Hünxe. Alle 160 Beschäftigen in Hünxe können sich fortan im Zweiwochenrhythmus auf Corona testen lassen. Pädagogen befürworten die Reihentestung.
„Nicht erschrecken, es wird jetzt kurz etwas unangenehm“, warnt Dr. Michael Wefelnberg. Dann steckt der Arzt das Coronateststäbchen erst in den weit geöffneten Mund und anschließend in ein Nasenloch von Christina Sommer. Wenige Sekunden mit ein paar routinierten Handgriffen vergehen, dann ist es vorbei, der Abstrich ist geschafft. Die Sonderpädagogin an der Gesamtschule Hünxe kann ihre Maske wieder über Mund und Nase ziehen und Platz machen für den nächsten in der Reihe.
Christina Sommer darf nun hoffen, nächste Woche, wenn alle Tests ausgewertet sind, keinen Anruf des Arztes zu bekommen: Denn dann ist er negativ. „Super, dass das hier an der Schule so angeboten wird, für uns ist das wirklich ‘ne einfache Sache nun“, sagt sie. Sie habe zuvor bereits versucht, sich bei ihrer Hausärztin in Mülheim testen zu lassen. „Doch die hat das abgelehnt.“
Erste Massentestung für Schulpersonal
Es ist Tag zwei im neuen Schuljahr, die Kinder und Jugendlichen haben ihren Unterricht heute um 12.30 Uhr beendet. Lehrer, Sozialpädagogen, Sekretärinnen, Hausmeister & Co. sind hingegen noch geblieben. Oder aber im Falle der Hünxer Grundschulen auch erst jetzt vorbeigekommen. Denn: Dr. Wefelnberg, zwei seiner Ärztekollegen und zwei weitere Mitarbeiter bieten in der Aula und in der Mensa der Gesamtschule heute die erste Massentestung für das Personal aller Hünxer Schulen an.
Initiiert hat diese Aktion die Schulverwaltung der Gemeinde. „Wir haben bei uns in der Gemeinde etwa 160 Leute, die Anspruch darauf haben, sich alle zwei Wochen testen zu lassen“, erklärt Anke Schott. Und da man mitbekommen habe, dass es gar nicht so einfach sei, einen Arzt zu finden, der auch wirklich teste, „haben wir uns gedacht, dass es doch ein schönes Angebot wäre, wenn alle das hier machen könnten“, ergänzt sie. Also sei die Schulverwaltung an Dr. Wefelnberg herangetreten, der Arzt hat sich bereit erklärt zu testen. „Ich halte diese Massentests für wichtig, gerade im Schulumfeld“, erklärt er. In Kombination mit der Corona-Warn-App, deren Nutzung Wefelnberg nahelegt, ergäben diese „einen besonderen Sinn“.
Rund 100 Pädagogen lassen sich heute testen
Gesamtschulleiter Klaus Ginter, der seine Räume für die Massentestung zur Verfügung gestellt hat, ist froh über das Angebot. „Es ist spitze, zumal man sonst ja nur schwer Testmöglichkeiten findet“, sagt er. Die Massentestung sei sinnvoll, findet Ginter. „Wir haben schon nach einer ersten Abfrage geschätzt, dass mindestens 80 Prozent des Kollegiums sich testen lassen wollen.“ Aus dem knapp 90-köpfigen Kollegium sind es heute 78 Lehrer, die Abstriche nehmen lassen. Etwa weitere 20 Pädagogen sind von den Hünxer Grundschulen gekommen.
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Alle zwei Wochen dürfen sie nun wiederkommen, denn dann wird erneut getestet – vorerst bis zu den Herbstferien, in jeder ungeraden Woche. Auch das Kitapersonal in Hünxe kann das Angebot wahrnehmen: Die Tests für Erzieher führen Dr. Wefelnberg und sein Team immer in den ungeraden Wochen durch.