Dinslaken. Der Verwerter, dem das Glockenspiel verkauft wurde,, hat es weiterverkauft. Schrotthändler aus Dinslaken hilft bei der Suche und macht Hoffnung.

Der Verbleib des Dinslakener Glockenspiels ist weiterhin ungeklärt. Der neue Eigentümer hatte das Glockenspiel, das Jahrzehnte lang am Stammen-Haus an der Neustraße hing - wie berichtet - einem Schrotthändler verkauft. Am Freitag hat der Eigentümer im Gespräch mit dem Bürgermeister zugesagt, den Schrotthändler möglichst noch am selben Tag oder zumindest am Montag nach dem Glockenspiel zu fragen, damit dieses wiederbeschafft werden kann. Bis Dienstagmittag wartete Bürgermeister Michael Heidinger auf eine Antwort - und nahm das Ganze dann selbst in die Hand.

Bürgermeister hat die Sache selbst in die Hand genommen

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Der neue Eigentümer, ein Restaurantbesitzer aus Gelsenkirchen, hat sich zwar am Montagvormittag bei der Stadtverwaltung gemeldet – aber nur, um mitzuteilen, dass er sich im Laufe des gestrigen Nachmittags melden werde, weil der Schrotthändler am Morgen unterwegs sei. Das hat er aber laut Stadtsprecher Marcel Sturm nicht getan. Der Bürgermeister hat den Eigentümer am Dienstagmittag persönlich angerufen. Und erhielt die Auskunft, dass der Verwerter, dem er das Glockenspiel verkauft hat, dieses „an eine andere Firma weitergegeben“ habe, so Marcel Sturm. Der Verwerter „recherchiert jetzt nach, was dort mit dem Glockenspiel passiert ist“, so Sturm. Die Stadtverwaltung hofft, dass das Glockenspiel noch nicht eingeschmolzen ist, der Stadtmarketingverein will das Geläut mit Unterstützung der Lebenshilfe zurückkaufen.

„Ich würde so etwa beiseite legen“

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Auch ein Dinslakener Schrotthändler hilft bei der Suche nach dem Glockenspiel. Der Rohstoffhandel Droste hat sich bei zahlreichen Schrotthändlern im Umkreis erkundigt, ob ihnen die Glocken angeboten wurden. Das habe aber bislang niemand bestätigt. Laut Hermann Droste gibt es berechtigte Hoffnungen, dass das Glockenspiel noch existiert. „Wenn mir so etwas angeboten würde, würde ich es auch beiseite legen,“ sagt er. Denn die Glocken seien viel mehr wert als nur der Materialpreis. „Da würde ich vier Euro pro Kilo bekommen“, schätzt er – bei einem Gewicht von 15 Kilo pro Glocke also 60 Euro. „Wenn ich die Glocken aber so verkaufe, würde ich mindestens 200 Euro pro Stück nehmen.“