum realisierbar, erklärt der Kreis. Die Aussagen in dessen Konzept seien für die Stadt überhaupt keine Überraschung, konstatierte Bürgermeister Haarmann im Ausschuss.
Stadt: Babcockwald steht für Gewerbeansiedlung nicht zur Verfügung
Wie der Kreis hat auch die Kommune die vom RVR zugrundegelegten Berechnungsparameter bei der Bedarfsermittlung als nicht nachvollziehbar kritisiert. Zu den laut Stadt „nicht mehr umsetzbaren“, aber im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Gewerbegebieten gehört unter anderem auch der „Babcockwald“ . Im Entwurf zum Regionalplan sei die fast 40.000 Quadratmeter große Fläche als „Waldbereich“ dargestellt und nicht verfügbar.
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Ausschussvorsitzender Nicolas Kotzke (CDU) prognostizierte, dass die Stadt noch in dieser Wahlperiode, also innerhalb der nächsten fünf Jahre, keine „kurzfristig vermarktbaren“ Gewerbegrundstücke mehr haben werde. Er stellte die Frage in den Raum, wie dem RVR klargemacht werden könne, dass die Stadt andere Flächen benötige. (P.K.)