Dinslaken/Voerde/Hünxe. Am Montag fielen nur vereinzelt coronabedingt Lehrer in Dinslaken, Voerde, Hünxe aus. Doch die Lage könne sich täglich ändern, so die Schulleiter.

Die weiterführenden Schulen in Dinslaken, Voerde und Hünxe konnten den Unterricht nach den Herbstferien weitestgehend in vollem Umfang starten, da sie am Montag nur vereinzelte coronabedingte Lehrkraftausfälle hatten. Das hat eine NRZ-Nachfrage ergeben.

Wie die Schulleiter von Theodor-Heuss-Gymnasium (THG), Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) und Gymnasium Voerde (GV) erklärten, stünden derzeit alle Lehrkräfte für den Präsenzunterricht zur Verfügung. „Am THG sind alle Kollegen im Präsenzunterricht einsetzbar, das ist natürlich grundsätzlich eine gute Ausgangslage“, sagt Leiter Thomas Nett. „Bei uns ist es zurzeit kein Problem, den Unterricht in vollem Umfang durchzuführen“, sagt auch GV-Leiter Gerd Kube. Wie die anderen befragten Schulleiter betonen aber beide, dass die Coronasituation derzeit einer „unglaublichen Dynamik“ unterliege und sich die Situation deshalb täglich ändern könne.

Wenige Kollegen nicht im Präsenzunterricht einsetzbar - das hat schon Auswirkungen

An der Gesamtschule Hiesfeld fehlte am Montag laut Schulleiterin Daniela Gottwald eine Lehrerin aus dem insgesamt 14 Köpfe starken Kollegium coronabedingt. An der Gesamtschule Hünxe sind es laut Leiter Klaus Ginter „einige wenige Kollegen, die vorerst für den Präsenzunterricht nicht zur Verfügung stehen“, weil sie beispielsweise unter Vorerkrankungen leiden. Sie würden derzeit unter anderem Materialien für den eigenen Fachunterricht oder den Förderunterricht vorbereiten.

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Doch auch der Wegfall dieser wenigen Kollegen habe schon Auswirkungen auf den Schulbetrieb: Derzeit fallen 76 Unterrichtsstunden pro Woche aus. Bislang sei es möglich, den Unterricht nur in den Nebenfächern zu kürzen, die Hauptfächer seien davon noch unberührt. Ginter hofft, dass sich die Situation im November etwas entspannt: Dann gebe es eine Neueinstellung an der Gesamtschule, auch eine Vertretungsstelle werde dann wieder besetzt. „Doch natürlich kann sich aktuell alles von Tag zu Tag ändern.“

Vor Ferien wurde vier von 14 Lehrern positiv getestet

Wie schnell sich die Personalsituation an einer Schule coronabedingt ändern kann, hat Hiesfelds Gesamtschulleiterin Daniela Gottwald bereits kurz vor Beginn der Herbstferien lernen müssen. Drei Tage vor den Ferien wurden vier der insgesamt 14 Kollegen an der Gesamtschule positiv auf das Coronavirus getestet und fielen aus. „Da wurde es dann wirklich schwierig, es gab einen sehr erhöhten Vertretungsbedarf“, erinnert sie sich. Ein großer Faktor sei auch die Unsicherheit gewesen, die Frage, wie die Situation wohl am nächsten Tag aussieht, ob dann weitere Lehrkräfte ausfallen oder nicht. „Die Unsicherheit ist ein Faktor, der momentan immer mitschwingt, überall“, sagt Gottwald.

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Alleine der aktuelle coronabedingte Ausfall einer Kollegin – der Wegfall von also rund 25 Unterrichtsstunden pro Woche – führe an der Gesamtschule Hiesfeld aufgrund des noch recht kleinen Kollegiums schon zu einem „erhöhten Vertretungsbedarf“. „Es gibt also zwar Engpässe, aber noch kriegen wir das hin“, sagt Daniela Gottwald. Sollte es künftig coronabedingt an der Gesamtschule Hiesfeld erhöhte Ausfälle unter den Lehrern geben, wolle man versuchen, den Unterricht vor allem im Nachmittagsbereich zu kürzen, erklärt sie. Man müsse „von Tag zu Tag“ schauen und bei Bedarf eben reagieren.

OHG-Leiterin: „Kein System bleibt von Corona verschont“

So sieht es auch Astrid Weidler. Die Leiterin des Otto-Hahn-Gymnasiums ist zwar froh, „dass sich am OHG erst mal nichts ändert, weil alle Kollegen vor Ort sind“, ist sich aber auch bewusst „dass sich die Coronasituation zuspitzt und dass kein System davon verschont bleibt. Ich mache mir also keine Illusionen: Auch uns wird’s erreichen.“

Weidler schätzt, dass es schwierig wird, den Unterricht in Gänze aufrecht zu erhalten, wenn zehn bis zwölf Lehrkräfte ausfallen. Insgesamt hat das OHG knapp 65.