Voerde. Auf dem früheren Schachtareal in Löhnen soll ein Windrad gebaut werden. „Blaupause“ für den Plan soll eine bestehende Kooperation in Hünxe sein.
Wer von Löhnen kommend auf der Hohen Straße in Richtung Dammstraße unterwegs ist, dem eröffnet sich der Blick auf zwei Windenergieanlagen: Eine kleinere steht nahe der Küpperstraße, die nächste einige Meter weiter auf der anderen Seite an der Götterswicker Straße. Dazu kommen noch die beiden Anlagen am Brinksweg und am Deichkuhlenweg. Damit befinden sich aktuell insgesamt vier Windräder in der dafür von der Stadt Voerde ausgewiesenen Konzentrationszone – nur dort können Windenergieanlagen errichtet werden. Nun gibt es den Plan, dass noch eine fünfte hinzukommen soll – und zwar auf dem ehemaligen Schachtgelände in Löhnen, das im Bereich Hohe Straße/Brinksweg/Ettwigstraße liegt. Bei der Unteren Immissionsschutzbehörde (Kreis Wesel) wurde Mitte Mai der Antrag zum Bau dieser Windkraftanlage gestellt.
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Die Prüfung der eingereichten Unterlagen auf Vollständigkeit sei abgeschlossen und die Träger öffentlicher Belange (TöB) seien seit Montag vergangener Woche beteiligt, erläuterte Eva Richard, Pressesprecherin des Kreises Wesel, auf Anfrage der NRZ. Sobald die Stellungnahmen der TöB vorliegen, seien diese zu prüfen und gegebenenfalls dem Antragsteller zur Verfügung zu stellen, der sich seinerseits dazu äußere. Nach Auskunft der Stadt Voerde wird der Antrag öffentlich bekannt gemacht und für einen Monat zur Einsicht ausgelegt. Einwendungen könnten bis zwei Wochen nach Ende der Frist erhoben werden.
Vorbild wäre der Windpark Hünxe
Bei dem Vorhaben möchten die Stadtwerke Voerde mit im Boot sitzen, wie ein Blick auf die Tagesordnung des nicht öffentlichen Teils des heute tagenden Haupt- und Finanzausschusses nahe legt. Dort ist die Gründung der „Voerde Windenergie GmbH“ aufgeführt. Bürgermeister Dirk Haarmann erklärte auf NRZ-Anfrage, dass es seitens der Stadtwerke Voerde, deren kaufmännischer Geschäftsführer er ist, ein Interesse an einer Kooperation gibt, wie sie in Hünxe bereits besteht. Die Rede ist vom „Windpark Hünxe“ auf der Halde-Lohberg-Nord-Erweiterung. Haarmann spricht hinsichtlich der Pläne für den früheren Schacht Löhnen von einer „Blaupause“ – wobei es dort aber nicht um drei Windräder, sondern nur um eine Anlage geht. Die ist Haarmann zufolge die letzte, die innerhalb der Konzentrationszone möglich ist.
Gesellschafter der „Voerde Windenergie GmbH“ wären die Stadtwerke Voerde GmbH und die RAG Montan Immobilien (MI) GmbH. Weitere Einzelheiten zu dem Plan – etwa zur Höhe des Windrades oder zur jährlichen Stromproduktion – waren von dem in Essen ansässigen Unternehmen bis Montagabend nach einer Anfrage Mitte vergangener Woche nicht zu erfahren.