Dinslaken. „Wir haben alles gegeben. Trotzdem kriegen wir nun wieder eins auf die Nase“, ärgert sich Kino-Chefin Heike Grießer über neue Corona-Regeln.
„Mich haben die Regelungen nicht überrascht, aber enttäuscht. Ich bin frustriert“, sagt Heike Grießer, Geschäftsführerin der Lichtburg, dem Kino in Dinslaken. „Wir haben alles gegeben, uns auf alle Vorgaben eingelassen, haben Geld in Trennwände investiert, ins Digitale und mehr. Wir haben die Lüftung umgestellt, so dass unsere Säle nur noch Frischluft und keine Umluft mehr erhalten. Es gab keinen einzigen Coronafall bei uns und trotzdem kriegen wir nun wieder eins auf die Nase“, ärgert sich die Kino-Chefin.
Sie sei derzeit dabei, das Programm umzuschichten, hofft, das nun im November entfallenden Programm auf Dezember verschieben zu können. „Denn ich hoffe, dass wir dann wieder aufmachen dürfen“, sagt Grießer und schlägt Alarm: „Wenn der Winter ganz wegfällt, dann weiß ich auch nicht, wie wir auf die schwarze Null kommen sollen.“ Diese habe man, unter anderem dank Rücklagen und Erlösen aus dem Autokino, bis Mitte des Jahres halten können. „Seit Juli, als wir wieder aufmachen durften, dann nicht mehr.“
Beliebten Popcorn-Verkauf wird es im November wieder geben
Im November noch mal ein Autokino anzubieten, diese Überlegung stand für Grießer kurz im Raum. Sie scheiterte aber am fehlenden Geld. Auch die Idee, die Säle an Auswärtige zu vermieten, sei nicht umsetzbar. „Es darf ja keine Veranstaltungen geben.“ Möglicherweise könne sie im Dezember Anwendung finden, wenn denn die Vorgaben dann wieder gelockert werden. „Wir werden im November wieder den Popcorn-Verkauf anbieten“, sagt Heike Grießer. „Aber mehr können wir leider nicht tun.“
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Die Corona-Unterstützung von bis zu 75 Prozent, „die muss jetzt aber auch sein“, findet Grießer, hebt aber auch hervor, dass die Rede von „bis zu“ sei. Sie habe es lange geschafft, alle 26 Mitarbeiter halten zu können. „Aber zuletzt hat mich die Krise dann zu Entlassungen von fünf Kollegen gezwungen. Und das ist mir sehr schwer gefallen.“