Voerde. Nach Ansicht des Voerder CDU-Bürgermeisterkandidaten sollte das Freibad bis auf weiteres betriebssicher gehalten werden. Grund ist die Pandemie.
Die CDU und ihr Bewerber um das Bürgermeisteramt, Frank Steenmanns, sehen die Notwendigkeit, sich Gedanken darüber zu machen, dass die Stadt eventuell auch noch einmal Geld für das Freibad in die Hand nehmen muss. Die Christdemokraten rechnen angesichts der Corona-Krise damit, dass für Vorhaben wie das in Voerde geplante neue Schwimmbad nicht so schnell Fördermittel zur Verfügung gestellt werden. In Folge der Pandemie stünden derzeit andere finanzielle Hilfen im Fokus. Es werde noch einige Zeit ins Land gehen, bis entsprechende Förderprogramme aufgelegt werden, glaubt Frank Steenmanns. Doch ohne Fördermittel sei das Kombibad nicht zu realisieren. „Die Finanzlage der Stadt wird sicherlich nicht besser werden und ist in nächster Zeit mit Unsicherheiten behaftet“, betont der CDU-Bürgermeisterkandidat.
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In Anbetracht all dessen plädieren die Christdemokraten abseits der Planungen für ein Kombibad an der Allee dafür, das Freibad bis auf weiteres funktionstüchtig zu halten. Die Fachleute der Stadtverwaltung und des Fördervereins „Voerder Bäder“ mögen Maßnahmen benennen, mit deren Hilfe sich die Anlage weiter betriebssicher fahren lassen könnte. Diese Arbeiten müssten dann wiederum mit Geldbeträgen hinterlegt werden, erklärt Steenmanns. Die CDU erinnert daran, dass in der Vergangenheit viel von „maroder Technik“ im Freibad gesprochen worden sei. Es könne dort immer mal etwas kaputt gehen, mahnt Steenmanns: „Das Leitungs- und Rohrsystem bleibt eine Fragestellung. Bricht dort etwas, kommt man schwer dran.“
CDU bezeichnet Freibad in der Corona-Krise als Juwel
Ziel müsse es sein zu vermeiden, dass das Freibad durch einen technischen Gau vom einen auf den anderen Tag zugemacht werden muss. Dies sei auch im Sinne des Fördervereins, der in die Anlage an der Allee „soviel Herzblut“ hineingesteckt habe, meint Steenmanns. Die Mittel, die von der Stadt für den Erhalt des Freibades reserviert und investiert werden müssten, sollten sich in einem „vertretbaren“ finanziellen Rahmen bewegen, betont Steenmanns, der in dem Zusammenhang auf das Hallenbad in Friedrichsfeld hinweist, das für etwa 650.000 Euro saniert und „auf Vordermann“ gebracht worden sei. Diese Summe müsse es nicht unbedingt sein, aber die Stadt sollte darauf vorbereitet sein, auch in das Freibad Finanzmittel zu investieren. Die Anlage sei zurzeit noch „ein echtes Juwel“, gerade auch im Hinblick auf die Pandemie: „Wer hätte das vor kurzem noch gedacht: Ein 50-Meter-Becken in Corona-Zeiten zu haben – nie war es so wertvoll wie heute“, erklärt Steenmanns, der dem Förderverein Dank für das Geleistete – verbunden mit einem „dicken Lob“ – ausspricht.
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Was das neue Kombibad an der Allee als Ersatz für das Hallen- und das Freibad betrifft, betont die CDU, dieses unbedingt zu wollen. Ihrer Wahrnehmung nach werde allerdings der Eindruck vermittelt, dass der erste Spatenstich für den Bau unmittelbar bevorstehe. Dies sei „unlauter“.
Steenmanns ruft hier alle Beteiligten auf, Realismus an den Tag zu legen. Realpolitik bedeute in dem Fall „ehrlich zu sagen“, dass Voerde momentan mit Frei- und Hallenbad eine funktionierende, für eine Stadt dieser Größe „komfortable“ Bäderlandschaft habe. „Wir sollten hoffen, dass der Status quo uns noch lange erhalten bleibt“, meint die CDU.
Forderung: Stadt soll einreichungsfähige Planung in der Schublade haben
Gleichwohl rückt für sie der geplante Bau des Kombibades nicht aus dem Fokus. Die Christdemokraten und ihr Bürgermeisterkandidat bekräftigt ihre Forderung, wonach die Stadt eine „einreichungsfähige Planung“ für den Fall in der Schublade haben soll, dass sich für dieses Vorhaben ein Förderprogramm auftut.
Der Stadtrat habe in seiner Sitzung im Dezember 2019 die Verwaltung beauftragt, eine europaweite Ausschreibung in Gang zu setzen. „Dieser Fortgang hat sich durch Corona sicher verzögert, der Faden muss aber wieder aufgenommen werden“, sagt Steenmanns.