Dinslaken. Am OHG Dinslaken haben sich fast alle dazu entschieden, Masken im Unterricht beizubehalten. Vier Schüler erzählen, wieso sie das freiwillig tun.

Donnerstagvormittag, 11.20 Uhr am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) in Dinslaken: Gleich wird die fünfte Stunde anfangen, auf den Fluren sind einige Schüler unterwegs. Sie alle tragen Maske, was nicht überraschend ist, denn die Maskenpflicht auf Schulhöfen und in den Gebäuden selbst gilt in NRW bekanntlich weiterhin. Doch auch in der Aula, wo alle Klassen- und Stufensprecher mit Abstand zueinander sitzen, weil sie sich zur Versammlung der Schülervertreter (SV) getroffen haben, tragen alle ihren Mundschutz.

Theoretisch können sie davon seit Dienstag, 1. September, bekanntlich absehen: Die Maskenpflicht gilt in NRW seither nicht mehr, wenn Schüler im Unterricht ihren Platz eingenommen haben. Doch das OHG versteht sich, die NRZ berichtete, als Solidargemeinschaft – fast alle hier tragen ihre Maske weiterhin. Freiwillig, um andere zu schützen.

Vier Schüler erzählen, warum sie die Masken weiterhin freiwillig tragen

So auch die Siebtklässler Jana und Mika (beide 12) sowie Clara aus der Q1 und Alec aus der Q2 (beide 16). „Für uns in der Q2 war eigentlich sofort klar, dass jeder auch weiterhin seine Maske trägt“, sagt Alec. Auch Clara kann stellvertretend für die Q1 sagen: „Wir haben das Gefühl, dass wir das Richtige tun, wenn wir weiterhin Masken tragen.“

Selbst Otto Hahn, also seine Büste, trägt am OHG Maske.
Selbst Otto Hahn, also seine Büste, trägt am OHG Maske. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Als die Landesregierung bekanntgegeben habe, dass die Maskenpflicht im Unterricht ende, sei das „auf jeden Fall ein großes Thema gewesen, dass uns anfangs auch geschockt hat und über das wir viel in unserer Stufengruppe diskutiert haben“, erzählt die 16-Jährige. Die Q1 sei sich aber schnell einig gewesen: „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und tragen die Maske weiterhin.“ Und auch Siebtklässlerin Jana sagt: „Als unser Klassenlehrer uns gefragt hat, wie wir das sehen, haben eigentlich alle gesagt, dass sie weiterhin Maske tragen.“

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SV-Lehrer Sebastian Steinzen ist voll des Lobes für diese Entscheidungen. „Es ist ein starkes Zeichen unserer Schülerschaft, ein Signal, wie mündig unsere Schüler sind. Für uns Lehrer war es faszinierend, dass die Schüler die Entscheidung von selbst getroffen haben: Sie haben die Pflicht durch Eigenverantwortung ersetzt.“ Auch die SV hat sich wenige Minuten zuvor einstimmig dazu entschlossen, die Masken im Unterricht beizubehalten.

Schüler: Maske zu tragen ist kein Aufwand

Von ihren Eltern sind alle vier Schüler in ihrer Entscheidung bestärkt worden. Doch natürlich habe es auch Mitschüler gegeben, deren Eltern die Maske kritisch sehen. Die meisten Schüler hätten dennoch mitgemacht, so dass „der Montag im Endeffekt genauso war, wie der Dienstag“, sagt Clara. Angesprochen auf diejenigen, die die Masken kritisch sehen, sagt die Schülerin: „Im Endeffekt ist es doch egal, ob die Maske hilft oder nicht, denn: Wie groß ist der Aufwand eine zu tragen?“ Alle vier Schüler sagen, dass sie sich mittlerweile gut damit arrangiert hätten. Und wenn man so erreichen könne, dass sich weniger Leute infizieren, behalte man sie gerne auf. Denn: „Es ist halt schöner, in der Schule zu sein und so auch Kontakt zu anderen haben zu können“, sagt Mika. Eine Schulschließung wie im März will er möglichst nicht noch mal erleben.

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Die Schüler können noch nicht absehen, wann sie wohl wieder ohne Maske zu Schule kommen werden. „Wir hoffen einfach alle, dass sich die Situation in Deutschland gut entwickelt und dass wir hier vielleicht in einem Jahr wieder zusammensitzen und sagen können: Zusammen schaffen wir alles, auch eine Pandemie“, sagt Clara.